Kosten der ´Entsorgung´ der radioaktiven Atomabfälle ist im Bundeshaushalt ein Fass ohne Boden.

Beitrag von Harry Block

Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit stehen für seine Arbeit im Jahr 2024 insgesamt 2,403 Milliarden Euro (= 2.403.000.000 Euro) zur Verfügung. In dessen veröffentlichter Tabelle (siehe Text unten) wurden davon für Zwischenlagerung und Endlagerung radioaktiver Abfälle 1.144.100.000 Euro ausgegeben.

Kosten der ´Entsorgung´ der radioaktiven Atomabfälle ist im Bundeshaushalt ein Fass ohne Boden.

2,4 Milliarden Euro ist der Gesamtetat des Umweltministerium Deutschlands. 50 Prozent des Etats 2024 flossen dabei in nukleare Entsorgung oder in nukleare Sicherheit. Echter Umwelt- und Naturschutz (146.143.000 Euro) bleiben auf der Strecke:

PostenAusgaben des BMUV 2024
Zwischenlagerung und Endlagerung radioaktiver Abfälle1.144.100.000 EUR
Umweltschutz313.188.000 EUR
Umweltbundesamt183.556.000 EUR
Bundesministerium145.740.000 EUR
Nukleare Sicherheit und Strahlenschutz137.954.000 EUR
Naturschutz146.143.000 EUR
Bundesamt für Strahlenschutz83.591.000 EUR
Zentral veranschlagte Verwaltungseinnahmen und -ausgaben83.930.000 EUR
Bundesamt für Sicherheit der nuklearen Entsorgung68.818.000 EUR
Bundesamt für Naturschutz56.361.000 EUR
Verbraucherschutz40.386.000 EUR

Zu diesem Trauerspiel passt auch, dass im April 2025 die Neue Lagerhalle für mittelaktive, radioaktive Abfälle auf dem KIT Campus Nord in Karlsruhe in Betrieb ging.

Die Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH (KTE) ist für den Rückbau aller stillgelegten Atomanlagen des ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe (KfK) zuständig. Im altem Lager, das seit 1985 in Betrieb ist, lagern derzeit rund 2.400 Fässer. Dessen Kapazität wurde nun um 2.000 mittelradioaktive Abfallfässer erweitert. Dazu kommen auf dem Gelände noch rund 77.000 Fässer mit schwachradioaktiven Abfällen. Auch dieses Lager ist voll und muss durch ein neues Lager erweitert werden.

Die Kosten des Rückbaus in Karlsruhe beliefen sich bisher auf über 2,5 Milliarden Euro. Davon haben die Betreiber gerade mal 0,5 Milliarden übernommen. Den Rest zahlen wir SteuerzahlerInnen. Ein Ende der Kostenspirale ist nicht abzusehen, weil sich die Betreiber neuerdings auch nicht mehr an den Endlagerkosten beteiligen.

Dazu gehören auch die Kosten der Zwischenlagerung von mittelaktivem und hochaktivem Abfall an den ehemaligen Atomstandorten. Allein Philippsburg kostet über 100 Millionen im Jahr.

Auch die sogenannte ´Endlagerung´ von mittelaktive Atommülls in Schacht Konrad steht noch aus. Die Befüllung wurde ständig verschoben. In den 2030er Jahren soll das Endlager in Betrieb gehen und Platz für bis zu 303.000 Kubikmeter Atommüll bieten.

Noch besteht keine Aussicht auf ein unterirdisches Lager dagegen für die rund 1.900 wärmeentwickelnden, hochradioaktiven Atommüllbehälter (= Castoren) an den 18 Atomstandorten in Deutschland. In den ziemlich schwach ausgelegten Zwischenlagern (80 cm Beton in Philippsburg anstatt 2 m beim eben in Betrieb genommenen Lagers für mittelaktiven Atommüll im KIT Nord) würde eine Kampfdrohne moderner Bauart genügen, um unsere Region radioaktiv zu verseuchen.

