Artikel von Stefan Jehle in den Stuttgarter Nachrichten vom 24.03.19
Am Ende des Jahres wird auch der zweite Block des Kernkraftwerks Philippsburg stillgelegt. Die beiden 150 Meter hohen Kühltürme werden womöglich kurz darauf gesprengt, denn es gibt schon neue Pläne für das Gelände. …
Karlsruher Umweltverbände haben Informationen zur Kommunalwahl 2019 zusammengestellt. – Links zu den Kandidierenden Karlsruher Gruppen und zu deren Kommunalwahlprogrammen und Kandidat*innen – Wahlprüfsteine der Karlsruher Umweltverbände: Wir fragen – Kandidat*innen antworten
Unter dem vorgeschobenen Argument der sogenannten Sicherheitsforschung wird in Karlsruher Forschungseinrichtungen in engem Schulterschluss mit Frankreich an neuen Atomreaktoren gearbeitet. Im Falle des Europäischen Druckwasserreaktors EPR hat dieser Deckmantel schon zur Marktreife der dritten Reaktorgeneration geführt, bei Reaktorkonzepten der vierten Generation, von denen insbesondere der Thorium-Flüssigsalzreaktor atomwaffenfähiges Uran-233 produzieren kann, wird dies offenbar ebenfalls angestrebt. Die in Belgien bereits konkret geplante Versuchsanlage MYRRHA steht auch als Transmutations-Vorläufer-Projekt in engem Zusammenhang mit der möglichen Gewinnung von Uran-233.
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Wir,
ein Zusammenschluss aus Bürgerinis, lothringischen
Unterstüzungskomitees und Bewohner*innen, die seit 25 Jahren gegen
die Mega-Deponie für radioaktiven Müll in Bure kämpfen, rufen auf
zu einer großen Versammlung in Nancy.
Seit
Sommer 2017 hat sich das Zuckerbrot in die Peitsche verwandelt mit
einer Welle von Repression und in der jüngeren Geschichte der
Gebiete, wo es Kämpfe gibt, noch nie dagewesener Kriminalisierung –
60 Prozesse, 28 Aufenthaltsverbote, mehrere Gefängnisstrafen, zig
Bewährungsstrafen und eine Beweisaufnahme wegen Zugehörigkeit zu
einer „kriminellen Vereinigung“, um 9 Menschen daran zu hindern
sich zu treffen.
Deshalb müssen wir neue Wege finden, einen Schritt zur Seite tun, Aufwinde suchen. Der Kampf um Bure löst regionale, nationale und internationale Probleme aus. Wir sind alle betroffen!
Zunächst
haben wir uns also vom Wind bis Nancy blasen lassen. Nancy ist heute
noch nicht betroffen, wäre aber auf den ersten Rängen, wenn es zum
radioaktiven Ausstoß kommt: es liegt auf der Achse der
vorherrschenden Winde, genau östlich von Bure, kaum 50 km Luftlinie
entfernt.
Lassen wir einen Gegenwind blasen und vereinen wir unseren Atem: Samstag 1. Juni 19 abends Kommt zum Festbankett und zum großen „Ball der Übeltäter“ !
Aber aufgepasst: verliert nicht alle eure Federn und bewahrt Energie für den nächsten Tag: Sonntag 2. Juni 19 Versammlung zur Demonstration !
(Man soll Drachen, Luftballons, Windräder -aber aus umweltfreundlichem Material- mitbringen.) Nähere Informationen unter ventdebure.com ventdebure@riseup.net
Flugblatt des Karlsruher Bündnisses gegen neue Generationen von Atomreaktoren, KA 28.04.2019
Nur: Strahlende Augen bekommen wir bei dieser Technologie, die aus den 50er und 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammt, nicht. Klimaschutz lässt sich viel besser, ungefährlicher und deutlich billiger mit dem raschen Ausbau der erneuerbaren Energien, Speichertechnologien und Energie- sparmaßnahmen erreichen.
Wir wollen nicht, dass
in Karlsruhe und in der EU weiter
an diesen neuen Reaktorsystemen
geforscht wird und stellen uns deshalb dagegen!
Denn:
Thoriumreaktoren können einerseits Strom erzeugen und sind doch so
gefährlich wie die Hiroshima-Bombe.
