Kurz nach 6 Uhr fand die Sprengung der beiden Kühltürme von KKP 1 und KKP 2 gesprengt.
Kühltürme: weg – Probleme: bleiben
Gemeinsame Medienmitteilung der Anti-Atom-Initiative KA und der BI Müll und Umwelt, zum AKW Philippsburg
Karlsruhe, den 12. Mai 2020
Mit den Kühltürmen verschwinden weder die Probleme der Lagerung des Atommülls noch die radioaktiven Emissionen der sich im Abriss befindlichen Atomkraftwerke KKP 1 und KKP 2 in Philippsburg.
- Da sind die radioaktiven Abgaben in Luft und Wasser, die sich beim jahrzehntelangen Abriss der beiden Atommeiler in der Region verteilen werden.
- In den Abklingbecken lagern weiterhin die Brennelemente aus den letzten Reaktorladungen des AKW-Betriebs. Sie müssen noch mehrere Jahre mit Strom von außen gekühlt werden, bevor sie dann in Castoren umgeladen und im Zwischenlager für hochaktiven Atommüll direkt neben den Kühltürmen gelagert werden können.
- Die Lagerung von mittel- und hochaktivem Atommüll ist nicht gelöst. Das Lager für hochaktiven Müll bietet keinen Schutz für einen möglichen Terrorangriff. Wann die dort gelagerten rund 60 CASTOR-Behälter wegkommen, ist völlig ungelöst. Auch weiß niemand genau, wie sich die hochstrahlenden Brennelemente in den Castoren verändern, bzw. bereits verändert haben. Einige Untersuchungen weisen darauf hin, dass diese schon teilweise beschädigt sind und damit eine große Gefahrenquelle darstellen.
- Auch nach Abschaltung der beiden Reaktoren gehen die Störfälle am Standort unvermindert weiter. Die seit der Stilllegung von KKP 2 im Jahre 2020 bereits gemeldeten Störfälle finden wir beunruhigend.
In wenigen Tagen werden die Kühltürme in Philippsburg Geschichte sein. Im Gegensatz hierzu stehen die Probleme, die uns als Folge der jahrzehntelangen Atomkraftnutzung an diesem Ort weiterhin begleiten werden. Auch während des jahrelangen Rückbaus der beiden Reaktoren werden unsere beiden Bürger*inneninitiativen den weiteren Umgang mit den vorhandenen lebensgefährlichen Stoffen wachsam beobachten und kritisch begleiten.
Archiv Deutsches Atomerbe
Wir schreiben unsere Geschichte selbst!
Mehr als 60 Jahre Atomforschung und Atomenergienutzung in Deutschland und fast ebenso lange dauert die gesellschaftliche Auseinandersetzung darum. Die Anti-Atom-Bewegung hat Geschichte geschrieben. Doch wer bewahrt sie auf? Wer macht sie für die nächste Generation zugänglich? Und wer bereitet sie historisch auf?
JETZT ist es Zeit zu handeln. Viele, die seit Jahrzehnten aktiv sind, wollen ihre Keller räumen und wissen nicht, wohin mit den alten Akten. Dafür bauen wir ein Archiv zur Geschichte der Atomenergienutzung in Deutschland auf. Ansonsten gehen wichtige und wunderbare Zeitdokumente unwiderruflich verloren.
Wir sammeln alles…
…was mit der Atomenergienutzung und der Atommüllproduktion in Deutschland und darüber hinaus zusammenhängt, wissenschaftliche Gutachten, Betreiberinformationen, politische Schriften, aber vor allem alle Unterlagen zur Geschichte der Anti-Atom-Bewegung in Deutschland. Werft nichts weg! Stiftet Euer Material dem Archiv, die konkreten Bedingungen (Zugangsrechte, wissenschaftliche Aufarbeitung, etc.) können wir ganz individuell vereinbaren. Uns ist wichtig, behutsam mit unserer Geschichte und dem Zugang dazu umzugehen.
Weiterlesen:
Castor Transport nach Biblis
Langfristiges Zwischenlager mit strahlendem Atommüll spaltet die Parteien in Hessen.
Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 01.03.2020
Hier der Link:
Atomkraftgegner beobachten Hafen
01.03.2020 Artikel im Weser-Kurier zu den geplanten Atommülltransporten.
Hier der Link:
BUND Hessen zum Abriss des AKW Biblis
Hier der Link zur Homepage des BUND Hessen.
Thema: AKW Biblis
https://www.bund-hessen.de/klimaschutz-energiewende/abriss-akw-biblis/
Atomkraft-Gegner bereiten sich vor
Weser Kurier, von Georg Jauken 20.02.2020
Hochradioaktives Material, das in Sellafield aufbereitet wurde, könnte durch Delmenhorst rollen. Das befürchten Atomkraftgegner. Per Schiff kommen die Behälter nach Nordenham, danach geht es per Zug weiter.
