Am Di. 25.09. und Mi. 26.09.2018 hat die Erörterung zum Rückbau von KKP 2 (AKW Philippsburg) stattgefunden.
Die Anti-Atom-Initiative war vor Ort.

Am Di. 25.09. und Mi. 26.09.2018 hat die Erörterung zum Rückbau von KKP 2 (AKW Philippsburg) stattgefunden.
Die Anti-Atom-Initiative war vor Ort.
Einwender*innen:
Anti-Atom-Initiative Karlsruhe, BI Müll und Umwelt, BUND Karlsruhe
zu: Erörterungstermin SAG KKP 2: am Di. 25.09.18, Einlass ab 8.30 Uhr, Bruhrainhalle Huttenheim
Pressemitteilung, Karlsruhe 23.09.2018 |
Probleme?– Gibt’s esbeim Abriss eines Atomkraftwerkes in Philippsburg offensichtlichnicht:
„Abriss: Atom-Müll+Strahlung Frei Haus: Mitmachfalle Erörterung“ weiterlesenAuf dem Gelände des KIT-Nord befindet sich auch das JRC (Joint Research Centre) ehemals ITU (Institut für Transurane). Es wird zu 100 % mit Mitteln der Europäischen Union finanziert. Das Institut beschäftigt rund 400 Mitarbeiter. Unter „Sicherheitsforschung“, dieses greenwashing-Deckmantel, wird hier aber am Kernbrennstoff für die IV. Generation von Atomkraftwerken geforscht und ‚Brennstäbe‘ gebaut, ohne die es diese vierte Generation nicht geben wird. Daran und an P&T (Partitioning und Transmutation) wird nicht nur im ITU, sondern in vertraulicher Gemeinschaft auch im KIT-Nord, hier unter dem Mantel der Helmholtz-Gesellschaft, geforscht:Genau mit diesem Argument Sicherheit erteilte der Umweltminister 2012 eine Umgangsgenehmigung (es können die Mengen also jederzeit, wenn sie ‚verbraucht‘ sind, erneuert werden) von 80 Kilo Plutonium in allen Aggregatzuständen, 825 kg Uran, 450 kg Thorium und dazu viele andere Nuklide in kleineren Mengen. Die braucht man nicht, wie behauptet, für die Enttarnung von Atomschmugglern oder der Ausbildung von Zollbeamten oder für medizinische Forschungen. Was politisch als beendet gilt, wird auf wissenschaftlicher Ebene in Karlsruhe mit GRÜNEN-Segen munter weiter betrieben.Die EU fördert mit viel Geld die Forschungen im ITU am Brennstoff für neue Atomreaktoren (s.o.). Dort forschen 370 Mitarbeiter nicht nur an den in Hochglanzbroschüren verbreiteten Arbeitsfeldern für die Medizin oder Forensik. Man vernebelt so die Mitarbeit der von einigen europäischen Staaten gewünschten Fortführung der Atomenergie in einer modernen Ausführung der Schnellbrütertechnologie und der Wiederaufarbeitung.
Gegen die Einschränkung der Versammlungsfreiheit durch die Kreisverwaltung Germersheim wehren sich AtomkraftgegnerInnen.
Die südwestdeutschen Antiatominitiativen halten die Verbotsverfügung, insbesondere hinsichtlich der Begründung für juristisch nicht haltbar.
Das größte deutsche Zwischenlager für schwach- und mittelaktiven Atommüll liegt im Hardtwald bei Karlsruhe
Dieses Zwischenlager befindet sich auf dem heutigen Campus Nord des Karlsruher Institutes für Technologie (KIT). 65 000 Atommüllfässer lagern hier – davon sind bereits 1692 verrostet (Stand 20.11.2014) Mehr als 65 000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen lagern auf dem Gelände des ehemaligen Kernforschungszentrums Karlsruhe. Die Fässer sind in insgesamt 6 500 Containern untergebracht, die in einem Gebäude auf dem Gelände des KIT Nord übereinander bis unter die Decke gestapelt werden. Bisher wurden erst 20 000 Fässer auf Schäden kontrolliert. Dabei wurden 1692 rostende Fässer und 121 Container mit Korrosionsstellen entdeckt. Das Problem der Lagerung des Atommülls wird sich noch erheblich verschärfen. Es müssen in Karlsruhe noch zwei Atomreaktoren ´zurückgebaut´ werden (darunter auch der Schnelle Brüter Karlsruhe) sowie die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe und die Verglasungsanlage für hochaktiven Atommüll. Da die Eröffnung des für schwach- und mittelradioaktive Atomabfälle vorgesehenen sogenannten Endlagers Schacht Konrad in Niedersachsen nicht vor 2022 kommt, ist auf dem Gelände des KIT Nord noch mit einem weiteren Zwischenlager zu rechnen. In Deutschland produzieren immer noch 9 Atomkraftwerkejeden Tag weiteren Atommüll. Bei deren Abriss werden ca. 700 000 Tonnen Atommüll hinzukommen – wo und wie dieser hunderttausende von Jahren gelagert werden soll, ist offen. Die Kosten des Rückbaus in Karlsruhe beliefen sich bisher auf über 2,5 Milliarden Euro. Davon haben die Betreiber gerade mal 0,5 Milliarden übernommen. Den Rest zahlen wir SteuerzahlerInnen. Ein Ende der Kostenspirale ist nicht abzusehen, weil sich die Betreiber neuerdings auch nicht mehr an den Endlagerkosten beteiligen. Deshalb:
*Die 1. Generation wurde bereits stillgelegt, die 2. Generation bis 2022. Die 3. Generation wird in Finnland gebaut.
