KIT

KIT-Nord
ehemals Kernforschungszentrum Karlsruhe –
Herz und Hirn der deutschen/europäischen Atomforschung
Im Norden Karlsruhes, in der Nähe der kleinen Gemeinde Eggenstein- Leopoldshafen liegt das ehemalige Kernforschungszentrum Karlsruhe (heute Karlsruher Institut für Technologie = KIT-Nord).
Es wurde 1956 gegründet und betrieb mehrere Forschungsreaktoren: u.a. den Forschungsreaktor 2 (FR 2) als ersten in Eigenbau realisierten deutschen Natururanreaktor, den Brutreaktor- Prototyp Kompakte Natriumgekühlte Kernreaktoranlage (KNK II; der erste hatte vor seiner Beladung mit Brennstäben einen Natriumbrand), die 1990 stillgelegte Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) sowie den Mehrzweckforschungsreaktor (MZFR).
In der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) wurde die Technologie erprobt, die später einmal im bayerischen Wackersdorf kommerziell genutzt werden sollte. Daraus wurde aber nichts. 1991 war in Karlsruhe Schluss mit der Wiederaufarbeitung von Brennstäben. 70.000 Liter hochradioaktive Flüssigabfälle, „High Activate Waste Concentrate“ (HAWC) genannt, wurden zwischen September 2009 und November 2010 in der eigens dafür gebauten Verglasungsanlage bearbeitet, verglast und in sogenannte Kokillen gefüllt. Der hochradioaktive Abfall wurde in CASTOR-Behältern nach Lubmin gebracht.
Seither sind die über 1000 Beschäftigten auf dem Gelände mit dem weiteren „Rückbau´ der Atomreaktoren und der WAK des beschäftigt.
Auf dem Gelände befindet sich nicht nur die einzige Dekontaminationsanlage (mit Verbrennungsanlagen und damit Freisetzung von radioaktiven Teilchen in die Umgebung) auch für alpha-kontaminierte Atomabfälle (Plutonium), sondern auch Deutschlands größtes oberirdisches Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Von den dort gelagerten rund 60.000 Atomfässern wurde im Dezember 2014 bekannt, dass 1700 schon verrostet sind.
Da es auch seine Kapazitätsgrenze erreicht hat und weil sich das „End“lager auf Bundesebene verzögert, müssen die Zwischenlagerkapazitäten bei Karlsruhe kräftig aufgestockt werden. Dazu plant die WAK Rückbau- und Entsorgungs-GmbH jeweils einen großen Neubau für schwachradioaktive Abfälle und einen kleineren für mittelradioaktiven Müll, um darin den Rückbau der Atomreaktoren-Prototypen aus der Zeit des früheren Kernforschungszentrums in Form von weiteren, zusätzlichen rund 30.000 Kubikmetern radioaktive Müll zu lagern.
In Karlsruhe dürfte der gesamte Rückbau der Altatomanlagen deutlich mehr als fünf Milliarden Euro kosten. Das Land beteiligt sich mit 8,2 Prozent, der Bund bezahlt 91,8 Prozent. EnBW, E.on und RWE beteiligten sich an den Entsorgungskosten 1996 mit einer halben Milliarde Euro.

KIT – Karlsruher Institut für Technologie

Anti Atom Initiative Karlsruhe am Bahnhof Karlsruhe

Das größte deutsche Zwischenlager für schwach- und mittelaktiven Atommüll liegt im Hardtwald bei Karlsruhe

