Veranstaltung: Atomkraft als Klimaretter?

2. April 2020, 19:30 – 21:30 Uhr
DGB-Haus, Ettlinger Str. 3a, 76137 Karlsruhe

Was steckt hinter der plötzlich wiederentdeckten Liebe zur Atomkraft bei
Teilen von CDU und FDP? Rechtspopulisten und Konservative versuchen sich derzeit auf möglichst vielen Politikfeldern zu einer „bürgerlichen Alternative“ aufzubauen. Vor allem versuchen sie die notwendige Energie- und Verkehrswende zu verhindern und stellen den Atomausstieg in Frage. Über diese „Zombie-Debatte“, den Versuch, „die Atomkraftleiche wieder auszugraben“, kann man nur den Kopf schütteln, zumal die „etablierten Konservativen“ vom rechten Rand der AfD bei diesem Thema vor sich hergetrieben werden.

Wer für angeblich sichere künftige Reaktorkonzepte schwärmt, sollte sich die ökonomischen Realitäten vor Augen führen. Dazu gehören das Versagen der
europäischen Atomindustrie bei in Bau befindlichen Atommeilern, bei den Folgen des Abrisses der stillgelegten Atomkraftwerke sowie bei der ungelösten Endlagerfrage.

Dieses und noch einiges mehr wollen wir, das Karlsruher Bündnis gegen neue Genrationen von Atomreaktoren, aufzeigen und laden herzlich ein zu unserer Veranstaltung:

Atomkraft als Klimaretter?

2. April 2020, 19:30 – 21:30 Uhr
im DGB-Haus, Ettlinger Str. 3a, 76137 Karlsruhe

Themen:

  • Die Renaissance der Atomenergie – politische Bewertung (Sylvia Kotting-Uhl
    MdB)
  • Was läuft in Karlsruhe und Deutschland? (Harry Block)
  • Was läuft in Europa und weltweit? (Thomas Partmann)
  • Wunderwaffe Kernfusion? (Sylvia Kotting-Uhl MdB)
  • Atomkraft als Klimaretter? Gegenüberstellung der Positionen der
    Atomkraftbefürworter und der dagegensprechenden Fakten (Dr. Dirk Harmsen)
  • Fragen und Diskussion

Eine Veranstaltung des
Karlsruher Bündnis gegen neue Generationen von Atomreaktoren

https://anti-atom-ka.de/ ; dort auf Gegen Generation 4

mit Unterstützung von attac Karlsruhe, BI Müll und Umwelt, BUND Mittlerer Oberrhein und Karlsruhe, BUZO, Initiativkreis Energie Kraichgau

Karlsruher ATOMTAGE

Programm 2019, Stand 18.09.2019

Link zum Programm: www.atomtage.de

=> Download Programmflyer

DONNERSTAG – 10. Oktober 2019

Jugendforum „Atommüll und Verantwortung“
09:30 Uhr – Infos und Anmeldung in Kürze hier

Abendprogramm

19:00 Uhr Begrüßung Sylvia Kotting-Uhl MdB

Grußwort
Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe

Atomausstieg, Klima, Frieden:
Gesellschaftliche Verantwortung heute

19:30 Uhr  Impulsvortrag Claudia Roth MdB, Vizepräsidentin des Bundestags

Klimaschutz vor Ort

  • „Klimaschutz in Karlsruhe 2030“
    Bettina Lisbach, Umwelt-Bürgermeisterin
  • „Klimaschutz für unsere Kinder“
    Ingo Laubenthal, Parents for Future
  • „Faktor 2 – Sonnenenergie für Karlsruhe“
    Rainer Romer, Fossil Free Karlsruhe

Moderation: Sandra Detzer, Landesvorsitzende GRÜNE Baden-Württemberg

Ende ca. 21:30 Uhr

FREITAG – 11. Oktober 2019

Exkursion: AKW Philippsburg
Rückbau: Was bleibt?

Abfahrt in Karlsruhe ca. 13:00 Uhr, Rückkehr ca. 16:30 Uhr

=> Infos und Anmeldung in Kürze hier

Rückbau: Teure Last oder Geschäftsmodell für Deutschland?

18:30 Uhr    Begrüßung – Andrea Schwarz MdL

  • Henry Cordes, Geschäftsführer Energiewerke Nord (EWN)
  • Heinz Smital, Atomexperte Greenpeace

Einführung und Moderation: Jutta Paulus MdEP

Diskussionsende ca. 21:30 Uhr

SAMSTAG – 12. Oktober 2019

Risiko Freimessung beim AKW-Rückbau – unterschätzt oder überschätzt?