Weiterlesen …
Fessenheim (F) wir stillgelegt
am Samstag den 22.02.20 wird der erste AKW-Block des Atomkraftwerksstandort im elsässischen Fessenheim abgeschaltet.
Am 30. Juni 2020 folgt Block 2.
Da bahnt sich was an!
CASTOR 2020 stoppen!
CASTOR-Alarm 2020? Hat sich da nicht jemand im Jahrzehnt vergriffen? Leider nicht. Für die Jahre 2020 bis 2024 sind vier Castor-Transporte geplant, bei denen hochradioaktiver Atommüll von Frankreich und Großbritannien nach Deutschland verschoben werden soll, ohne dass es ein Konzept für eine langfristige Lagerung gibt und geben kann. Jeder einzelne Transport stellt ein zusätzliches Risiko durch radioaktive Verstrahlung dar.
Für die breite Bevölkerung scheint der Atomausstieg 2022 beschlossene Sache zu sein. Ausstiegskonzepte beinhalten aber immer die Möglichkeit eines Ausstiegs vom Ausstieg. Die Anti-Atom-Bewegung fordert schon seit langem die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit. Doch sechs Atomreaktoren sind in Deutschland noch in Betrieb. Dazu kommen die Uranfabriken in Lingen und Gronau, die unbefristet weiter laufen sollen. Durch das gezielte Ausbremsen des Ausbaus erneuerbarer Energien und der Stromnetze, kommt die Energiewende nur schleppend voran. Im Windschatten der Klimakatastrophe versuchen die Befürworter*innen der mörderischen Atomenergie nun wieder in die Offensive zu kommen. Industrie und Politik arbeiten auf eine Laufzeitverlängerung der noch laufenden AKW hin – über die vorgesehenen Stilllegungsdaten hinaus. Auf dem Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs im Dezember 2019 wurde die Atomenergie als Beitrag zur Klimaneutralität ausdrücklich genannt. Aber die Atomenergie ist mit all ihren Gefahren für Mensch und Umwelt – vom Abbau des Urans über den Betrieb der Reaktoren bis zur nicht geklärten Atommüllproblematik – kein Beitrag zur Lösung der Klimakrise. Wie längst totgeglaubte Zombies taucht die Atomenergie nun aber wieder in der öffentlichen Diskussion auf.
Der erste Castor-Transport soll im ersten Halbjahr 2020 per Schiff und dann per Zug von Sellafield (UK) ins Zwischenlager beim Atomkraftwerk Biblis stattfinden. Der genaue Zeitpunkt wird erst wenige Tage vorher feststehen, wir werden uns dem Transport aber trotzdem mit unserem Protest gegen sinnlose Atommüll-Verschiebungen und drohende Laufzeitverlängerungen von AKW entgegenstellen.
Unser Protest wird bunt und vielfältig sein und verschiedene Formen haben. Es wird eine angemeldete Mahnwache für alle in Biblis geben. Auf dem deutschen Teil der Transportstrecke wird es neben weiteren Mahnwachen oder Kundgebungen Kleingruppenaktionen und anschlussfähige gemeinschaftliche Aktionen mit vielen Aktivist*innen aus der Antiatom- und Klimabewegung geben. Wir organisieren uns in Bezugsgruppen und es wird in den Tagen vor dem Transport einen gemeinsamen Anlaufpunkt geben.
Bei der Vielfältigkeit der Aktionen achten wir darauf, dass wir uns gegenseitig nicht gefährden und verschiedene Aktionsformen nebeneinander möglich sind. Auf Grund der Kurzfristigkeit müsst ihr euch stärker als sonst vorbereiten, flexibel und mobil sein. Wer kann, bildet schon im Vorhinein Fahrgemeinschaften.
Wir rufen Menschen aus der Antiatom- und Klimabewegung auf, Teil der Proteste rund um den Castor-Transport zu sein. Überlegt euch, welche Aktionsform für euch in Frage kommt und organisiert euch in Bezugsgruppen. Auch wenn ihr nicht zu den Protesten kommen könnt, nutzt den bevorstehenden Transport um auf die Gefahren der Atomkraft hinzuweisen und klar zu machen, dass Klimaschutz und Atomkraft nicht zusammengehen.
Für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit!
Don’t nuke the Climate. Wir stellen uns quer.
Der Castor kehrt zurück
Link zu einem Jungle World Artikel vom 06.02.2020 von Sebastian Weiermann
Nach achtjähriger Pause sollen im Frühjahr 2020 wieder Castor-Transporte durch Deutschland rollen.
Hier der Link zum Artikel der Jungle World: https://jungle.world/artikel/2020/06/der-castor-kehrt-zurueck