Dieses Zwischenlager befindet sich auf dem heutigen Campus Nord des Karlsruher Institutes für Technologie (KIT). 65 000 Atommüllfässer lagern hier – davon sind bereits 1692 verrostet (Stand 20.11.2014) Mehr als 65 000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen lagern auf dem Gelände des ehemaligen Kernforschungszentrums Karlsruhe. Die Fässer sind in insgesamt 6 500 Containern untergebracht, die in einem Gebäude auf dem Gelände des KIT Nord übereinander bis unter die Decke gestapelt werden. Bisher wurden erst 20 000 Fässer auf Schäden kontrolliert. Dabei wurden 1692 rostende Fässer und 121 Container mit Korrosionsstellen entdeckt. Das Problem der Lagerung des Atommülls wird sich noch erheblich verschärfen. Es müssen in Karlsruhe noch zwei Atomreaktoren ´zurückgebaut´ werden (darunter auch der Schnelle Brüter Karlsruhe) sowie die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe und die Verglasungsanlage für hochaktiven Atommüll. Da die Eröffnung des für schwach- und mittelradioaktive Atomabfälle vorgesehenen sogenannten Endlagers Schacht Konrad in Niedersachsen nicht vor 2022 kommt, ist auf dem Gelände des KIT Nord noch mit einem weiteren Zwischenlager zu rechnen. In Deutschland produzieren immer noch 9 Atomkraftwerkejeden Tag weiteren Atommüll. Bei deren Abriss werden ca. 700 000 Tonnen Atommüll hinzukommen – wo und wie dieser hunderttausende von Jahren gelagert werden soll, ist offen. Die Kosten des Rückbaus in Karlsruhe beliefen sich bisher auf über 2,5 Milliarden Euro. Davon haben die Betreiber gerade mal 0,5 Milliarden übernommen. Den Rest zahlen wir SteuerzahlerInnen. Ein Ende der Kostenspirale ist nicht abzusehen, weil sich die Betreiber neuerdings auch nicht mehr an den Endlagerkosten beteiligen. Deshalb:

  • Keine weitere Forschung für neue Atomkraftwerke der 4. Generation in Karlsruhe und anderswo.
  • Alle Zwischenlager auf schadhafte Fässer und Container überprüfen.
  • Absolute Transparenz, öffentliche Erörterung und Sicherheit für die sich in Planung befindlichen neuen Zwischenlager.
  • Und den ständig weiter steigenden Atommüll sofort stoppen:
    Alle Atomkraftwerke und Atomanlagen sofort stilllegen!

*Die 1. Generation wurde bereits stillgelegt, die 2. Generation bis 2022. Die 3. Generation wird in Finnland gebaut.

IV. Generation von Atomkraftwerken

anti Atom Initiative - 4. Generation von Atomkraftwerken
Es geht um die Forschung an Kernreaktoren der vierten Generation, Reaktoren, die in der Lage sein sollen, langlebige Spaltprodukte mit einer Halbwertszeit von mehreren zehntausend Jahren in kurzlebige von nur noch wenigen hundert Jahren umzuwandeln.Die Forschungen des ITU an Partitioning und Transmutation‘ ( P&T) laufen. P&T ist nichts anderes als eine Kombination aus deutlich erweiterter und gefährlicher Wiederaufarbeitung, Brennelemente-Fertigung und modifiziertem Brutreaktoren, die vor der Öffentlichkeit weitgehend verborgen gehalten werden, unterstützt nicht nur der Bund finanziell, sondern auch der französische Atomkonzern AREVA.