Da die Erforschung neuer Reaktorsysteme nach dem Atomausstieg kaum vermittelbar ist, wurde sie am JRC und KIT in „Sicherheitsforschung“ umdefiniert, eine bewährte Strategie, um das Ansehen der Atomkraft zu heben. Wie der Vortrag des JRC auf der Thorium-Konferenz 2018 in Brüssel belegt, betreibt das JRC-Karlsruhe auf hohem Niveau Grundlagenforschung mit dem Ziel, Bau und Entwicklung der Thoriumreaktoren in Europa zu ermöglichen [1]. Selbst zu den bekannten Risiken dieser Reaktoren und wie man diesen begegnen will, wird in den öffentlich zugänglichen Quellen nichts gesagt. Damit ist das JRC in guter Gesellschaft mit zahlreichen Medien wie arte, dem Deutschlandfunk, Vatican News und der Süddeutschen Zeitung, die diese Risiken nicht sehen oder bewusst verschweigen. Spätestens seit der Veröffentlichung von Ashley (2012) „Thorium has risks“ und der deutschen Übersetzung in Spektrum der Wissenschaft „Die Vergessene Gefahr des Thoriums“, im gleichen Jahr, sollten diese Gefahren jedem Fachjournalisten zugänglich sein.
Diesem Defizit wollen wir begegnen und die Risiken benennen:
Forschung und Entwicklung zu Flüssigsalzreaktoren (MSR: Molten Salt Reactor zählen zu den Reaktoren
der kommenden 4. Generation und werden mit
geschmolzenen Thoriumsalzen (um 700 °C) betrieben.
• Die Gefahr der Weiterverbreitung von Kernwaffen
(Proliferation) steigt extrem.
Thorium selbst ist kein Spaltstoff, aber es lässt sich daraus atomwaffenfähiges Material (Uran-233) erbrüten. Die MSRs sehen eine integrierte Wiederaufarbeitungsanlage vor, um störende Nuklide und Spaltprodukte zu entfernen, bevor der Kernbrennstoff zusammen mit dem Thorium zurück in den Brennstoffkreislauf kommt. Die Möglichkeit, bei diesem Prozess waffenfähiges Uran-233 „abzuzweigen“, ist gegeben. Damit ist die Proliferationsgefahr sehr hoch. Die Entwicklung kleiner modularer Thoriumreaktoren (SMR: Small Modular Reactor), die in hohen Stückzahlen gebaut und weltweit vertrieben werden sollen, potenziert diese Gefahr. Die Internationale Atomenergie-Organisation IAEO unterstützt Forschung und Entwicklung dieser Reaktoren, deren Betrieb und Standorte kaum zu kontrollieren sind. Insbesondere die Förderung der zivilen Atomenergienutzung für Schwellenstaaten und Entwicklungsländer mit Hilfe dieser Technologie steht im Focus der IAEO. Viele kleine Anlagen erhöhen jedoch die Gefahr, dass radioaktives Material in fremde Hände kommt. Man bedenke auch das Risiko eines Unfalls, wenn tausende Mini-Reaktoren, mit einer Laufzeit von 5 bis 30 Jahren, über Straßen und Flüsse transportiert, weltweit durch den Hersteller entsorgt und ersetzt werden müssen.
Auch die EU-Kommission will den Bau von weiteren Atomreaktoren vorantreiben. Außerdem sollen neue SMRs entwickelt werden. Spätestens 2030 soll ein SMR in Europa im Einsatz sein.
• Wirtschaftlich machen Forschung, Entwicklung, Bau und Betrieb neuer Atomreaktoren keinenSinn, auch die neuen SMRs sind nicht rentabel.
Nach Expertenmeinung ist der Markt für SMRs zu klein, um lebensfähig zu sein. Es gibt einfach nicht genug abgelegene Gemeinwesen als Stromkunden mit ausreichender Kaufkraft, um die Herstellung von SMRs zu Tausenden als Massenprodukt finanziell zu stemmen!
Atomenergie
ist nicht CO2-frei
und kann das Klima nicht retten
Der Betrieb von Uranerzminen und Urananreicherungsanlagen, der Transport von Atommüll und nicht zuletzt der Bau und Abriss von AKWs und die Entsorgung verursachen CO2-Emissionen, Umweltschäden und gefährden die Gesundheit der Arbeiter*innen. Die AKWs werden nicht rentabel arbeiten und eher einen nachteiligen Einfluss auf den Klimaschutz haben, da sie die erneuerbaren Energien verdrängen!
