CASTOR 2020 stoppen!
CASTOR-Alarm
2020? Hat sich da nicht jemand im Jahrzehnt vergriffen? Leider nicht.
Für die Jahre 2020 bis 2024 sind vier Castor-Transporte geplant, bei
denen hochradioaktiver Atommüll von Frankreich und Großbritannien
nach Deutschland verschoben werden soll, ohne dass es ein Konzept für
eine langfristige Lagerung gibt und geben kann. Jeder einzelne
Transport stellt ein zusätzliches Risiko durch radioaktive
Verstrahlung dar.
Für
die breite Bevölkerung scheint der Atomausstieg 2022 beschlossene
Sache zu sein. Ausstiegskonzepte beinhalten aber immer die
Möglichkeit eines Ausstiegs vom Ausstieg. Die Anti-Atom-Bewegung
fordert schon seit langem die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen
weltweit. Doch sechs Atomreaktoren sind in Deutschland noch in
Betrieb. Dazu kommen die Uranfabriken in Lingen und Gronau, die
unbefristet weiter laufen sollen. Durch das gezielte Ausbremsen des
Ausbaus erneuerbarer Energien und der Stromnetze, kommt die
Energiewende nur schleppend voran. Im Windschatten der
Klimakatastrophe versuchen die Befürworter*innen der mörderischen
Atomenergie nun wieder in die Offensive zu kommen. Industrie und
Politik arbeiten auf eine Laufzeitverlängerung der noch laufenden
AKW hin – über die vorgesehenen Stilllegungsdaten hinaus. Auf dem
Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs im Dezember 2019 wurde die
Atomenergie als Beitrag zur Klimaneutralität ausdrücklich genannt.
Aber die Atomenergie ist mit all ihren Gefahren für Mensch und
Umwelt – vom Abbau des Urans über den Betrieb der Reaktoren bis zur
nicht geklärten Atommüllproblematik – kein Beitrag zur Lösung der
Klimakrise. Wie längst totgeglaubte Zombies taucht die Atomenergie
nun aber wieder in der öffentlichen Diskussion auf.
Der
erste Castor-Transport soll im ersten Halbjahr 2020 per Schiff und
dann per Zug von Sellafield (UK) ins Zwischenlager beim Atomkraftwerk
Biblis stattfinden. Der genaue Zeitpunkt wird erst wenige Tage vorher
feststehen, wir werden uns dem Transport aber trotzdem mit unserem
Protest gegen sinnlose Atommüll-Verschiebungen und drohende
Laufzeitverlängerungen von AKW entgegenstellen.
Unser
Protest wird bunt und vielfältig sein und verschiedene Formen haben.
Es wird eine angemeldete Mahnwache für alle in Biblis geben. Auf dem
deutschen Teil der Transportstrecke wird es neben weiteren Mahnwachen
oder Kundgebungen Kleingruppenaktionen und anschlussfähige
gemeinschaftliche Aktionen mit vielen Aktivist*innen aus der
Antiatom- und Klimabewegung geben. Wir organisieren uns in
Bezugsgruppen und es wird in den Tagen vor dem Transport einen
gemeinsamen Anlaufpunkt geben.
Bei
der Vielfältigkeit der Aktionen achten wir darauf, dass wir uns
gegenseitig nicht gefährden und verschiedene Aktionsformen
nebeneinander möglich sind. Auf Grund der Kurzfristigkeit müsst ihr
euch stärker als sonst vorbereiten, flexibel und mobil sein. Wer
kann, bildet schon im Vorhinein Fahrgemeinschaften.
Wir
rufen Menschen aus der Antiatom- und Klimabewegung auf, Teil der
Proteste rund um den Castor-Transport zu sein. Überlegt euch, welche
Aktionsform für euch in Frage kommt und organisiert euch in
Bezugsgruppen. Auch wenn ihr nicht zu den Protesten kommen könnt,
nutzt den bevorstehenden Transport um auf die Gefahren der Atomkraft
hinzuweisen und klar zu machen, dass Klimaschutz und Atomkraft nicht
zusammengehen.
Für
die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit!
Don’t
nuke the Climate. Wir stellen uns quer.