In 2009 gründeten KIT und AREVA die „Areva Nuclear Professional School“, deren Ziel die Weiterbildung im Bereich der Atomtechnik ist.
Ebenfalls auf dem Gelände KIT-Nord ist das „Institut für Fusionstechnologie und Reaktortechnik“ (IFRT) untergebracht. Es betreibt Forschung im Bereich „neuartiger, innovativer Reaktorsysteme und der Kernfusion.“ Dies betrifft Reaktoren der III. und IV. Generation, Transmutationssysteme und Fusionsreaktoren. Das KIT beteiligt sich aktiv an der Realisierung der Fusionsreaktoren ITER und Wendelstein 7-X.
Anfang der neunziger Jahre wurde auch das europäische Tritiumlabor Karlsruhe (TLK) zur sehr schwierigen Handhabung und sicheren Einschließung des radioaktiven Wasserstoffisotops Tritium auf dem KIT-Gelände gegründet. Mit einer Umgangsgenehmigung für 40g Tritium ist das Labor weltweit auch wegen seiner Relevanz auch für die militärische Seite der Atomforschung einzigartig.
Wir sind in Deutschland aus der Atomenergie ausgeschieden und legen unsere Atomanlagen still. Der Abriss wird uns noch viele Jahrzehnte viel Geist, Kraft und Geld kosten. Die Entsorgungsfrage des hochradioaktiven und des übrigen Atommülls ist ungeklärt. Die Uni-Karlsruhe = KIT sollte alle ihre Energie auf die Einsparung von Energie und die Effizienzforschung für regenerative Erzeugungsanlagen und Speichertechnologien legen.
Es stellt sich bei dieser Sachlage nun die Frage: Wollen wir die Fortführung der Atomwissenschaft mit Steuergeldern, diese vermeintliche Sicherheitsforschung mit Abgabe von Plutoniumemissionen aus den Kaminen des ITU und des KIT-Nord weiter hinnehmen?
Nein: Unsere Forderung – auch in der aktuellen Auseinandersetzung um den Abriss der Atomreaktoren in Philippsburg und Neckarwestheim – lautet, Stilllegung der laufenden Atomreaktoren und Schluss mit der Forschung an ´neuen´ Atommeilern.
Harry Block, Mitglied des BUND-Vorstandes Mittlerer Oberrhein und der Anti-Atom-Initiative KAKIT
Das größte deutsche Zwischenlager für schwach- und mittelaktiven Atommüll liegt im Hardtwald bei Karlsruhe.
Dieses Zwischenlager befindet sich auf dem heutigen Campus Nord des Karlsruher Institutes für Technologie (KIT).
65 000 Atommüllfässer lagern hier – davon sind bereits 1692 verrostet (Stand 20.11.2014) Mehr als 65 000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen lagern auf dem Gelände des ehemaligen Kernforschungszentrums Karlsruhe. Die Fässer sind in insgesamt 6 500 Containern untergebracht, die in einem Gebäude auf dem Gelände des KIT Nord übereinander bis unter die Decke gestapelt werden. Bisher wurden erst 20 000 Fässer auf Schäden kontrolliert. Dabei wurden 1692 rostende Fässer und 121 Container mit Korrosionsstellen entdeckt.
Das Problem der Lagerung des Atommülls wird sich noch erheblich verschärfen. Es müssen in Karlsruhe noch zwei Atomreaktoren ´zurückgebaut´ werden (darunter auch der Schnelle Brüter Karlsruhe) sowie die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe und die Verglasungsanlage für hochaktiven Atommüll. Da die Eröffnung des für schwach- und mittelradioaktive Atomabfälle vorgesehenen sogenannten Endlagers Schacht Konrad in Niedersachsen nicht vor 2022 kommt, ist auf dem Gelände des KIT Nord noch mit einem weiteren Zwischenlager zu rechnen.
In Deutschland produzieren immer noch 9 Atomkraftwerkejeden Tag weiteren Atommüll. Bei deren Abriss werden ca. 700 000 Tonnen Atommüll hinzukommen – wo und wie dieser hunderttausende von Jahren gelagert werden soll, ist offen.
Die Kosten des Rückbaus in Karlsruhe beliefen sich bisher auf über 2,5 Milliarden Euro. Davon haben die Betreiber gerade mal 0,5 Milliarden übernommen. Den Rest zahlen wir SteuerzahlerInnen.
Ein Ende der Kostenspirale ist nicht abzusehen, weil sich die Betreiber neuerdings auch nicht mehr an den Endlagerkosten beteiligen.
Deshalb:
  • Keine weitere Forschung für neue Atomkraftwerke der 4. Generation in Karlsruhe und anderswo.
  • Alle Zwischenlager auf schadhafte Fässer und Container überprüfen.
  • Absolute Transparenz, öffentliche Erörterung und Sicherheit für die sich in Planung befindlichen neuen Zwischenlager.
Und den ständig weiter steigenden Atommüll sofort stoppen:
Alle Atomkraftwerke und Atomanlagen sofort stilllegen!
*Die 1. Generation wurde bereits stillgelegt, die 2. Generation bis 2022. Die 3. Generation wird in Finnland gebaut.