Der
Machtanspruch der Atommächte beruht auf zivilen Reaktoren
Der Zusammenhang zwischen der zivilen Nuklearindustrie und der Fähigkeit des Militärs sein Atomwaffenpotetial aufrechtzuerhalten wird in einem Bericht von Experten aus dem Umfeld des Pentagons dargelegt:
„Tritium,
ein wesentlicher Bestandteil von Kernwaffen, wird in zivilen
Reaktoren für den militärischen Einsatz hergestellt, und zivile
Reaktoren werden … zum Bau von Atombomben benötigt“.
Außerdem ist für den Betrieb und die Konstruktion von militärischen Reaktoren eine kerntechnisch ausgebildete und geschulte Belegschaft erforderlich, die der zivile Bereich kostengünstig liefern soll.
Forschung
zur 4. Generation in Karlsruhe und Mol (Belgien)
Eine Reihe von Instituten im Karlsruher Institut für Technologie (KIT), sowie insbesondere Institute des Joint Research Center (JRC-Dir G) der Europäischen Union, arbeiten zum Thema MSR und sind gemeinsam am EU-Forschungsprojekt SAMOFAR beteilig.
„Die
Arbeiten am KIT dazu beziehen sich dort auf Reaktor- und
Brennstoffentwicklung, Computersimulationen sowie
Materialwissenschaften. Das JRC untersucht hierbei insbesondere
physikalische und chemische Eigenschaften der
Kernbrennstoff-Flüssigsalze und führt Sicherheitsanalysen von
chemischen Prozessen durch. Daneben beteiligen sich beide
Forschungsinstitute am EU-Forschungsprojekt MYRTE (MYRRHA Research
and Transmutation Endeavour), in dem die Transmutation
von hochradioaktiven Abfällen in
Hinblick auf den in Belgien geplanten Forschungsreaktor MYRRHA
erforscht werden soll. Beide Forschungsprojekte werden im Rahmen des
Euratom Forschungs- und Ausbildungsprogramms durchgeführt.“ (Quelle:
Kleine BT-Anfrage der Grünen vom 24.02.2017, DS
18/11327)
Das belgische Kernforschungszentrum (SCK-CEN) arbeitet unter Beteiligung des KIT an der Planung zum Bau einer multifunktionalen Forschungsanlage MYRRHA im belgischen Mol. MYRRHA dient auch zur Entwicklung von Materialien und Brennstoffen für Reaktoren, die auch mit Thorium arbeiten sollen. Vor kurzem startete NRG, eine Forschungseinrichtung in den Niederlanden, eine Reihe von Experimenten in Zusammenarbeit mit dem JRC in Karlsruhe mit dem erklärten Ziel, einen Schritt näher zu kommen, Thorium-MSRs nutzbar zu machen.
Atomkraft: ein „wirtschaftlich und technisch unnützer Wahnsinn“,
dies äußerte der ehemalige französische Umweltminister Nicolas Hulot bei seinem Abschied 2018.
Unsere
Forderungen:
Um eine massive Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern, fordern wir, dass Forschung, Entwicklung und Betrieb von Einrichtungen, die die Erzeugung von waffenfähigem Nuklearmaterial ermöglichen, europaweit eingestellt, geächtet und nicht weiterentwickelt und gefördert werden! Daher: Keine Verlängerung des SAMOFAR-Projekts am JRC und am KIT!
Gelder, die hier eingespart werden, sollten nachhaltigen Entwicklungen zum Klimaschutz und zur weltweiten Verbreitung von alternativen Energien zur Stromerzeugung und zu deren Verteilung und Speicherung zugutekommen. Dafür spricht neben dem Gebot der Wirtschaftlichkeit – alternative Energien sind heute schon günstiger als Atomstrom – auch die friedensfördernde Funktion dieser in die Zukunft gerichteten Investitionen.
NICHT ABER DAS ATOMKRAFTWERK PHILIPPSBURG: Alles hat ein Ende, nur das Atomkraftwerk Philippsburg 2 hat zwei.
Pressemitteilung der Anti-Atom-Ini KA, 24.04.2019
KKP 2 hat eine genau festgelegte Strommenge bis zur Beendigung seiner Restlaufzeit zugewiesen bekommen. Dies ist laut EnBW im Frühjahr 2019 der Fall. Aber die EnBW überträgt die Reststrommengen des stillgelegten Atomkraftwerks KKP1 auf KKP2, so dass dieses Störfallatomkraftwerk bis zum Ende des Jahres 2019 die Region weiter radioaktiv verseuchen und gefährden darf. Dies geschieht sowohl durch die Abgabe von radioaktiven Aerosolen über den Kamin als auch durch die Abgabe von radioaktivem Wasser (Tritium) in den Rhein.