Atommüll im Meer versenkt


Beitrag von Harry Block und Anete Wellhöfer

Unter der Überschrift „Expedition zum Müll im Meer“ berichteten die BNN am 28. Juni 2025, dass hunderttausende Atommüll-Fässer vor Jahrzehnten im Ozean landeten. Im Artikel hieß es: „Zwischen den 1950er und 1980er Jahren haben etliche Staaten nuklearen Abfall im Ozean entsorgt.“

Neben den USA ´entsorgten´ bis 1991 auch Belgien, Schweiz, Niederlande und Frankreich tonnenweise strahlenden Müll im Nordatlantik. Aber auch Deutschland hat Stahlfässer mit radioaktivem Inhalt aus dem Kernforschungszentrum Karlsruhe (KfK, inzwischen KIT Nord) im Atlantik versenkt. Parallel zur Einlagerung radioaktiver Abfälle im alten Salzbergwerk ASSE II verfolgte die damalige Bundesregierung auch andere „Entsorgungswege“. Bei der Deutschen Atomkommission war man beeindruckt von der Möglichkeit, mit einer Verklappung im Meer schon bei der vorherigen Zwischenlagerung des Atommülls Geld sparen zu können, da infolge der späteren Verklappung die billigsten Fässer verwendet werden könnten.

Deshalb beteiligte sich im Mai 1967 die Bundesrepublik Deutschland an der Entsorgung radioaktiver Abfälle im Atlantik, 450 km vor der Küste Portugals. 480 Fässer aus dem KfK wurden in Emden auf die „Topaz“ umgeladen, die die strahlende Fracht zu ihrem Bestimmungsort brachte.

Auch bei diesem Transport wurde die Gefährlichkeit beim Umgang mit der gefährlichen Fracht wie immer verharmlost. Im Zwischenbericht der Studiengruppe Tiefenlagerung der Gesellschaft für Kernforschung – also der Abfalllieferanten – vom 29. Mai 1967 heißt es zur Aktion in Emden: „Die Umladung erfolgte ohne Störungen. Lediglich bei Beginn der Arbeiten zeigten die Schauerleute eine gewisse Scheu vor ihrer Tätigkeit und leisteten in geringem Umfang passiven Widerstand, da sie sich aus den Presseberichten über die Errichtung einer Salzkaverne in Bunde die Meinung gebildet hatten, dass jeder Umgang mit radioaktiven Abfällen in höchstem Maße gefährlich sei. […] Dank der wohlwollenden Unterstützung durch Hafenbehörden, Zoll und Gewerbeaufsichtsamt (die von der Gefährlichkeit der Abfälle ursprünglich auch überhöhte Vorstellungen hatten) konnten verschiedene kleinere Schwierigkeiten überbrückt werden“.

Insgesamt entsorgten europäische Staaten 220.000 Fässer mit radioaktivem Müll an 15 Stellen im Atlantik. Mehr als 28.000 Fässer davon liegen im Ärmelkanal vor der französischen Küste in etwa 100 Metern Tiefe.

Die letzte Fahrt eines deutschen Forschungsschiffes in die Versenkungsgebiete des deutschen Atommülls bei Portugal fand 2005 statt, wobei allerdings die radioaktiven Wasserproben laut Bundesregierung wegen ´technischer Defekte´ unbrauchbar waren.

Einen anderen Entsorgungsweg im Salz haben die damaligen Koryphäen der deutschen Atomforschung im KfK ebenfalls empfohlen und durchgeführt: die Lagerung von 128.000 Atommüllfässern im stillgelegten Salzbergwerk Asse, von denen rund 60.000 aus Karlsruhe stammen.

In das Bergwerk ist inzwischen ´Wasser eingedrungen´ (Klartext: das Bergwerk säuft ab), so dass für diese Fässer noch ein ´sicheres´ Lager bereitgestellt werden muss. Dies gilt auch für die noch im KIT Nord lagernden rund 75.000 Fässern mit schwach radioaktiven Atommüll in zum Teil schon verrosteten Fässern (eine neues Lager muss gebaut werden). Im neuen Zwischenlager für mittelaktiv strahlenden Atommüll befinden sich 6.500 Fässer, die täglich immer noch mehr werden, da der Abriss der Atomanlagen im ehemaligen KfK erst zu rund 30 % erfolgt ist. Für diesen Atommüll wie die noch vielen anderen tausenden von Fässern aus dem Abriss der deutschen Atomkraftwerke besteht ´Hoffnung´ auf das Erzbergwerk Schacht Konrad.