Transparent-Aktion der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe und dem Bündnis gegen neue Reaktoren

Am 12. März 2011 beginnt im japanischen AKW Fukushima-Daiichi der größte Super-GAU nach Tschernobyl. In diesem Jahr dauert die Katastrophe von Fukushima sieben Jahre an. An mehr als 147.000 Plätzen stapeln sich in der Gegend um Fukushima gigantische Halden von schwarzen Säcken, gefüllt mit radioaktiv verseuchtem Erdboden, den Säuberungstrupps bisher abgegraben haben. Diese „Big Bags“ von Fukushima sind zum Symbol für die Folgen des Super-GAU geworden. Eine Atomkatastrophe in einem deutschen Atomkraftwerk ̶ und sieben deutsche, darunter auch Philippsburg 2, sind immer noch am Netz ̶ würde noch weit mehr Land kontaminieren als in Fukushima. Die schwarzen atomaren Halden wären noch größer. Sie könnten auch in unserer Region herumliegen. Wir, die Anti-Atom-Initiative Karlsruhe, und das KA Bündnis  gegen neue Atomreaktoren protestierten heute, am 10. März 2018, mit Transparenten unter dem Motto: Radioaktivität kennt keine Grenzen , auf der Brücke über den Adenauerring (s. Fotos). Wir beteiligten uns damit an der europaweiten Brückenaktion der Anti-Atombewegung in Europa, die mit Transparent-Aktionen, vor allem auf Autobahnbrücken, auf den Sachverhalt hinwiesen, dass in Europa über 200 Atomreaktoren eine tägliche, lebensgefährliche Gefahr bedeuten. Diese Aktion ist zugleich als Symbol für die weitverbreitete Befürchtung zu verstehen, dass im Falle eines Super-GAUs im nur rund 30 Kilometer entfernten AKW Philippsburg immer noch untaugliche „Katastrophenschutzpläne“ gelten. Zugleich soll mit unserer Aktion daran erinnert werden, dass eine radioaktive Wolke ̶ entgegen z.B. den offiziellen französischen Verlautbarungen des Jahres 1986 ̶ nicht an Grenzen haltmacht. Dies trifft ebenso auf die vor 30 Jahren über ganz Europa verteilten radioaktiven Isotope aus dem havarierten Reaktor des AKW Tschernobyl zu, wie auch auf die nach wie vor in Betrieb befindlichen Atom-Reaktoren in den baden-württembergischen Atomkraftwerken Philippsburg und Neckarwestheim sowie etwa auf den ältesten in Europa in Betrieb befindlichen Atom-Reaktor im Schweizer AKW Beznau oder das französische Schrott-AKW Fessenheim.

Philippsburg II abschalten – Atommüll stoppen

anti Atom Initiative - 4. Generation von Atomkraftwerken

In 2015 haben wir unter anderem Sonntagsspaziergänge am AKW Philippsburg durchgeführt, über 2.000 Einwendungen zum geplanten Abriss des AKW Philippsburg I gesammelt, eine Kundgebung zum Tschernobyl-Jahrestag am 26.04.15 in Philippsburg mitorganisiert und eine Mahnwache bei der Hauptversammlung der EnBW am 29.4.15 in Karlsruhe abgehalten.

In 2016 haben wir unter anderem …am 07.05.16 die Demonstration „Philippsburg abschalten“ organisiert. 150 Atomkraftgegner*innen protestierten auf dem Marktplatz in Philippsburg und vor dem Atomkraftwerk für die sofortige Abschaltung.
Am 10.05.16 organisierten wir eine Protestaktion vor der EnBW Hauptversammlung.

