Redebeitrag von Brigitte Schilli am Fr. 14.01.22 bei der FfF Kundgebung Ka Marktplatz

Ursprünglich vorgesehener Redebeitrag für die Protest-Mahnwache am 20.01. 22 von 12.00h-13.00h vor dem KIT Campus Nord Sitz der EU Atomforschung Joint Research Center in Eggenstein-Leopoldshafen,

den ich mit Einverständnis der Initiatoren/In der Fridays for Future Gruppe Karlsruhe bei ihrer Demo am 14.01.22 gegen das von der EU Kommission geplante Vorhaben: „ Atomenergie und Gas als nachhaltig einzustufen,“ auf dem Karlsruher Marktplatz als Redebeitrag verlesen durfte.

Wie schon oft stehen wir hier abseits in der Pampa des Hardtwaldes mit ca.10 Leuten ,vor dem KA KITCampus Nord, wo auch das EU Joint Research Center-früher Institut Transurane-angesiedelt ist.

Weshalb stehen wir hier, könnte man sich fragen, könnten wir nicht ebenso den Mond anbellen? Nein – wir stehen hier um Präsenz zu zeigen,

weil wir nicht hinnehmen, dass hier am EU Joint Research Center die Brennstoffforschung für eine neue Generation Atomreaktoren weiterhin betrieben wird. Betrieben für die Länder die weiterhin auf Atomkraft setzen, hier vor Ort weiterhin neuer Atommüll produziert und eingelagert wird..Wir haben von den atomaren Hinterlassenschaften der Atomforschung seit 1956 die Nase gestrichen voll. Nicht nur wegen der Gefahren, das schon lange, nein, allein das am 26.10.21 neu in Betrieb gegangene, mittlerweile sechste 6. Zwischenlager hier auf dem Gelände kostet uns als Steuerzahler jährlich 200000 € Unterhaltungskosten , dafür könnte man kostenlos alle Dächer Karlsruhes und Umgebung mit Photovoltaikanlagen ausrüsten. Ja könnte man…….

Wir sind heute hier präsent in Solidarität , mit Stand 13.01.22

242549 tausend Menschen, die eine Petition an die neue Bundesregierung unterzeichnet haben, den Menschen die Mails und Briefe geschrieben haben, die bei Demos aufgestanden sind, gegen das vom Joint Research Center erstellte Gutachten, das die Steilvorlage für die schon immer atomfreundlich gesinnte EU- Kommission abgab. Ein Bubenstück,!!Atomenergie als nachhaltige CO2 freie Energie oder Brückentechnologie einzustufen zu wollen!

Wir stehen hier solidarisch mit den Umweltverbänden, der Fridays for Future Bewegung die gegen dieses Vorhaben klagen wird, weil es ihre Zukunft weiterhin massiv bedroht und gefährden würde!

Wir sind solidarisch mit den kritischen Wissenschaftlern, den Kirchen ,mit Österreich, Dänemark und Luxemburg, in diesem Fall auch mit dem Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung BASE die das Vorhaben der EU Kommission, ein grünes Label für Atomenergie und AKWs zu erhalten, als nicht haltbar zurückwies und davor warnte dieses Vorhaben in Kraft zu setzen. Siehe auch BNN Bericht Seite 2 vom 13.01.22

Wir fordern von den politisch Verantwortlichen, insbesonders von der neuen Bundesregierung diesem geplanten Vorhaben energischer entgegenzutreten und nicht noch einmal einem faulen Kompromiss das Wort zu reden, wie noch vor Fukushima „ Atomenergie sei eine Brückentechnologie“ und wirtschaftlich vertretbar!

Wir erheben unseren Protest, dass mit dem Etikett „Nachhaltigkeit sauber und CO2 frei“ nicht der Weg freigemacht wird, um an die Töpfe der EU Steuergelder zu kommen , damit marode Atommeiler und die marode Atomindustrie am Tropf bleiben können.

Nachhaltig war und ist bisher nur der Atommüll, die Umweltverseuchung durch den Uranabbau und die Gefahr, dass nochmal ein AKW in die Luft fliegt, dessen Folgen wir bei Tschernobyl und Fukushima schon zweimal miterlebt haben!

Zum Schluss noch ein paar Worte ganz frei nach dem Anderson Märchen “Die Schneekönigin“

Der Teufel hatte einen Spiegel erfunden, den er äußerst gelungen fand, er zeigte ein breites, zufriedenes Grinsen über seine künstliche Erfindung: Die Atomenergie, die Atomwaffen und die AKWs!

Alle diejenigen die bei ihm in die Koboldschule gingen, erzählten überall, dass ein Wunder geschehen sei! Von nun an könnte man die Welt endlos mit Energie versorgen, es gäbe weder Jahrtausende Jahre strahlende Abfälle, dazu wäre die Atomenergie billig, neuerdings, auch noch nachhaltig und CO2 frei. Viele laufen bis heute dem Spiegel hinterher in dem sie die Botschaft nachbeten, oder gar zu den neuen alten Lügen schweigen!

Wir alle werden weiterhin dafür sorgen,müssen, dass sich immer weniger Menschen diesen Spiegel vorführen lassen, oder anders ausgedrückt sich nicht weiter von den Atomlobbyisten und deren Nachbetern für dumm verkaufen lassen.

Allen jungen Menschen, die Ihr heute so zahlreich, auf den Marktplatz gekommen seid gilt mein Respekt, Hochachtung und herzliches Danke Ihr seid mir, seit 40 Jahren eine aktive Atomkraftgegnerin, einfach neue Hoffnung!