13:00 Uhr Begrüßung  Sylvia Kotting-Uhl MdB

  • Dr. Werner Neumann, Atomexperte BUND
  • Dr. Christoph Schnaudigel, Landrat Landkreis Karlsruhe
  • Christian Küppers, Stv. Bereichsleiter Nukleartechnik & Anlagensicherheit, Öko-Institut
  • Dr. med. Norbert Fischer, Landesärztekammer Baden-Württemberg
  • Gerrit Niehaus, Abteilungsleiter Atomkraftüberwachung und Strahlenschutz, Umweltministerium Baden-Württemberg

Moderation: Alexander Salomon MdL 

Kernfusion – reale Option oder teure Spielwiese?

15:00 Uhr Vorträge und Diskussion

  • Prof. Dr. Friedrich Wagner, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Greifswald, ehem. Sprecher des Instituts
  • Sylvia Kotting-Uhl MdB, Vorsitzende des Umweltausschusses

Moderation: Peter Ballhausen 

Atommüll und Verantwortung – geht wie?

16:30 Uhr Lesung und Diskussion

  • Lesung „Wohin mit dem Atommüll?
    Marcos Buser, Geologe, Zürich
  • „Standortsuche für ein Endlager – Fortschritte und Stolpersteine“
    Beate Kallenbach-Herbert, Geschäftsführerin Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)
  • „Was wir von Euch erwarten“ – Jugendforum
  • Disput Marcos Buser – Beate Kallenbach-Herbert

Moderation: Sylvia Kotting-Uhl MdB

18:00 AUSKLANG MIT BUFFET

Offener Brief Karlsruher Verbände und Organisationen zum Klimastreik am 20.09.2019

„Packt endlich Eure Aufgaben zum Klimaschutz an – wir tun dies schon lange“
Karlsruher Verbände fordern konsequenten Klimaschutz von Politik und Wirtschaft
Wir, 27 Karlsruher Verbände und Organisationen fordern von den Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft einen entschiedenen und vor allem einen sofortigen Einsatz für globalen Klimaschutz.

Wir rufen zur Beteiligung am Klimastreik am 20.09.2019 auf. Damit unterstützen wir Fridays for Future und weitere bundes- und weltweit agierende Organisationen und Bewegungen. Um es auf den Punkt zu bringen: „Auch wenn wir uns alle noch so bemühen: Nur mit einem schnellen Ausstieg aus Kohle-, Öl- und Gas-Verbrennung kommen wir einen Schritt weiter“.
In vielen Konferenzen wurden Klimaschutz-Ziele festgelegt, von denen wir nach wie vor meilenweit entfernt sind. Trotz zahlreicher Beschlüsse, den CO 2 -Ausstoß zu reduzieren, wie z. B. in Montreal, Bali, Kopenhagen, Doha und Paris, hält der globale Temperaturanstieg ungebrochen an.
Es müssen endlich Konsequenzen gezogen und auch unbequeme Entscheidungen getroffen werden. Die Steuerzahlenden subventionieren gezwungenermaßen klimaschädliche fossile Energieträger, Billig- und Inlandsflüge, Straßenbau, Rüstungstechnologie und Massentierhaltung. Konkrete Vorschläge zur Therapie unseres kranken Klimas gibt es wie Sand am Meer. Vor einer Umsetzung schrecken Politik und Wirtschaft jedoch zurück. Dass Umwelt- und Klimaschutz auch
wirtschaftliche Vorteile bringt, ist längst belegt.

Wir fragen die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft: „Wollt Ihr euren und unseren Kindern und Enkeln eine zerstörte Erde hinterlassen? Handelt endlich!“
Unterzeichner des offenen Briefes (in alphabetischer Reihenfolge):
• Agenda 21 Karlsruhe e. V.
• Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Naturfreunde
• Arbeitsgemeinschaft Oberrheinischer Waldfreunde e. V.
• Attac Karlsruhe
• BI Müll und Umwelt Karlsruhe e. V.
• Bündnis für sichere Verwahrung von Atommüll Baden
• Bürgeraktion Umweltschutz Zentrales Oberrheingebiet e. V. (BUZO)
• Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
• DiEM 25 Lokalgruppe Karlsruhe
• Evangelische Kirche Karlsruhe
• Fahrgastverband PRO BAHN Regionalverband Mittlerer Oberrhein
• Fossil Free Karlsruhe
• Frauen für Frieden
• Gemeinwohl-Ökonomie Karlsruhe
• Initiative gegen Militärforschung an Universitäten
• Initiativkreis Energie Kraichgau e. V.
• Karlshochschule International University
• Karlsruher Bündnis gegen neue Generationen von Atomreaktoren
• Kinder des Himalaya e.V.
• Klimakollektiv Karlsruhe
• Netzwerk TERRA Energiewende
• parents4future Regionalgruppe Karlsruhe
• ReparaturCafé Karlsruhe e. V.
• Schöpfung nachhaltig bewahren e. V.
• Slow Food Karlsruhe
• Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e. V.
• Verkehrsclub Deutschland (VCD) Kreisverband Karlsruhe e. V.

