Gegenanträge zur EnBW Hauptversammlung am Mi. 08.05.2019

von Dipl. Physiker Wolfram Treiber

Gegenantrag zu Tagesordnungspunkt Nr.2: Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahrs 2018

Es wird keine Dividende bezahlt.

Der Bilanzgewinn ist u. A. für ein nachvollziehbares und zukunftsträchtiges Konzept für die umgehende Umstellung auf 100% dezentrale erneuerbare Energien zu verwenden, die nach wie vor nicht erkennbar ist.

Ein nachvollziehbares Konzept für ausreichende Rücklagen für die Abrisskosten der EnBW-eigenen Atomanlagen ist ebenfalls nicht ersichtlich, obwohl ein Großteil der zu erwartenden Kosten des atomaren Erbes bereits an den Steuerzahler „abgetreten“ wurde.

Unabhängig davon sollte die EnBW darüber nachdenken, ob sie nicht auch trotz des „Atom-Kompromiss“ eine Verantwortung für das strahlende Erbe ihrer Atomkraftwerke, die zunehmenden Kosten für die – so sicher wie mögliche – Lagerung des durch die Atomanlagen der EnBW entstandenen Atommülls, den sicheren Einschluss der abgeschalteten Atomanlagen, sowie die Beseitigung der durch den Abbau und die Verwendung von Uran und Kohle entstandenen Umweltschäden und Personenschäden, auch in den Abbaugebieten, hat und dafür Rücklagen bilden muss.

Außerdem ist eine weitere auch finanzielle (Mit-) Verantwortlichkeit für die globalen Schäden durch eine verfehlte Energiepolitik, an der auch die EnBW beteiligt war, zu prüfen und dafür Rücklagen zu bilden, so dass kein Raum für die Ausschüttung einer Dividende bleibt.

Gegenantrag zu Tagesordnungspunkt Nr.3: Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2018

Der Vorstand wird nicht entlastet.

Nach einem Bericht des SWR im März 2019 hatte die EnBW sieben Kohlekraftwerke im laufenden Betrieb. Fünf davon befinden sich in Baden-Württemberg. Dazu kommt das Braunkohlekraftwerk in Lippendorf bei Leipzig und das Kraftwerk Rostock, an dem die EnBW mehrheitlich beteiligt ist. Nach Aussage von EnBW-Vorstandsmitglied Hans-Josef Zimmer prüfe die EnBW derzeit jeden Standort darauf, wann eine Abschaltung sinnvoll erscheint. Das im Jahr 2014 in Betrieb gegangene Rheinhafendampfkraftwerk RDK 8 in Karlsruhe dürfte demnach am längsten laufen, möglicherweise sogar bis 2038.

Während die EnBW ihr letztes Kohlekraftwerk somit offensichtlich zum letztmöglichen Zeitpunkt abschalten will protestieren jeden Freitag Tausende von Schüler_innen unter dem Motto „Wir lernen nicht für eine zerstörte Zukunft! “ gegen die verfehlte Klimapolitik. Sie fordern u. A. einen sofortigen, sozialverträglichen Kohleausstieg, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie eine Wende hin zur ökologischen Landwirtschaft um die irreversible Erderwärmung in letzter Sekunde noch zu verhindern.

Inzwischen wird die Bewegung „Fridays for Future“ auch von mehr als 12.000 Wissenschaftler_innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unterstützt. 80 Prozent der deutschen CO2-Emissionen entständen durch die Nutzung fossiler Energieträger, führte z.B. Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW in Berlin aus. Um die Klimaziele von Paris zu erreichen, dürfte Deutschland in spätestens 20 bis 30 Jahren keine Treibhausgase mehr produzieren. Kohle dürfe man bis 2030 fast gar nicht mehr nutzen, müsste aber auch aus Erdöl und Erdgas aussteigen.

Trotzdem will die EnBW offensichtlich das Kohlekraftwerk RDK 8 zum letztmöglichen Zeitpunkt erst abschalten. Angesichts der Erderwärmung, die immer extremere Wetterlagen produziert, ist dies unverantwortlich. Nach Angaben der UNO werden aufgrund der Klimaveränderungen in den nächsten Jahren Millionen Menschen ihre Heimat verlassen müssen.