Von Herbst 2016 bis Ende 2017 waren wir aktive Mitglieder des Bündnisses „Neckar-Castorfrei“ und haben aktiv am Widerstand gegen die 5 Castortransporte auf dem Neckar mitgewirkt.

Seit Sommer 2017 sind wir aktive Mitglieder beim Karlsruher Bündnis gegen die 4. Generation von Atomkraftwerken.

Wir freuen uns über Mitstreiter*innen und Unterstützung in jeglicher Form – ob kontinuierlich oder temporär.

Kontakt: initiative@anti-atom-ka.de

Sofortige und endgültige Stilllegung der AKWs Philippsburg 2 und Neckarwestheim 2!

Presseerklärung, 13.04.2016
Anti-Atom-Initiative Karlsruhe und BUND Mittlerer Oberrhein

Das Kartenhaus der angeblichen Sicherheit von Atomkraftwerken bricht immer mehr in sich zusammen. Schon immer besteht bei den AKWs ein nicht beherrschbares Risiko katastrophaler Unfälle, und dennoch wurden immer mehr Sicherheitsreserven eingespart, die Erfahrungen von Tschernobyl und Fukushima ignoriert, die extreme Anfälligkeit der Atomanlagen für Anschläge wird verleugnet und der Katastrophenschutz verdient seinen Namen nicht, denn vor den Folgen eines Super-GAUs kann und will er nicht schützen.

Wer trotz allem immer noch in die Betreiber und die Behörden vertraute, muss spätestens jetzt umdenken: Heute Abend teilte der baden-württembergische Umweltminister mit, dass im AKW Philippsburg wiederholter Betrug bei Sicherheitsprüfungen aufgedeckt wurde.

Jahre lang wollte man uns weismachen, die früheren Schlampereien und Fehler in Philippsburg seien aufgearbeitet und Vergangenheit. Jetzt liegt offen, dass die EnBW kein Vertrauen verdient, sondern dass in AKWs immer mit Misswirtschaft, mit Fehlern und sogar mit direktem Betrug gerechnet werden muss, das haben wir schon immer befürchtet, und in Zeiten des Spardrucks erst recht.

Harry Block von der Anti-Atom Ini Karlsruhe und Atomsprechen des BUND Mittlerer Oberrhein ergänzt: „Der Betrieb eines AKWs gleicht einer Geisterfahrt. Und heute haben wir den Beleg, dass die EnBW beim Thema Sicherheit komplett versagt. Wir fordern:  Das AKW Philippsburg 2 muss jetzt auf Dauer vom Netz bleiben, und selbstverständlich muss auch das AKW Neckarwestheim II sofort und endgültig abgeschaltet werden, denn was die EnBW in Philippsburg gemacht hat, damit müssen wir auch in Neckarwestheim rechnen“.

Filmankündigung: Die Reise zum sichersten Ort der Erde

Die Anti-Atom-Initiative Karlsruhe und der BUND Mittlerer Oberrhein laden ein zum Film: am Dienstag, dem 24.11.2015 um 19Uhr im Bürgerhaus Wellensiek & Schalk, Jahnstr. 23, 68794 Oberhausen-Rheinhausen. Eintritt frei.

In den letzten 60 Jahren haben sich rund um die Welt mehr als 350.000Tonnen hochradioaktive Atomabfälle angesammelt, die für Tausende von Jahren an einem sicheren Ort – sprich: für Mensch und Umweltunschädlich – „endgelagert“ werden müssen. Doch ein Endlager existiert bis heute nicht, und die Produktion von atomarem Restmüll wird ungebrochen fortgesetzt.

Der in der Schweiz lebende Nuklearphysiker und der international renommierte Endlagerexperte Charles McCombie und einige seiner wichtigsten Weggefährten geben dem Regisseur Edgar Hagen Einblick in ihr hartnäckiges Ringen, den dereinst „sichersten Ort der Erde“zu finden, um das fatale Dilemma zu beheben.