Doch hoffen auf Schacht Konrad könnte sich – im wahrsten Sinne des Wortes – als ein Schlag ins Wasser herausstellen: Aktuell gibt es keine Gebinde, die die Anforderungen aus den derzeit gültigen Endlagerungsbedingungen sowie der gehobenen wasserrechtlichen Erlaubnis vollumfänglich erfüllen und damit im Endlager Konrad eingelagert werden können. Bisher ignorieren die Verantwortlichen bei Bund und Land diese Tatsachen, eine Klage ist beim OVG Lüneburg anhängig. Ein Festhalten an Schacht Konrad verbaut den Weg für einen verantwortungsvollen Umgang mit ebendiesen Abfällen.

Ebenfalls keine Aussicht auf ein unterirdisches Lager besteht für die rund 1900 wärmeentwickelnden, hochradioaktiven Atommüllbehälter (= Castoren) in unseren gegen Terror (eine Kampfdrohne moderner Bauart würde genügen um unsere Region radioaktiv zu verseuchen) ziemlich schwach ausgelegten Zwischenlagern (80 cm Beton in Philippsburg anstatt 2 m beim Neubau des Lagers für mittelaktiven Atommüll im KIT Nord) an den 18 Atomstandorten in Deutschland.

Freimessung ist die Verschleierung von radioaktiven Abfällen aus Kostengründen

Dies sollte ein Leserbrief von Harry Block in der BNN-Hardt-Ausgabe zu dem Artikel „Wohin mit dem Beton aus Reaktorgebäuden?“ vom 28.2.2025 sein. Er wurde bislang nicht gebracht, deshalb hier eine erweiterte Form und wenig verändert:

EnBW und das Ministerium für Umwelt, Klima und Energie Baden-Württemberg (UM) haben jetzt so eine Art Freimess-Show von Abbruchmaterial eines Atomkraftwerks für die Medien gemacht, weil nach zwei Jahren Abriss-Stillstand die ersten auch mit Radioaktivität belasteten Betonbrocken und weiterer Bauschutt vom Atomkraftwerk Philippsburg nach Maulbronn gehen. Eigentlich darf ja kein bloßer Beton zur Deponie Maulbronn. Da aber Asbest dabei ist, darf er doch. Damit erreicht man gleich zwei Dinge: Man weicht die Beton-Regel auf und man erzählt, der Beton sei nur wegen des Asbests problematisch, aber strahle eigentlich nicht. Er strahlt aber mit bis zu 10 Mikrosievert. So arbeitet man mit Framing. Die Öffentlichkeit und die Deponiebetreiber sollten aber vom UM die konkrete radioaktive Gesamtstrahlung des angelieferten sogenannten freigemessenen Betons erfahren, weil die noch ausstehenden Mengen riesig sind und die Unterlagen nur 30 Jahre aufbewahrt werden müssen.

Die erwarteten radioaktiv belasteten Massen an Beton, die einer Freigabe auf einer Deponie zugeführt werden müssen, sind enorm, wie meine Anfrage beim UM ergab.

Aus Obrigheim müssen voraussichtlich rund 3.000 Tonnen auf Deponien gelagert werden. Die Gesamtmasse des Abbaus dieses AKWs liegt bei ca. 275.000 Tonnen, die irgendwo landen.

In Neckarwestheim sieht es so aus: Auf eine Deponie müssen voraussichtlich rund 11.000 Tonnen Beton. Die Gesamtmasse des Abbaus beider Blöcke schlagen mit ca. 1.142.000 Tonnen Abbruchmaterial zu Buche.

In Philippsburg sind es rund 16.300 Tonnen, die eine Deponie benötigen. Wo die übrige Gesamtmasse des Abbaus beider Blöcke von ca. 1.181.000 Tonnen landen werden, weiß man nicht.

Für die Anlagen im Rückbau des vormaligen Kernforschungszentrums Karlsruhe, also dem heutigen KIT Campus Nord, kann folgende Verteilung der für die Freigabe vorgesehenen Massen nur vorläufig abgeschätzt werden: Hier sind es ca. 332.000 Tonnen Abbruchmaterial, von denen ebenfalls ca. 11.000 Tonnen noch deponiert werden müssen.