Schon dies würde das
weitere Betreiben des Atommeilers zum jetzigen Zeitpunkt verbieten.
Aber es geht immer noch schlimmer. Ein Atomkraftwerk darf nur laufen,
solange es alle Sicherheitskriterien erfüllt. Das gilt aber für KKP
2 nicht.
Es hat derzeit immer noch keinen nach den nach Fukushima erarbeiteten
Kriterien für einen Katastrophenschutzplan,
wie
dem BUND auf Nachfrage mitgeteilt wurde.
Dagegen
werden
wir, die ANTI-ATOM-INITIATIVE KARLSRUHE, demonstrieren und durch eine
Aktion darauf aufmerksam machen:
Ort:
Haupteingang/-einfahrt
des Atomkraftwerks Philippsburg (südl.
Tor an der Zufahrtstraße) Zeit:
Freitag, 26.
April 2019,
genau um 5
vor 12 Uhr.
Es
ist der Tag, an dem Tschernobyl
explodierte. Tschernobyl steht neben Fukushima für einen der größten
Unfälle in der Geschichte der Atomenergie:
Am 26. April 1986 trat in dem ukrainischen Atomkraftwerk der SuperGAU
ein. In Block 4 des Kraftwerks kam es zu einer vollständigen
Kernschmelze.
Durch die daraus folgenden Explosionen wurde radioaktives Material in
die Luft gestoßen und erreichte auch uns.
Wir gedenken mit den Umrissen von Menschen auf der Straße vor dem Tor von KKP der Opfer der Nuklearkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima, aber auch den Geschädigten durch Uranabbau und dem sogenannten Normalbetrieb der ´friedlichen´ Nutzung der Atomenergie.
Uns erfüllt mit Sorge, dass gegen Ende des Betriebs an der Sicherheit gespart werden kann. Wird ein profitorientierter Betreiber noch kurz vor der Stilllegung den Reaktor abschalten oder aufwendige und kostspielige Reparaturen durchführen? Auch die Beschäftigten stehen hier enorm unter Druck. Sie werden für den finanziellen Ausfall verantwortlich gemacht.
Bure steht für eines der größten europäischen Industrieprojekte: die schädlichsten radioaktiven Abfälle sollen in einem Tunnelsystem von 300 km 500 m unter der Erde vergraben werden – garantiert ohne Risiko für mindestens 100.000 Jahre – so heißt es. Die ANDRA will das Lager für 85.000 m³ radioaktive Abfälle im Département Meuse in Lothringen bauen. (ANDRA: Agence nationale pour la gestion des déchets radioactifs/Agentur für die Behandlung radioaktiver Abfälle
Ohne Risiken? Es gibt ungeklärte Fragen: Ist die Opalinus-Ton-Schicht geeignet? Ist das Explosions- und Brandrisiko ausreichend berücksichtigt worden?
Durch die Einwirkung der ionisierten Strahlung auf das wasserhaltige Gestein und die Korrosion der Fässer können große Mengen Wasserstoff entstehen. Der Gasdruck trägt zur Rissbildung bei und birgt enorme Explosionsgefahren – ein kleiner Funke reicht für eine Katastrophe. Sogar die französische atomare Aufsichtsbehörde ASN hat die ANDRA 2018 aufgefordert ihr Konzept zu verbessern. Aber nun soll Cigéo – so heißt das Atommülllager -inzwischen um jeden Preis und gegen alle Widerstände aus der Bevölkerung gebaut werden. (ASN:Autorité de sureté nucléaire) (Cigéo:Centre de stockage géologique)
Widerstand
Seit Anbeginn der Planungen Ende der 90er Jahre regt sich frankreichweit und auch im strukturschwachen und bevölkerungsarmen Gebiet um Bure Protest und Widerstand. Zahlreiche auch international unterstützte Aktionen, Demonstrationen, Platzbesetzungen und Festivals sowie Infokampagnen fanden statt, doch es war wie vermutet ein abgekartetes Spiel: aus einem Versuchslabor wurde die „Entscheidung“ für Bure als größtes Endlager in Europa.