Klimagerechtigkeitsgruppen fordern, dass die Treibhausgase auf ein Minimum begrenzt werden müssen, so dass sich jedes Lebewesen in einer intakten Atmosphäre und Umwelt entfalten kann. Das Recht auf Nutzung der Atmosphäre und Ressourcen muss für Alle gleichermaßen gelten. Niemand darf auf Kosten Anderer leben. Das heißt aber auch, dass alle Menschen weltweit das gleiche Anrecht auf Zugang zu Energie und Mobilität haben müssen.

Daraus ergibt sich aber auch ein grundsätzliches Umdenken in der Energie- und Verkehrspolitik. Auch beim angeblichen Wundermittel E-Mobilität ist dabei die gesamte Ressourcenkette zu berücksichtigen. Wie schon bei der Kohlegewinnung in Kolumbien oder jetzt in Russland müssen wir uns fragen: Wo und unter welchen Bedingungen werden die für die E-Mobilität notwendigen Rohstoffe gewonnen? Im Ergebnis wird auch die E-Mobilität zu einer weiteren Erderwärmung beitragen. Notwendig ist daher nicht ein „weiter so“ nur mit E-Mobilität, sondern die Entwicklung eines alternativen kollektiven Verkehrskonzepts. Dies kann ich bei der EnBW nicht erkennen.

Klimagerechtigkeit bedeutet ferner, gemeinsam Verantwortung dafür zu übernehmen, dass Schäden durch die menschengemachte Erderwärmung vermieden werden. Die Verursacher entstandener Schäden müssen Verantwortung für die Betroffenen übernehmen. Es besteht eine große Ungerechtigkeit zwischen den Ressourcenverbrauchenden und den Leidtragenden der Klimawandelfolgen. Diese Ungerechtigkeit zeigt sich im sozioökonomischen Status, zwischen verschiedenen Generationen und insbesondere im globalen Kontext. Die Mehrzahl der Menschen im Globalen Süden leidet bereits heute verstärkt unter den Folgen des Klimawandels, obwohl sie diesen weder verursacht haben, noch der Klimakrise etwas entgegen setzen können. Auf einem endlichen Planeten muss unendliches (Wirtschafts-)Wachstum gestoppt werden, um ein natürliches Klima zu erhalten.

Dieser Verantwortung muss auch die Firmenpolitik der ENBW gerecht werden. Dieses Ziel ist jedoch nicht durch immer neue Großprojekte, sondern nur durch eine dezentrale, vernetzte und ökologisch nachhaltige Energieversorgung mit regenerativen Energieträgern zu erreichen. Das Festhalten an Kohlekraftwerken ist für den Aus- und Aufbau einer ökologisch sinnvollen Vernetzungsstruktur kontraproduktiv, da für Kohlekraftwerke wie auch für Kernkraftwerke andere Verteilungsstrukturen notwendig sind. Oberster Maßstab muss jedoch sein, dass nur so viel Energie wie notwendig und so wenig wie möglich produziert und verbraucht wird. Von dieser Zielvorstellung ist die EnBW leider noch weit entfernt.

Gegenantrag zu Tagesordnungspunkt Nr.4: Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2018

Der Aufsichtsrat wird nicht entlastet.

Wie bereits in meinem Einspruch gegen die Erteilung der Stilllegungs- und Abbaugenehmigung (SAG) für das Kernkraftwerk Philippsburg 2 (KKP 2) ausgeführt,sind auchnach dem Abschalten nicht alle von Atomkraftwerken ausgehenden Gefahren beseitigt und die Gesundheit der Menschen muss Vorrang haben vor wirtschaftlichen Interessen. Neben dem hochradioaktiven Atommüll fallen großen Menge auch von leicht- und mittelradioaktiven Abfällen an. Ein besonderes Problem stellen sehr schwach-aktive Abfälle dar, die unterhalb eines bestimmten Strahlenwertes nicht mehr kontrolliert werden und als Rohstoff in den Wirtschaftskreis zurückkehren. Aus altem kontaminierten Stahl können dann z.B. Kochtöpfe oder Bratpfannen werden.