Was bei diesen riesigen Abfallmengen fehlt, sind die tausende Tonnen von mittel- und hochaktivem Atommüll, der an den Atomstandorten liegt. Wo dieser für hunderttausende Jahren stark strahlende Müll der 1.750 Castoren sicher gelagert werden soll, steht derzeit noch in den Sternen.

Wir Kritiker der Freimessung von radioaktivem Material geben zu bedenken, dass durch die großen jährlichen Freigabemassen und die unterstellte Verteilung auf viele Deponien die auf einer Deponie abgelagerte Radioaktivität unterschätzt wird. Daraus folgern wir, dass die Freigabewerte zur Deponierung im Sinne eines vorbeugenden Strahlenschutzes zu hoch sind. Und dann gibt es noch schwere Fehler: Wir waren letztes Jahr bei einer Info-Veranstaltung der KTE (Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH) auf dem Gelände des ehemaligen Kernforschungszentrums KA. Sie berichteten über den Abriss des Mehrzweckforschungsreaktors (MZFR). Das Kernproblem dieses Reaktors war im Betrieb u. a. Tritium. Beim Abriss nicht. 11.200 Tonnen Bauschutt wurden freigemessen. Erst seit 4 Jahren untersuchten sie auch die Tritium-Kontamination im Beton, und siehe da, das Tritium war da – bis zu 10 cm tief im Beton. Der meiste Beton war aber schon weg. 46 Tonnen wurde nun als leicht strahlender Abfall zwischengelagert. Ein ehemaliger Mitarbeiter des Strahlenschutzes der KTE sprach mich an und sagte: „Nach Tritium haben wir nie gesucht.“

Deshalb fordern wir, dass die Entlassung von Reststoffen und Abfällen in die normale Kreislaufabfallwirtschaft auf jeden Fall stärker überwacht und reglementiert werden. Ein weitergehender Schutz der Bevölkerung wäre durch die Aufgabe der Freigaberegelung und die Verfolgung des französischen Konzepts mit einem gesonderten Entsorgungsweg für schwächer radioaktive Stoffe möglich. Eine zentrale oberflächennahe Lagerung wäre auch jeden Fall sinnvoller als die nur für wenige Jahre kontrollierbare Verteilung der Radioaktivität in verschiedene Hausmülldeponien und, noch schlimmer, in Alltagsgegenständen für den menschlichen Umgang.

Presseerklärung Bündnis CASTOR-stoppen

24.03.2025

Wieder CASTOR-Transport aus Sellafield abfahrbereit

Im Frühjahr 2025 soll erneut ein CASTOR-Transporte aus der

Plutoniumfabrik Sellafield (GB) nach Deutschland erfolgen. Nach den

Transporten nach Biblis (November 2020) und  Philippsburg (November

2024) soll dieser Transport in das Zwischenlager Ohu/Isar bei Landshut

erfolgen. Es gibt konkrete Hinweise darauf, dass dieser Transport in der

14. Kalenderwoche ab dem 31. März erfolgen wird.

Eines der in Frage kommenden Schiffe (Pacific Grebe) liegt im britischen

Hafen Barrow-in-Furness abfahrbereit am Kai. Da heute Morgen um 9:00 Uhr

der AIS-Sender des Schiffes deaktiviert wurde, ist davon auszugehen,

dass der Belade-Prozess begonnen hat. Das Schiff wird laut

Transportgenehmigung den niedersächsischen Hafen Nordenham ansteuern.

Nach der Verladung der sieben CASTOR-Behälter auf die Bahn wird der

Transport über das Schienennetz mehrerer Bundesländer fortgesetzt.

Aus Protest gegen diesen Transport werden ab dem kommenden Wochenende

Kundgebungen, Mahnwachen und Aktionen stattfinden.

Den Auftakt macht eine Kundgebung am Bremer Hauptbahnhof am Sonntag, 30.

März ab 14:00 Uhr.

Anti-Atom-Gruppen wollen anlässlich dieses Transports auf die ungelöste

Problematik des vorhandenen Atommülls aufmerksam machen. Der geplante

CASTOR-Transport nach Isar ist die Fortsetzung der seit Jahrzehnten

stattfinden sinnlosen Atommüllverschiebung. Im bayrischen Zwischenlager

gibt es kein Reparaturkonzept für defekte Behälter. Die Halle ist nur

bis 2047 genehmigt und nicht ausreichend gegen Einwirkungen von außen

geschützt. Ein tiefengeologisches Atommülllager wird es bis 2047 nicht

geben. Bis zu einer verantwortbaren Lösung für die langfristige Lagerung

der hochradioaktiven Abfälle muss das Hin-und Herschieben von Atommüll

unterbleiben!

