Abriss der Atomkraftwerke in Philippsburg läuft nicht rund

Medienmitteilung der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe 03.06.24

Aktuell hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft den Tätigkeitsbericht 2023 der „Kernenergieüberwachung und Strahlenschutz in Baden-Württemberg“ veröffentlicht.

Wir haben darin erfahren:
„Seit Oktober 2022 befindet sich das RBZ-P im uneingeschränkten Normalbetrieb. Aufgrund des stark reduzierten Rückbaus in KKP bearbeitete das RBZ-P 2023 vor allem Reststoffe aus dem KWO und dem GKN.“
(RBZ-P = Reststoffbearbeitungszentrum Philippsburg, KWO = Kernkraftwerk Obrigheim, KKP = Kernkraftwerk Philippsburg, GKN = Gemeinschaftskernkraftwerk Neckarwestheim)

Das heißt, es finden Transporte von Obrigheim und Neckarwestheim in das Restmüllbehandlungszentrum nach Philippsburg statt! Wir wissen nicht, ob das transportierte Material vorher „freigemessen“ wurde und ob es wieder nach Obrigheim oder Neckarwestheim zurücktransportiert wird.

Eines wurde uns aber auf der Hauptversammlung der EnBW am 8. Mai 2024 bestätigt.
Der ‚Rückbau‘ der Atomreaktoren in Philippsburg stockt. Grund: Es gibt keine Deponie für den Freigabeatommüll im Landkreis Karlsruhe. Herr Schell (EnBW-Vorstandsvorsitzender bis März 2024) hatte 2023 mit Namensnennung den Landkreischef Schnaudigel dafür verantwortlich gemacht. In der EnBW- Hauptversammlung 2024 wurde dies erneut bestätigt und der Schaden mit einem unteren zweistelligen Millionenbetrag angegeben.

In allen Infokommisionen haben wir, die Anti-Atom-Initiative Karlsruhe, den Landkreis auf seine Bringschuld für diese Deponie hingewiesen. Anscheinend ohne Erfolg.