Nach wie vor hat die EnBW kein radiologisches Gesamtkataster ihrer Atomanlagen sowie keine Bestandsaufnahme des gesamten radioaktiven Inventars erstellt. Laut geltenden Empfehlungen der Reaktorsicherheitskommission (RSK) von 2005 soll zu Beginn einer Stilllegung eine umfassende radiologische Charakterisierung der Anlage durchgeführt werden. Dadurch wird das Wissen über den Reaktor erhalten, es können eine fundierte Abwägung über das Stilllegungskonzept erfolgen und die Rückbauschritte so geplant werden, dass sie die Strahlenbelastung und das Störfallrisiko möglichst gering halten. Außerdem muss eine Gesamtliste der insgesamt zu erwartenden radioaktiven Abfallmengen vorliegen, bevor mit Dekontaminationsarbeiten („Freiputzen“) wie bereits in Obrigheim begonnen wird. Alle einzelnen Genehmigungsschritte für Stilllegung und Abbau müssen jeweils zwingend mit einer rechtswirksamen Öffentlichkeitsbeteiligung verbunden werden. Abwägungserfordernisse müssen transparent und im Sinne des Vorsorgeprinzips gestaltet werden. Sie dürfen nicht wirtschaftlichen Belangen der Betreiber unterworfen sein.

Die Öffentlichkeit muss umfassend und wirksam bei AKW-Stilllegungen beteiligt werden. Dies muss auch für alle Anlagen gelten, die an den Abrissstandorten neu errichtet werden (dh. auch z.B. Atommüllbehandlungsanlagen, Standortabfalllager). Alle einzelnen Genehmigungsschritte für Stilllegung und Abbau müssen jeweils zwingend mit einer rechtswirksamen Öffentlichkeitsbeteiligung verbunden werden.

Bei der Atomenergie handelt es sich um eine Hochrisikotechnologie, die unter anderem mit extremen Schadensfallrisiken aber auch mit bisher noch nicht geklärten Endlagerproblemen belastet ist. Daher muss der Abriss von KKP 1 sofort gestoppt werden und jeglicher „Atomtourismus“ unterlassen werden, solange nicht geklärt ist, wo der Atommüll letztendlich gelagert wird.

KKP 2 sofort stillgelegt werden. Durch den weiteren Betrieb der Atomanlage Philippsburg 2 und die Abnahme von Atomstrom entsteht täglich mehr Atommüll, dessen Lagerung und möglichst sicherer Einschluss zukünftig weitere Kosten in Milliardenhöhe verursachen wird.

KKP 2 muss sofort stillgelegt werden, da die im Katastrophenschutzplan beschriebenen Evakuierungsmaßnahmen bis heute völlig unzureichend umgesetzt wurden. Binnen eines Tages müssten etwa am Standort Philippsburg fast eine halbe Million Menschen (477.000 Menschen) innerhalb eines 20-Kilometer-Radius evakuiert werden.

KKP 2 muss sofort stillgelegt werden, weil im Druckwasserreaktor Philippsburg II noch jährlich durchschnittlich 48 abgebrannte Brennelemente anfallen, deren derzeitige Lagerung völlig unsicher ist und deren Endlagerung in den Sternen steht.

Es darf keine Übertragung der Reststrommenge vom abgeschalteten Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 1) auf den Block 2 (KKP 2) am gleichen Standort geben.

Unabhängig davon ob jemand in der Vergangenheit für oder gegen die Nutzung der Atomenergie war, sollten jetzt alle das Interesse haben, den Atommüll für alle Zukunft so sicher wie überhaupt nur möglich zu verwahren. Daher muss auch die gesundheitliche Unversehrtheit der Bevölkerung immer und in aller Zukunft vor den Kostenminimierungsinteressen der EnBW stehen.

Gegenanträge zur EnBW Hauptversammlung 2019

Am Mi. 08.05.19 findet die jährliche Hauptversammlung der EnBW in Karlsruhe statt. Harry Block, Mitglied der Anti-Atom-Ini KA, wird bei der Hauptversammlung folgende Gegenanträge vortragen

Zu 2. Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2018

Der gesamte Vorstand wird nicht entlastet.

Der Zustand der EnBW ist am Vergütungsbericht abzulesen. Die Vorstände verdienten 2018 weniger, weil die auch im letzten Jahr – allein durch die Rückerstattung der Brennelementesteuer bedingten – schöngeredeten, phantasievollen Zukunftsaussichten der EnBW mit der Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden zu erwartenden Ertragsbildes in 2018 wenig zu tun hatte.