– es gibt weiterhin kein vertretbares Endlager-Konzept für den vorhandenen Atommüll

– CASTOR-Zwischenlager werden zu gefährlich ungeeigneten Langzeitlagern

– Atommüll ist nur ungefährlich, wenn er nicht entsteht:

Brennelementefabrik in Lingen und Urananreicherung in Gronau beenden!

– Atomkraft ist kein Klimaretter

Pressekontakt Bündnis CASTOR-stoppen:

Kerstin Rudek Tel. 015902154831

Castor-Alarm

Seit dem 1. März läuft der Genehmigungszeitraum für die ersten Castor-Transporte nach Bayern überhaupt. Es sollen sieben CASTOR-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll in das Zwischenlager am niederbayrischen AKW Isar (Niederaichbach im Landkreis Landshut) rollen.

Der Zeitpunkt ist Verschlusssache und somit noch streng geheim. Es gibt aber deutliche Hinweise darauf, dass der Transport bereits in der 14. Kalenderwoche (erste April-Woche) erwartet wird. Klar ist auch die Transportstrecke, da sich diese aus der Transportgenehmigung des Bundesamtes für die „Sicherheit der BASE) ergibt. Laut Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS), die den Transport übernehmen wird, werden die jeweils mehr als 100 Tonnen schweren Behälter zunächst per Schiff nach Nordenham gebracht. Anschließend geht es per Zug über Bremen und vermutlich Hannover und Göttingen durch die gesamte Bundesrepublik bis nach Niederbayern.

Wer aktuell über Neuigkeiten zu diesem Transport informiert werden will, kann sich hier für einen Newsletter per Mail anmelden.

CASTOR-Protest-Kundgebungen am 9.11.24

Am Samstag, 09.11.24 startet der öffentliche Protest der Südwestdeutschen Anti-AKW-Gruppen gegen den geplanten hochradioaktiven CASTOR-Transport von La Hague in Frankreich nach Philippsburg. Wir beginnen mit unserer Kundgebung am Hauptbahnhof in Karlsruhe um 11.30 Uhr, und fahren dann nach Philippsburg.
Dort wird es drei Redebeiträge geben:

  • Anete Wellhöfer zum Thema: CASTOR-Transport
  • Harry Block zum Thema: „Standortlager“ als Endlager?!
  • Herbert Würth zum Thema: Stand Energiewende – wie weiter?

Wir fahren um 12.28 Uhr mit dem Zug und unserem „Atommüll“ nach Philippsburg. Vom Bahnhof aus gehen wir zum Marktplatz, wo eine weitere Kundgebung stattfindet.
Hier nochmals die Zeiten:
Hbf Karlsruhe 11:30 Uhr – Bhf Philippsburg 13:00 Uhr – Marktplatz Philippsburg 13:20 Uhr – Zug Philippsburg – KA 15:00-15:33 Uhr

Nach unseren Informationen soll der Transport mit den 4 CASTOREN in der Woche ab dem 18.11.24 stattfinden.Wir lehnen diesen hochradioaktiven Atommülltransport mit den 4 CASTOREN nach Karlsruhe ab, da die weitere Suche nach einem Langzeitlager vollkommen offen ist.

Der ursprüngliche Zeitfahrplan ist geplatzt, jetzt soll ein Standort bis 2074 gefunden werden. Deshalb lehnen wir diesen sinnlosen hochradioaktiven Transport ab, der Atommüll soll bis zur Klärung einer Langzeitlagerung in La Hague bleiben.
Die sogenannten Standortlager wie das in Philippsburg werden zu unsicheren Langzeitlagern. Die Genehmigung für das sogenannte Zwischenlager läuft 2047 aus. Für diesen Zeitraum sind auch die CASTOREN ausgelegt, und dann?