Die weltumspannende Suche führt an die unterschiedlichsten Orte –durch dicht besiedelte Gebiete in der Schweiz, zu einer Nomadenfamilie in der chinesischen Wüste Gobi, zu einem heiligen Berg in einem atomverseuchten Indianerreservat, zu Demonstranten im Wald von Gorleben in Deutschland. Der Film wird Zeuge der geheimen Ankunft eines Atommüllfrachters in Japan und beobachtet Freiwillige an einer britischen Atommüllversammlung.

An all diesen Orten werden Vernunft, Demokratie und wissenschaftliche Redlichkeit durch Sachzwänge, Strategien und Ängste auf die Probe gestellt. Verlockende Optionen tauchen auf: Ein Bürgermeister in New Mexico will den gefährlichsten Stoff der Erde für viel Geld in seiner Gemeinde unterbringen. Ein unermessliches, flaches Gebiet in der westaustralischen Steppe wird eruiert, um hochradioaktiven Atommüll aus der ganzen Welt aufzunehmen. Edgar Hagens Film wirft eine Fülle von Fragen über unser gegenwärtiges Handeln und unsere Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen auf. Kann und darf man im Notfall ein solches Projekt gegen den Willen der BürgerInnen durchsetzen?

Die Reise zum sichersten Ort der Erdeist kontrovers und führt bis ans Ende der Welt. Es zeichnet sich ab,dass es keine schnelle Lösung des Konflikts geben wird.

Die Reise zum sichersten Ort der Erde bringt fixe Weltbilder ins Wanken und führt uns an die Grenzen von Wissen und gesellschaftlich Verantwortbarem.

ImAnschluss an den Film wird Harry Block, Atom- und Energiesprecher des BUND Mittlerer Oberrhein, einen Überblick geben über die bestehenden und geplanten Lager für hochaktiven (bislang 50 Castoren) und mittelaktiven Atommüll (geplant 4.000 t) in Philippsburg und im KIT Nord Karlsruhe (bislang 80.000 Fässer mittelaktiver Atommüll – Neubau ist im Genehmigungsverfahren für die gleiche Anzahl).

Demonstration zum AKW Philippsburg

Philippsburg II abschalten! Atommüll stoppen!

Sonntag, 26.04.2015
Tschernobyl Jahrestag
13Uhr, Marktplatz Philippsburg

Atomausstieg sofort – alle Atomanlagen abschalten!
Philippsburg II soll noch bis Ende 2019 Atomstrom und Atommüll produzieren. Bundesweit gefährden noch 9 Atomkraftwerke unser Leben und unsere Gesundheit. Auch im sogenannten Normalbetrieb werden permanent radioaktive Partikel und radioaktive Gase abgegeben. Die Ärzteorganisation IPPNW weist seit langem darauf hin, dass durch Langzeitstudien ein erhöhtes Krebs- und Leukämierisiko durch Atomkraftwerke nachgewiesen wurde.

Atommüllwohin?
Seit Jahrzehnten besteht der offizielle Umgang mit hochradioaktiven Atommüll aus unverantwortlichen Scheinlösungen der Politik und der AKW-Betreiber. Als „Entsorgungsnachweis“ galt der Transport in die Plutoniumfabriken nach Frankreich und England sowie Transporte in die zentralen Zwischenlager (Wellblechhallen) Gorleben, Ahaus und Lubmin. Die bisherige „Endlagersuche“ ist gescheitert, Gorleben nicht geeignet. Seit 2005 gelten die Standort-Zwischenlager als „Entsorgungsnachweis“.
In Philippsburg genehmigt für 152 CASTOREN über 40 Jahre – und dann?

Die radioaktive Gefahr bleibt auch nach dem Abschalten bestehen!
Die EnBW und Umweltminister Untersteller wollen aus Kostengründen den „raschen Abriss“ und behaupten, dies wäre gefahrlos möglich. Durch Freiputzen und das Freimessens erfolgt jedoch eine langfristige Gefährdung von Mensch und Umwelt. Indem das freigemessene Material dann beispielsweise im Straßenbau breit verteilt wird, auf Deponien landet oder als Abriss-Metall neue Verwendung findet. So kommt die radioaktive Gefahr im Alltagsleben der Menschen an. Wir lehnen deshalb die bisherige Genehmigungspraxis des Freimessens als unverantwortliches Vorgehen ab! Wir rufen dazu auf Einwendungen beim Rückbau – Genehmigungsverfahren zu machen!