Der sich als lnfrastrukturdienstleister darstellende Konzern lebt vor allem als Netzraubritter am Rhein und Neckar. Die Kosten für Infrastruktur und Netz trägt allein der Energiekunde durch die ständig steigenden Stromkosten. Dazu schleppt die EnBW einen milliardenhohen Schuldenberg mit sich. Die auf Pump finanzierte Umsetzung der ´Energiewende´ in der EnBW hat diese einer neuen Finanzkrise nähergebracht. Denn trotz des anteiligen Verkaufs zukunftsträchtiger Offshore-Windparks an den in seinem Heimatland durch Ölschieferabbau in der Kritik stehenden umweltzerstörenden Fond Enbridge hat die EnBW eine erbärmliche Eigenkapitalquote. Die Rückzahlungen der angehäuften Verbindlichkeiten reichen über Jahrzehnte und sind mit Traumzinssätzen für die Gläubiger ausgestattet. Die Nettofinanzschulden haben sich im letzten Jahr um 28,2 % erhöht.

Jahresabschluss und Lagebericht verniedlichen – wie auch die Persilscheine der von der EnBW mitfinanzierten Ratingagenturen – kritiklos die Unternehmenszukunft mit dem neuen Leuchtturmprojekt Elektromobilität, die weder unsere Mobilitätsprobleme noch z.B. die lungengängigen Ultra-Feinstäube von Reifen und Bremsabrieb verhindern wird.

Vorwärts in die Vergangenheit mit Experten, die die Technologie „Power-to-Gas“ aus regenerativen Quellen nicht in ihren Blick nehmen. Und das bei einem Konzern, der nach Übernahme des Gasversorgers VNG zum größten Gaskonzern Deutschlands wurde. Mit dieser Technologie (Methanisierung von Off-Shore-Windstrom) wäre auch ein Umbau der Dreck- und Kohlendioxidemittenten = Kohlekraftwerke in Gaskraftwerke ohne Netzausbau möglich und klimafreundlich, wenn er aus Überschussstrom stammt. Die Milliarden-Investitionen für neue Stromleitungen und den 500 Millionen teuren Konverter für Braunkohlestrom wie in Philippsburg geben keinen Raum für andere Zukunftsperspektiven.
Die Kohlendioxid-reduzierte Energieerzeugung hat genauso abgenommen wie die von Strom aus regenerativer Energie; dafür Zunahme bei Braunkohle und Steinkohle. Menschenrechtsverletzungen beim Bezug der Kohle aus Kolumbien wurden durch den Bezug russischer Kohle aus einem ökologischen und sozialen Notstandsgebiet, Kusbass, ersetzt. Luft, Böden und Trinkwasser sind dort extrem durch Schadstoffe belastet, sodass dort schwarzer Schnee in diesem Jahr großflächig zu besichtigen war.

Dezentralität als Wachstumsfeld im Strom-, Gas- und Wärmemarkt und die Kernfrage der lückenlosen Versorgungssicherheit, auch durch Speichertechnologien über 24 Stunden am Tag, findet man nur in spurenweise.

Zu 3. Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2018

Wieder finden sich im Geschäftsbericht Allgemeinplätze „intensive Befassung und Diskussion mit dem Vorstand über die strategische Ausrichtung der EnBW AG“, ohne uns Aktionären zu begründen, warum er die Entscheidungen des Vorstandes in 2018 zweckmäßig und auch wirtschaftlich hält.

So unterstützt der Aufsichtsrat das Joint Venture mit dem türkischen Unternehmen Borusan. Damit unterstützt er das Regime des diktatorisch regierenden Erdoğan, der missliebige Journalisten einkerkert und Zehntausende mutmaßliche Gegner verfolgt.
Die gegenwärtige politische Lage rechtfertigt in keiner Weise eine nachhaltige, langfristige strategische Unternehmensinvestition der EnBW in der Türkei.

Er stimmt bei einem kreativ errechnetem Bilanzgewinn in Höhe von 279,1 Mio. €
(Vorjahr: 963,2 Mio. €) einer Dividende 0,65 € (Vorjahr: 0,50 €) zu, die nicht durch die Ergebniszahlen zu rechtfertigen ist, weil sich bei diesem Gewinn auch noch Verkäufe wie z.B. VNG Norge durchschlagen.

Der Corporate-Governance-Bericht ist weiterhin eine Nullerklärung, weil da nur erklärt wird, dass die EnBW die geltenden Gesetze einhält. Selbst das ist nicht voll erfüllt, weil der ordnungsgemäße Weiterbetrieb des Atomkraftwerkes Philippsburg 2 eingestellt werden müsste – da ohne einen an die Erfahrungen aus Fukushima geforderten neuen Katastrophenschutzplan, den es bis heute nicht gibt.

Versammlungsaufruf: Wind von Bure

Kurs auf Nancy am 1. und 2. Juni 2019 !