Aktuell ist noch komplett unklar, ob sich das Endlager in Salz, Ton oder Granit befinden wird. Somit gibt es auch noch keinen Castor-Behälter für das Endlager, da dieser vom Wirtsgestein abhängt. Es muss also neben der Suche für ein Endlager auch ein endlagerfähiger Castor-Behälter entwickelt werden. Klar ist, wenn ein Standort gefunden wird, muss dieser noch als Bergwerk ausgebaut und anschließend alle Castoren transportiert, umgepackt und eingelagert werden. Dies dauert mindestens noch einmal 50 – 70 Jahre, d.h. alle bundesweiten Zwischenlager werden zu unsicheren Langzeitlagern, bis weit ins nächste Jahrhundert. Neben den zentralen Zwischenlagern in Ahaus, Gorleben und Greifswald/Lubmin sind zwölf Lager an AKW-Standorten in Betrieb.
Wir fordern ein gesellschaftlich akzeptiertes Gesamtkonzept, das dafür sorgt, dass die hochradioaktiven Abfälle über einen Zeitraum von 100 Jahren möglichst sicher zwischengelagert werden.

Atommüll und Zwischenlager-Problematik

Der radioaktive Müll wird in Zwischenlagern sicher aufbewahrt.
ODER?
Der hochradioaktive Müll, verpackt in sogenannten Castor-Behältern, wir in Zwischenlagern meist oberirdisch in Hallen aufbewahrt.
Geplant für 40 Jahre, laufen die ersten Genehmigungen bereits 2034 aus. Schon jetzt ist klar, dass ein noch zu findendes Endlager frühestens Anfang/Mitte des nächsten Jahrhunderts zur Verfügung steht.
Und bis dahin? Halten die Castor-Behälter die permanente radioaktive Strahlung und Hitzeentwicklung aus? Bleiben sie transportfähig? Was ist, wenn das Material spröde wird?
Eine Reparatur ist derzeit an keinem Standort möglich.

Alles klar, oder?
www.antiatom.net

Warum der Castor-Transport unsinnig ist

Der von Deutschland produzierte Atommüll muss zurückgenommen werden.
ODER?
Atommüll soll da bleiben, wo er ist. Denn die Transporte von radioaktivem Müll, die oft durch große Städte und Bannlungszentren führen, sind gefährlich für Mensch und Natur. Sie Stellen nur eine Scheinlösung dar. da es kein sicheres Endlager gibt.
Der radioaktive Müll wird zurzeit in CASTOR-Behältern in sogenannten Zwischenlagern aufbewahrt, diese sind für ca. 40 Jahre ausgelegt und genehmigt.
Momentan geht man davon aus, dass die Inbetriebnahme eines Langzeitlagers noch ca. 100 Jahre dauern wird.
Atommülltransporte sind daher aktuell unsinnig.
ALLES KLAR, ODER?
www.antiatom.net

Atommüll-Alarm



Vier Castor-Transporte mit hochradioaktivem Atommüll, kommen voraussichtlich im November 2024 von der Plutoniumfabrik La Hague Frankreich nach Philippsburg, 30 Kilometer nördlich von Karlsruhe, der genaue Termin ist noch nicht bekannt.

Es gibt kein Endlager für den Atommüll. Jeder Atommüll-Transport birgt Risiken und stellt eine Gefahr dar.

Kommt zur Protestkundgebung in Karlsruhe am 09.11.24.

Die Kundgebung der Anti-Atom-Initiativen beginnt um 11:30 Uhr vor dem Karlsruher Hauptbahnhof.
Es wird bunt und laut, mit Redebeiträgen zum Castor-Transport, hochradioaktivem Atommüll, der Zwischenlagerproblematik die zu Langzeitlagern wird, dem fehlenden Endlager und der notwendigen Energiewende.

Wir beginnen um 11:30 Uhr mit der Kundgebung vor dem Karlsruher Hauptbahnhof.
Um 12:28 Uhr fahren wir gemeinsam mit dem Zug nach Philippsburg.
Am Philippsburger Bahnhof beginnen wir um 13 Uhr mit unserer Demo.
Am Marktplatz von Philippsburg wird es eine Kundgebung geben.
Wir planen mit dem Zug um 15 Uhr zurück zu fahren, und kommen voraussichtlich am Karlsruher Hauptbahnhof um 15:33 Uhr an.
Schließt euch uns an.
Protestiert mit uns für eine bessere und sichere Welt.