Stand: 19.09.2019

ATOMFORSCHUNG IN DEUTSCHLAND – Nur für die Sicherheit oder auch für Atomwaffen?

Der Whistleblower Dr. Rainer Moormann nimmt Stellung
Einführung und Moderation: Sylvia Kotting-Uhl

Donnerstag, den 16. November 2017, Saal im DGB-Haus  20:00 Uhr, Ettlinger Straße 3a, 76137 Karlsruhe

Dr. Rainer Moormann arbeitete 35 Jahre lang in der Kernforschungsanlage, dem heutigen Forschungszentrum in Jülich.
Im Jahre 2011 erhielt er den Whistleblowerpreis, weil er in seinen Untersuchungen zu dem Schluss gelangte, dass mit der Kugelhaufen-HTR-Technologie Störfallmöglichkeiten und Risiken mit katastrophalen Folgen für Mensch und Umwelt verbunden sind.

In seinem Vortrag nimmt er Stellung zu den laufenden Arbeiten zur neuen Generation Atomreaktoren, die auch vom KIT und dem JRC-ITU unterstützt werden.

Veranstalter*in:
Karlruher Bündnis gegen neue Generationen von Atomreaktoren
Anti-Atom-Initiative Karlsruhe, attac, BUND Mittler Oberrhein und Karlsruhe, DIE LINKE KV Karlsruhe, International Councillor IPPNW Deutschland, Initiative gegen Militärforschung an Universitäten, Sylvia Kotting-Uhl MdB BÜNDNI S 90/Die Grünen

Zum aktuellen Vortrag:

In seinem aktuellen Vortrag am 16.11.2017 nimmt Dr. Moormann Stellung zu den laufenden Arbeiten zur neuen Generation Atomreaktoren, die auch vom KIT und dem Joint Research Centre Karlsruhe JRC, vormals Institut für Transurane ITU auf dem Gelände des KIT-Nord untergebracht, durchgeführt werden.

Er zeigt den Teufelskreis auf und die dramatische Situation der Atomforschung, vor allem hier in Leopoldshafen / Linkenheim. Dort wird auch an zukünftigen Atomreaktoren geforscht, die die Welt mit Strom und Wärme versorgen sollen, aber gleichzeitig atomwaffenfähiges Material und weiteren Atommüll hinter-lassen, obwohl dies angesichts des weltweiten Ausbaus der immer günstiger werdenden Erneuerbaren Energien ein Irrweg ist.

Alles geschieht unter den Deckmantel der „Sicherheitsforschung“.

In Wahrheit geht es auch um Thorium-Flüssigsalzreaktoren der 4. Generation. Diese bieten die einfache Möglichkeit, bei der Atomstromgewinnung ohne Umwege kontinuierlich waffenfähiges Uran 233 „abzuzapfen“. Dazu dient die im Flüssigsalzreaktor fest eingebaute Aufarbeitungsanlage. Der Umweg über technisch anspruchsvolle und teure Anlagen zur Plutoniumgewinnung (La Hague, Sellafield) oder alternativ zur Urananreicherung mittels Trenndüsen-, Laserverfahren, u.a. entfällt. Dafür steigt das Weiterverbreitungsrisiko von Atomwaffen (Proliferation) enorm. Auch dieser Reaktortyp wird von den Befürwortern wie der oben beschriebene HTR-Reaktor als „inhärent sicher“ angepriesen.

Parallel zu dieser Entwicklung wird an kleinen mobilen Atomreaktoren (Small Modular Reactors-SMR) geforscht, die auch in Entwicklungsländern dezentral „günstigen“ Atomstrom und Prozesswärme einschließlich weiteren Atommülls, produzieren sollen. Unvorstellbar, wenn dieses Szenarium Realität wird und diese Technologie unkontrollierbar bald auch kleine oder massiv terror-gefährdete Staaten zu Atommächten aufsteigen lässt.

Aber man will hier in Deutschland, trotz Atomausstieg, mitspielen im Kreis der großen Atommächte und unterstützt dabei mit den Flüssigsalzreaktoren eine der gefährlichsten zivilen Technologien, die je entwickelt wurden – mit Unter-stützung unserer Karlsruher Atom-Forscher am KIT-Nord, an einer Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission, dem JRC-Joint Research Centre Karlsruhe, sowie an anderen Einrichtungen in Deutschland und weltweit!