Wir, ein Zusammenschluss aus Bürgerinis, lothringischen Unterstüzungskomitees und Bewohner*innen, die seit 25 Jahren gegen die Mega-Deponie für radioaktiven Müll in Bure kämpfen, rufen auf zu einer großen Versammlung in Nancy.

Seit Sommer 2017 hat sich das Zuckerbrot in die Peitsche verwandelt mit einer Welle von Repression und in der jüngeren Geschichte der Gebiete, wo es Kämpfe gibt, noch nie dagewesener Kriminalisierung – 60 Prozesse, 28 Aufenthaltsverbote, mehrere Gefängnisstrafen, zig Bewährungsstrafen und eine Beweisaufnahme wegen Zugehörigkeit zu einer „kriminellen Vereinigung“, um 9 Menschen daran zu hindern sich zu treffen.

Deshalb müssen wir neue Wege finden, einen Schritt zur Seite tun, Aufwinde suchen.
Der Kampf um Bure löst regionale, nationale und internationale Probleme aus.
Wir sind alle betroffen!

Zunächst haben wir uns also vom Wind bis Nancy blasen lassen. Nancy ist heute noch nicht betroffen, wäre aber auf den ersten Rängen, wenn es zum radioaktiven Ausstoß kommt: es liegt auf der Achse der vorherrschenden Winde, genau östlich von Bure, kaum 50 km Luftlinie entfernt.

Lassen wir einen Gegenwind blasen und vereinen wir unseren Atem:
Samstag 1. Juni 19 abends
Kommt zum Festbankett und zum großen Ball der Übeltäter“ !

Aber aufgepasst: verliert nicht alle eure Federn und bewahrt Energie für den nächsten Tag: Sonntag 2. Juni 19
Versammlung zur Demonstration !

(Man soll Drachen, Luftballons, Windräder -aber aus umweltfreundlichem Material- mitbringen.)
Nähere Informationen unter ventdebure.com
ventdebure@riseup.net

Weshalb diese Mahnwache zum JRC Open Day, Tag der offenen Tür ?

Flugblatt der Anti-Atom-Initiative, verteilt am Sa. 06. April 2019 vor dem JRC

Eine Reihe von Instituten im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie insbesondere Institute des  Joint Research Center (JRC-Dir G) der Europäischen Union, arbeiten zum Thema MSR (MSR: Molten Salt Reactor, Flüssigsalzrektor) und sind gemeinsam am EU-Forschungsprojekt SAMOFAR beteiligt.

Wir fordern: Keine Verlängerung des SAMOFAR-Projektes über die Ablauf-Frist von Ende Juli 2019 hinaus.

„Die Arbeiten am KIT dazu beziehen sich dort auf Reaktor- und Brennstoffentwicklung, Computersimulationen sowie Materialwissenschaften. Das JRC untersucht hierbei insbesondere physikalische und chemische Eigenschaften der Kernbrennstoff- Flüssigsalze und führt Sicherheitsanalysen von chemischen Prozessen durch. Daneben beteiligen sich beide Forschungsinstitute am EU-Forschungsprojekt MYRTE, in dem die Transmutation von hoch-radioaktiven Abfällen in Hinblick auf den in Belgien geplanten Forschungsreaktor MYRRHA erforscht werden soll. Beide Forschungsprojekte werden im Rahmen des Euratom Forschungs- und Ausbildungsprogramms durchgeführt.“ (Quelle: Kleine BT-Anfrage der Grünen vom 24.02.2017).

Keine weitere Forschung und Entwicklung in Karlsruhe und in der EU an diesen neuen Reaktorsystemen und deren Brennstoffen

Wir stellen uns klar dagegen und wollen nicht, dass in Karlsruhe und in der EU weiter an neuen Reaktorsystemen und den Brennstoffen dazu wie im JRC geforscht wird! Nach dem Atomausstieg ist dies kaum vermittelbar, auch wenn es „Sicherheitsforschung“ genannt wird.

Durch Flüssigsalz-Thorium-Reaktoren steigt zudem die Proliferationsgefahr ̶ Gefahr der Weiterverbreitung von Kern-/Atomwaffen ̶ extrem.

Um eine massive Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern, fordern wir, dass Forschung, Entwicklung und Betrieb von Einrichtungen, die die Erzeugung von waffen-fähigem Nuklearmaterial ermöglichen, europaweit und weltweit eingestellt, geächtet und nicht weiterentwickelt und gefördert werden!

Atomenergie ist und bleibt gefährlich, nicht CO2-frei und kann das Klima nicht retten!