Wir sind solidarisch mit dem Karlsruher Netzwerk gegen Rechts, das an diesem Tag, dem 09. November, dazu aufruft den Nazi Aufmarsch in Karlsruhe vor dem Hauptbahnhof zu verhindern und schließen uns bei unserer Rückkehr dem Protest an.

Atommüll-Alarm! Kundgebungen am 9.11. in Karlsruhe und Philippsburg

Vor 40 Jahren am 8. Oktober 1984 gab es den ersten Atommülltransport in das Zwischenlager Gorleben. Seit dem ersten Atommülltransport gab es auch immer Widerstand und Proest dagegen und das nicht nur im Wendland sondern auch auf der Strecke u.a. in der Pfalz.

Plakat A2 web

Könnt ihr euch noch an die Massenproteste bei CASTOR-Transporten erinnern, z.B. als 2010 in Berg (Pfalz) ca. 1.500 Menschen auf den Gleisen saßen und den CASTOR von La Hague nach Gorleben erfolgreich blockierten? Es war ein Akt des Empowerments und er hat politisch Weichen gestellt.

Jetzt ist es wieder so weit, wir erwarten vor Jahresende 2024 einen CASTOR-Transport von La Hague (F) nach Philippsburg (ca. 30 km nördlich von Karlsruhe), genauer Termin – unbekannt, wir hoffen darauf, dass was durchsickert.

Als Anti-Atom-Bewegte werden wir nicht still zusehen wie dieser unnötige und gefährliche Atommülltransport von statten geht. Uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Bevölkerung davon Kenntnis erhält, dass hochradioaktiver Atommüll durch dicht bewohntes Gebiet, für viele an der Haustür vorbei, rollt. Dieser Transport ist unnötig und gefährlich. Wir fordern, dass der hochradioaktive Atommüll in La Hague so lange bleibt, bis ein Endlager gefunden ist und er direkt dort hingefahren wird. Nicht von A nach B und dann nach C, diese Risiken sind unnötig und können vermieden werden.

Solange in Karlsruhe am Joint Research Center an der nächsten Generation von Brennelementen für AKWs geforscht wird, solange in Lingen (NRW) Brennelemente für AKW hergestellt und in Gronau (NRW) Uran angereichert wird, solange Atomforschungsreaktoren wie in Garching (Bayern) weiterlaufen und wie im Fall Schacht Konrad auf unsichere Lager für Atommüll gesetzt wird, solange ist unser Protest und Widerstand gegen Atomenergie notwendig. Atomenergie ist teuer, gefährlich und nicht Klimaneutral.

Die Anti-Atom-Bewegung in Süddeutschland ruft zum gemeinsamen Protest gegen den anstehenden CASTOR-Transport auf. Da wir den genauen Termin nicht wissen, veranstalten wir am Sa. 09. Nov. 2024 eine gemeinsame Anti-Atom-Protestfahrt vom Karlsruher Hbf nach Philippsburg.
Kommt mit, schließt euch uns an. Bringt eure Anti-Atom-Fahnen, Trommeln, Pfeifen usw. mit. Lasst uns laut und bunt sein. Die Presse wird von uns eingeladen.

Anti-Atom-Protest: Samstag, 09.November 2024

  • Kundgebung um 11:30 Uhr vor dem Karlsruher Hbf, mit Redebeiträgen zum CASTOR-Transport, Zwischenlagerproblematik die zu Langzeitlagern werden, Fehlendes „End“lager und Energiewende.
  • Gemeinsame Fahrt mit dem Zug nach Philippsburg
    Abfahrt KA Hbf 12:28 Uhr, Ankunft Philippsburg 12:59 Uhr
  • Demo vom Bahnhof Philippsburg zum Marktplatz, dort Kundgebung, gemeinsame Rückfahrt.

Mobilisieren

Plakate (siehe links) in Din A2 zum Atommüll-Alarm und zur Zug-Aktion am 9. November könnt Ihr ab sofort formlos und kostenlos bei uns per Email bestellen. Benutzt hierfür unser⏵Kontaktformular und vergesst Eure Anschrift nicht!
Natürlich freuen wir uns auch über Spenden zur Unkostenbeteiligung. Danke!