Im Juli 2016 hat das französische Parlament dem Bau eines Endlagers zugestimmt
Seit Sommer 2017 wird der Widerstand zunehmend mit immer härteren Repressionen und Gewalt bekämpft. Es gab 28 Aufenthaltsverbote, mehrere Gefängnisstrafen, zig Monate Haft auf Bewährung und ein Verfahren wegen „Bildung einer kriminellen Vereinigung“, das 9 Personen daran hindert sich zu treffen. (es gibt eine französische Entsprechung zum deutschen §129 STGB, wo von „association de malfaiteurs“ die Rede ist. Es geht um z.B. Kontakt-, Aufenthalts- und Reiseverbote während der Ermittlungen.)
Ein
Höhepunkt der Auseinandersetzungen war der Kampf um das für das
Projekt notwendige Waldgebiet Bois Lejuc. Die ANDRA startete 2016 die
Bauarbeiten im Wald, wobei sie dafür weder eine Rodungs- noch eine
Baugenehmigung hatte. Die Projektgegner*innen besetzten daraufhin
Teile des Waldes und erwirkten vor Gericht einen Baustopp.
In
diesem Jahr, 2019, soll nun der Bauantrag für Cigéo gestellt
werden.
„Wiederaufarbeitung“
nach 100 Jahren?
Baufachleute
und Forscher der ANDRA haben lange Stollen in das Tongestein
getrieben. Seit 1999 wurde hier ein sogenanntes „Forschungslabor“
betrieben. Die französische Regierung verfolgt ein Konzept der
eventuellen Rückholbarkeit der strahlenden Abfälle. Für einen
Zeitraum von bis zu 150 Jahren soll der Atommüll rückholbar sein.
Die Atomexperten haben die vom Nukleartechnikunternehmen AREVA in La
Hague praktizierte Wiederaufarbeitung der abgebrannten Brennstäbe
noch nicht aufgegeben und wollen sich diese höchst umstrittene,
gefährliche und abfallvermehrende Methode offenhalten.
Sie
kaufen sich das Gewissen der Leute
Bure
ist ein kleines Dorf von 80 Einwohnern in Lothringen (ab 2016 Grand
Est) im Département Meuse und liegt 60 km südwestlich von Nancy. Es
gibt zwar auch Bewohner*innen, vor allem Landwirt*innen, und
regionale Politiker*innen, die gegen das Projekt sind, aber ein gut
geöltes System von gesteuerten Informationen und milden Gaben an die
Gemeinden hat den Widerstand klein gemacht und erschwert.
2017
flossen 30 Millionen in die Kassen der beiden betroffenen
Départements Meuse und Haute-Marne. Grundlagen für den Geldsegen
bietet das 1991 erlassene Bataille-Gesetz, benannt nach dem
Abgeordneten und Atomlobbyisten Christian Bataille, das unter anderem
auch „finanzielle Begleitmaßnahmen“ zur nationalen
Atommüllentsorgung möglich macht.
Öffentliche
Listen dokumentieren die Vergabe: restaurierte Rathäuser und
Kirchen, neue Abwassersysteme, eine Straßenbeleuchtung und geteerte
Wege. Aber auch private Unternehmen werden unterstützt. Ein
Restaurant bekam eine neue Küche, und in einer Kleinstadt wurde ein
Baguette-Automat für 360 000 € gebaut. Bure selbst erhielt eine
kaum genutzte Mehrzweckhalle. Bürger*innen, Unternehmer*innen und
Gemeinderät*innen müssen nur einen Antrag für ein Projekt
einreichen. Dass der bewilligt wird, gilt als nahezu sicher.
„Sie
kaufen sich das Gewissen der Leute“, sagt Atomkraftgegner Michel.
2030
sollen die ersten Einlagerungen erfolgen.
Kosten
für Cigéo
Die
Regierung hat für Cigéo 25 Milliarden € veranschlagt. Der
Rechnungshof hält dagegen 41 Milliarden für realistisch.
Beteiligung
der Bundesregierung
Aus
den Antworten der Bundesregierung auf die Anfragen der Fraktion Die
Linke, Drucksachen 17/8124 vom 13.12. 2011 und 16/10267 vom
18.09.2008 geht hervor, dass deutsche Forscher*innen der
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), der
Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) und der
DBE-Technology GmbH in Bure überwiegend in zeitlich begrenztem
Umfang tätig gewesen sind. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der
BGR war von Februar 2004 bis Februar 2006 durchgängig vor Ort mit
wissenschaftlichen Forschungsarbeiten befasst.