Der Betrieb von Uranerzminen und Urananreicherungsanlagen, der Transport von Atommüll und nicht zuletzt der Bau und Abriss von AKWs und die Entsorgung, auch von geplanten neuen, verursachen CO2-Emissionen, Umweltschäden und gefährden die Gesundheit der Arbeiter*innen.

  • Besichtigung vom Labor- und Lagergebäude „Flügel M“

Aus der Genehmigung:

Mit Schreiben JRC/EOO/TF/ARES(2012)31554 vom 11.01.2012 erklärt die Antragstellerin außerdem, dass – im Institut für Transurane im Zusammenhang mit zukünftigen Reaktorsystemen ̶ zum Beispiel „Generation IV“ ̶ nur Forschungsarbeiten durchgeführt werden, die sich ausschließlich auf sicherungs- und sicherheitsrelevante Fragestellungen im Hinblick auf den Einsatz von Kernbrennstoffen in diesen Reaktorsystemen und den dazugehörigen Brennstoffkreisläufen, nicht aber auf Entwicklungsarbeiten für diese Reaktorsysteme beziehe

Aber:Ohne diese Brennstoffe sind diese neuen Reaktortypen nicht möglich.

Ich packe meinen Rucksack und nehme mit …

Bei Aktionen des zivilen Ungehorsams ist es wichtig die richtigen Sachen dabei zu haben bzw. bestimmte Gegenstände zu Hause zu lassen.

Hier der Vorschlag für eine Packliste

Was nehme ich mit?

  • Personalausweis
  • Kleingeld zum Telefonieren
  • Handy (möglichst ohne Adressbuch)
  • Nummern von EA und Infotelefon
  • praktische wetterfeste Kleidung und Schuhe
  • Sitzkissen, Isomatten
  • Notizzettel und Bleistift (Gedächtnisprotokoll)
  • Essen und Trinken (in Plastikflasche)
  • Erste-Hilfe-Päckchen (Pflaster, Kompressen, Binden)
  • Rettungsdecke (bei Kälte goldene Seite nach außen)
  • benötigte Medikamente für 48 Stunden
  • bei Bedarf Binden/Tampons
  • Kartenmaterial
  • evtl. Musikinstrumente, Liederbuch, Ideen zur Blockadegestaltung
  • Zahnbürste

Was lasse ich zu Hause?

  • Alkohol und andere Droge
  • alles, was als Waffe angesehen werden kann
  • Adressbücher, Terminkalender, …
  • Kontaktlinsen, fettige Creme, Schminke
  • Ohrringe, Halsketten

Transparent-Aktion der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe und dem Bündnis gegen neue Reaktoren

Am 12. März 2011 beginnt im japanischen AKW Fukushima-Daiichi der größte Super-GAU nach Tschernobyl. In diesem Jahr dauert die Katastrophe von Fukushima sieben Jahre an. An mehr als 147.000 Plätzen stapeln sich in der Gegend um Fukushima gigantische Halden von schwarzen Säcken, gefüllt mit radioaktiv verseuchtem Erdboden, den Säuberungstrupps bisher abgegraben haben. Diese „Big Bags“ von Fukushima sind zum Symbol für die Folgen des Super-GAU geworden. Eine Atomkatastrophe in einem deutschen Atomkraftwerk ̶ und sieben deutsche, darunter auch Philippsburg 2, sind immer noch am Netz ̶ würde noch weit mehr Land kontaminieren als in Fukushima. Die schwarzen atomaren Halden wären noch größer. Sie könnten auch in unserer Region herumliegen. Wir, die Anti-Atom-Initiative Karlsruhe, und das KA Bündnis  gegen neue Atomreaktoren protestierten heute, am 10. März 2018, mit Transparenten unter dem Motto: Radioaktivität kennt keine Grenzen , auf der Brücke über den Adenauerring (s. Fotos). Wir beteiligten uns damit an der europaweiten Brückenaktion der Anti-Atombewegung in Europa, die mit Transparent-Aktionen, vor allem auf Autobahnbrücken, auf den Sachverhalt hinwiesen, dass in Europa über 200 Atomreaktoren eine tägliche, lebensgefährliche Gefahr bedeuten. Diese Aktion ist zugleich als Symbol für die weitverbreitete Befürchtung zu verstehen, dass im Falle eines Super-GAUs im nur rund 30 Kilometer entfernten AKW Philippsburg immer noch untaugliche „Katastrophenschutzpläne“ gelten. Zugleich soll mit unserer Aktion daran erinnert werden, dass eine radioaktive Wolke ̶ entgegen z.B. den offiziellen französischen Verlautbarungen des Jahres 1986 ̶ nicht an Grenzen haltmacht. Dies trifft ebenso auf die vor 30 Jahren über ganz Europa verteilten radioaktiven Isotope aus dem havarierten Reaktor des AKW Tschernobyl zu, wie auch auf die nach wie vor in Betrieb befindlichen Atom-Reaktoren in den baden-württembergischen Atomkraftwerken Philippsburg und Neckarwestheim sowie etwa auf den ältesten in Europa in Betrieb befindlichen Atom-Reaktor im Schweizer AKW Beznau oder das französische Schrott-AKW Fessenheim.