Dezentrale, regenerative Energiewende jetzt!
Bereits 30% der Stromproduktion kommt von regenerativen Energien. Die dezentrale Energiewende hat das bisherige Geschäftsmodell der vier Monopolisten ins Wanken gebracht. Die klimaschädliche Stromproduktion der EnBW, vorwiegend aus Atom- und Kohlestrom, hat keine Zukunft mehr. Und EnBW, RWE, E.ON und Vattenfall gehören nicht einmal 10% der neuen Anlagen. Sie haben massiv politisch interveniert und mit der „Reform“des EEG soll die dezentrale Energiewende wieder zu ihren Gunsten ausbremst werden. Setzen wir die weitere Energiewende gegen die Konzerne und ihre politischen Helfer durch. Dezentrale und regionale Projekte puschen und vernetzen!

Atomausstieg sofort– Energiewende jetzt!
Keine weitere finanzielle Unterstützung für Atomforschung und Atomexport!


Sonntagsspaziergang am Atomkraftwerk Philippsburg am 25. 1. 2015

BUND und Anti-Atom-Ini KA: Atomkraftwerke gefährden Mensch und Umwelt – m Betrieb und durch die strahlenden Hinterlassenschaften

Philippsburg. Block1 des Atomkraftwerkes Philippsburg (KKP 1) ist seit März 2011 vom Netz. Radioaktivität und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken lassen sich aber nicht einfach „abschalten“. Ist die Gefahr vorbei? Weit gefehlt. KKP 1 produziert zwar keinen Atomstrom mehr, das gesamte radioaktive Inventar ist aber noch im Reaktor vorhanden. Fukushima ließe grüßen – wäre das Lagerbecken mit den Brennelementen auch nur für wenige Tage nicht gekühlt und käme es zu einem Trockenfallen des hochradioaktiven Brennstoffs.

Block2 vergrößert noch bis mindestens 2019 den Atommüllberg in Philippsburg, gibt Radioaktivität über den Luft- und Wasserpfad an die Umwelt ab und heizt durch seine Kühlwasserabgabe den Rhein weiter auf. Der von der EnBW vorgelegte vorläufige Plan zum schnellen Abriss droht zu einer nicht zu akzeptierenden Freisetzung von Radioaktivität in die Umgebung und den Rhein zu führen. Daneben sind weitere Anlagen zur Behandlung und„Zwischenlagerung“ der entstehenden Abfälle, möglicherweise auch aus anderen AKW-Standorten der EnBW, geplant.

Wir, Gruppen, Initiativen und der BUND Regionalverband MittlererOberrhein, die sich zum Bündnis Philippsburg zusammengeschlossen haben, sagen heute schon: So nicht.

Heute, beim Sonntagsspaziergang am 25. Januar 2015, wollen wir, BUND Regionalverband Mittlerer Oberrhein und Anti-AKW-Initiativen, nicht nur auf den völlig unzureichenden Schutz des Zwischenlagers gegen Terror und die Unmöglichkeit der vom Bundesamt für Strahlenschutz geforderten neuen Katastrophenschutzpläne Bezug nehmen, sondern auch auf weitere aktuelle Themen des Standorts weisen hin:

  • Rechtliche Grundlagen des KKP 2 sind unserer Ansicht nach nicht mehr gegeben
  • Bisher keine Wasserrechtsgenehmigungen für KKP 1 und 2
  • Radioaktivitätsabgabe im Normalbetrieb
  • Stilllegung und Abriss von KKP 1 und die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt
  • Stand der Vorbereitung der Einwendungen für den Abriss von KKP1
  • Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Zwischenlagers