Außerdem
habe der Bund Mittel für die FuE-Arbeiten
(Forschung und Entwicklung) deutscher
Forschungseinrichtungen und Unternehmen zur Verfügung gestellt:
Die
geplante Tiefen-Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll im
lothringischen Bure ist eine Pseudo-Lösung, denn es gibt kein
sicheres Endlager. Entscheidend ist die Funktion: eine Scheinlösung
für das strahlende Erbe der Atomindustrie anzubieten, um die
Legitimationsprobleme aufgrund fehlender Entsorgung zu kaschieren.
Letztendlich dient Bure dem Weiterbetrieb von Atomanlagen wie dem
grenznahen Pannenreaktor Cattenom und dem gesamten französischen
Atompark.
Die
Atomkraftgegner fordern daher ein Ende des Endlagerprojekts im
lothringischen Bure und ein Ende der Atommüllproduktion. Die
aktuelle Repressionswelle zeigt zudem, dass Demokratie und die
Risikotechnologie Atomkraft unvereinbar sind.
April 2019 zusammengestellt von Sabine Thielicke Ich habe folgende Texte aus dem Internet benutzt
1.
Flugblatt Vent de Bure, Aufruf zur Demonstration in Nancy 1./2. Juni
2019, Ventdebure.com
2 . Zeit online 24.Mai 2014, Das erkaufte Endlager
3.
Tagesanzeiger 12.6.2012 www.tagesanzeiger.ch Was Benken nicht will, ist in Bure willkommen. Benken liegt in der
Schweiz, und die Bürger*innen haben ein Atommüll-Lager in einem
Gebiet mit demselben geologischen Untergrund wie bei Bure abgelehnt.
4.
Robin Wood Magazin Ausgabe 137/2.2018 Die Bruchlinien von Cigéo
6. für die, die sich ein Interview anhören möchten über die Represssionen Bure –härtere Gangart gegen die Proteste, freie-radios.net, Paramilitärische Polizei war heute im Einsatz gegen Atommülllager-Gegner, 20.09.201
Hier werden in Zukunft, die aktuellen Entwicklungen rund um die Castor Transporte dokumentiert. Hintergrund: In 2020 soll hochradioaktiver Atommüll von der Wiederaufbereitungsanlage in Sellafield (UK) nach Biblis (Hessen) transportiert werden. In 2021 stehen Castor-Transporte von La Hague (Frankreich) nach Philippsburg (Baden-Württemberg) an. Weitere Castortransporte stehen an für Isar und Brokdorf. Wir stellen uns quer.
Am Donnerstag, 3. April 2025 hat nach 17,5 stündiger Fahrt quer durch Deutschland der CASTOR-Transport aus der englischen Plutoniumfabrik Sellafield ...
(21.11.2024, Arbeitskreis gegen Atomanlagen Frankfurt am Main) Montag 18.11.2024 Der Castortransport mit vier Castorbehälter fährt aus der Wiederaufbereitungsanlage Orano in ...
Liebe Atomkraftgegner*innen, liebe Energiewender*innen,heute Abend eine kurze Info als Vorabmeldung zum anstehenden CASTOR-Transport von La Hague (F) nach Philippsburg (Baden).Nach ...
Atommüll-Alarm! Aktuelle Infos unter: antiatom.net Bereits nächste Woche (Woche vom 18.11.24) soll der Schienentransport mit hochradioaktivem Atommüll in den 4 ...
Am Samstag, 09.11.24 startet der öffentliche Protest der Südwestdeutschen Anti-AKW-Gruppen gegen den geplanten hochradioaktiven CASTOR-Transport von La Hague in Frankreich ...
Der von Deutschland produzierte Atommüll muss zurückgenommen werden.ODER?Atommüll soll da bleiben, wo er ist. Denn die Transporte von radioaktivem Müll, ...
Ein gefährliches Erbe für zukünftige Generationen! [Neuer Flyer der Südwest-Inis zum bestellen] Zu Beginn der Atomstromproduktion (1954) wurde die Frage ...
Das größte deutsche Zwischenlager für schwach- und mittelaktiven Atommüll liegt im Hardtwald bei Karlsruhe. Dieses Zwischenlager befindet sich auf dem ...
Information und Stellungnahme der Ulmer Ärzteinitiative zur Müllverbrennung von radioaktiven AKW-Abfällen vom 02.02.2019 Müllverbrennung von radioaktiven AKW-Abfällen Müllverbrennung kann Radioaktivität ...