Philippsburg II abschalten – Atommüll stoppen

anti Atom Initiative - 4. Generation von Atomkraftwerken

In 2015 haben wir unter anderem Sonntagsspaziergänge am AKW Philippsburg durchgeführt, über 2.000 Einwendungen zum geplanten Abriss des AKW Philippsburg I gesammelt, eine Kundgebung zum Tschernobyl-Jahrestag am 26.04.15 in Philippsburg mitorganisiert und eine Mahnwache bei der Hauptversammlung der EnBW am 29.4.15 in Karlsruhe abgehalten.

In 2016 haben wir unter anderem …am 07.05.16 die Demonstration „Philippsburg abschalten“ organisiert. 150 Atomkraftgegner*innen protestierten auf dem Marktplatz in Philippsburg und vor dem Atomkraftwerk für die sofortige Abschaltung.
Am 10.05.16 organisierten wir eine Protestaktion vor der EnBW Hauptversammlung.

Von Herbst 2016 bis Ende 2017 waren wir aktive Mitglieder des Bündnisses „Neckar-Castorfrei“ und haben aktiv am Widerstand gegen die 5 Castortransporte auf dem Neckar mitgewirkt.

Seit Sommer 2017 sind wir aktive Mitglieder beim Karlsruher Bündnis gegen die 4. Generation von Atomkraftwerken.

Wir freuen uns über Mitstreiter*innen und Unterstützung in jeglicher Form – ob kontinuierlich oder temporär.

Kontakt: initiative@anti-atom-ka.de

Filmankündigung: Die Reise zum sichersten Ort der Erde

Die Anti-Atom-Initiative Karlsruhe und der BUND Mittlerer Oberrhein laden ein zum Film: am Dienstag, dem 24.11.2015 um 19Uhr im Bürgerhaus Wellensiek & Schalk, Jahnstr. 23, 68794 Oberhausen-Rheinhausen. Eintritt frei.

In den letzten 60 Jahren haben sich rund um die Welt mehr als 350.000Tonnen hochradioaktive Atomabfälle angesammelt, die für Tausende von Jahren an einem sicheren Ort – sprich: für Mensch und Umweltunschädlich – „endgelagert“ werden müssen. Doch ein Endlager existiert bis heute nicht, und die Produktion von atomarem Restmüll wird ungebrochen fortgesetzt.

Der in der Schweiz lebende Nuklearphysiker und der international renommierte Endlagerexperte Charles McCombie und einige seiner wichtigsten Weggefährten geben dem Regisseur Edgar Hagen Einblick in ihr hartnäckiges Ringen, den dereinst „sichersten Ort der Erde“zu finden, um das fatale Dilemma zu beheben.

Die weltumspannende Suche führt an die unterschiedlichsten Orte –durch dicht besiedelte Gebiete in der Schweiz, zu einer Nomadenfamilie in der chinesischen Wüste Gobi, zu einem heiligen Berg in einem atomverseuchten Indianerreservat, zu Demonstranten im Wald von Gorleben in Deutschland. Der Film wird Zeuge der geheimen Ankunft eines Atommüllfrachters in Japan und beobachtet Freiwillige an einer britischen Atommüllversammlung.

An all diesen Orten werden Vernunft, Demokratie und wissenschaftliche Redlichkeit durch Sachzwänge, Strategien und Ängste auf die Probe gestellt. Verlockende Optionen tauchen auf: Ein Bürgermeister in New Mexico will den gefährlichsten Stoff der Erde für viel Geld in seiner Gemeinde unterbringen. Ein unermessliches, flaches Gebiet in der westaustralischen Steppe wird eruiert, um hochradioaktiven Atommüll aus der ganzen Welt aufzunehmen. Edgar Hagens Film wirft eine Fülle von Fragen über unser gegenwärtiges Handeln und unsere Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen auf. Kann und darf man im Notfall ein solches Projekt gegen den Willen der BürgerInnen durchsetzen?

Die Reise zum sichersten Ort der Erdeist kontrovers und führt bis ans Ende der Welt. Es zeichnet sich ab,dass es keine schnelle Lösung des Konflikts geben wird.

Die Reise zum sichersten Ort der Erde bringt fixe Weltbilder ins Wanken und führt uns an die Grenzen von Wissen und gesellschaftlich Verantwortbarem.

ImAnschluss an den Film wird Harry Block, Atom- und Energiesprecher des BUND Mittlerer Oberrhein, einen Überblick geben über die bestehenden und geplanten Lager für hochaktiven (bislang 50 Castoren) und mittelaktiven Atommüll (geplant 4.000 t) in Philippsburg und im KIT Nord Karlsruhe (bislang 80.000 Fässer mittelaktiver Atommüll – Neubau ist im Genehmigungsverfahren für die gleiche Anzahl).

Demonstration zum AKW Philippsburg

Philippsburg II abschalten! Atommüll stoppen!

Sonntag, 26.04.2015
Tschernobyl Jahrestag
13Uhr, Marktplatz Philippsburg

Atomausstieg sofort – alle Atomanlagen abschalten!
Philippsburg II soll noch bis Ende 2019 Atomstrom und Atommüll produzieren. Bundesweit gefährden noch 9 Atomkraftwerke unser Leben und unsere Gesundheit. Auch im sogenannten Normalbetrieb werden permanent radioaktive Partikel und radioaktive Gase abgegeben. Die Ärzteorganisation IPPNW weist seit langem darauf hin, dass durch Langzeitstudien ein erhöhtes Krebs- und Leukämierisiko durch Atomkraftwerke nachgewiesen wurde.

Atommüllwohin?
Seit Jahrzehnten besteht der offizielle Umgang mit hochradioaktiven Atommüll aus unverantwortlichen Scheinlösungen der Politik und der AKW-Betreiber. Als „Entsorgungsnachweis“ galt der Transport in die Plutoniumfabriken nach Frankreich und England sowie Transporte in die zentralen Zwischenlager (Wellblechhallen) Gorleben, Ahaus und Lubmin. Die bisherige „Endlagersuche“ ist gescheitert, Gorleben nicht geeignet. Seit 2005 gelten die Standort-Zwischenlager als „Entsorgungsnachweis“.
In Philippsburg genehmigt für 152 CASTOREN über 40 Jahre – und dann?

Die radioaktive Gefahr bleibt auch nach dem Abschalten bestehen!
Die EnBW und Umweltminister Untersteller wollen aus Kostengründen den „raschen Abriss“ und behaupten, dies wäre gefahrlos möglich. Durch Freiputzen und das Freimessens erfolgt jedoch eine langfristige Gefährdung von Mensch und Umwelt. Indem das freigemessene Material dann beispielsweise im Straßenbau breit verteilt wird, auf Deponien landet oder als Abriss-Metall neue Verwendung findet. So kommt die radioaktive Gefahr im Alltagsleben der Menschen an. Wir lehnen deshalb die bisherige Genehmigungspraxis des Freimessens als unverantwortliches Vorgehen ab! Wir rufen dazu auf Einwendungen beim Rückbau – Genehmigungsverfahren zu machen!

Dezentrale, regenerative Energiewende jetzt!
Bereits 30% der Stromproduktion kommt von regenerativen Energien. Die dezentrale Energiewende hat das bisherige Geschäftsmodell der vier Monopolisten ins Wanken gebracht. Die klimaschädliche Stromproduktion der EnBW, vorwiegend aus Atom- und Kohlestrom, hat keine Zukunft mehr. Und EnBW, RWE, E.ON und Vattenfall gehören nicht einmal 10% der neuen Anlagen. Sie haben massiv politisch interveniert und mit der „Reform“des EEG soll die dezentrale Energiewende wieder zu ihren Gunsten ausbremst werden. Setzen wir die weitere Energiewende gegen die Konzerne und ihre politischen Helfer durch. Dezentrale und regionale Projekte puschen und vernetzen!

Atomausstieg sofort– Energiewende jetzt!
Keine weitere finanzielle Unterstützung für Atomforschung und Atomexport!