Am 12. März 2011 beginnt im japanischen AKW Fukushima-Daiichi der größte Super-GAU nach Tschernobyl. In diesem Jahr dauert die Katastrophe von Fukushima sieben Jahre an. An mehr als 147.000 Plätzen stapeln sich in der Gegend um Fukushima gigantische Halden von schwarzen Säcken, gefüllt mit radioaktiv verseuchtem Erdboden, den Säuberungstrupps bisher abgegraben haben. Diese „Big Bags“ von Fukushima sind zum Symbol für die Folgen des Super-GAU geworden. Eine Atomkatastrophe in einem deutschen Atomkraftwerk ̶ und sieben deutsche, darunter auch Philippsburg 2, sind immer noch am Netz ̶ würde noch weit mehr Land kontaminieren als in Fukushima. Die schwarzen atomaren Halden wären noch größer. Sie könnten auch in unserer Region herumliegen. Wir, die Anti-Atom-Initiative Karlsruhe, und das KA Bündnis gegen neue Atomreaktoren protestierten heute, am 10. März 2018, mit Transparenten unter dem Motto: Radioaktivität kennt keine Grenzen , auf der Brücke über den Adenauerring (s. Fotos). Wir beteiligten uns damit an der europaweiten Brückenaktion der Anti-Atombewegung in Europa, die mit Transparent-Aktionen, vor allem auf Autobahnbrücken, auf den Sachverhalt hinwiesen, dass in Europa über 200 Atomreaktoren eine tägliche, lebensgefährliche Gefahr bedeuten. Diese Aktion ist zugleich als Symbol für die weitverbreitete Befürchtung zu verstehen, dass im Falle eines Super-GAUs im nur rund 30 Kilometer entfernten AKW Philippsburg immer noch untaugliche „Katastrophenschutzpläne“ gelten. Zugleich soll mit unserer Aktion daran erinnert werden, dass eine radioaktive Wolke ̶ entgegen z.B. den offiziellen französischen Verlautbarungen des Jahres 1986 ̶ nicht an Grenzen haltmacht. Dies trifft ebenso auf die vor 30 Jahren über ganz Europa verteilten radioaktiven Isotope aus dem havarierten Reaktor des AKW Tschernobyl zu, wie auch auf die nach wie vor in Betrieb befindlichen Atom-Reaktoren in den baden-württembergischen Atomkraftwerken Philippsburg und Neckarwestheim sowie etwa auf den ältesten in Europa in Betrieb befindlichen Atom-Reaktor im Schweizer AKW Beznau oder das französische Schrott-AKW Fessenheim.
In 2015 haben wir unter anderem Sonntagsspaziergänge am AKW Philippsburg durchgeführt, über 2.000 Einwendungen zum geplanten Abriss des AKW Philippsburg I gesammelt, eine Kundgebung zum Tschernobyl-Jahrestag am 26.04.15 in Philippsburg mitorganisiert und eine Mahnwache bei der Hauptversammlung der EnBW am 29.4.15 in Karlsruhe abgehalten.
In 2016 haben wir unter anderem …am 07.05.16 die Demonstration „Philippsburg abschalten“ organisiert. 150 Atomkraftgegner*innen protestierten auf dem Marktplatz in Philippsburg und vor dem Atomkraftwerk für die sofortige Abschaltung.
Am 10.05.16 organisierten wir eine Protestaktion vor der EnBW Hauptversammlung.
Von Herbst 2016 bis Ende 2017 waren wir aktive Mitglieder des Bündnisses „Neckar-Castorfrei“ und haben aktiv am Widerstand gegen die 5 Castortransporte auf dem Neckar mitgewirkt.
Seit Sommer 2017 sind wir aktive Mitglieder beim Karlsruher Bündnis gegen die 4. Generation von Atomkraftwerken.
Wir freuen uns über Mitstreiter*innen und Unterstützung in jeglicher Form – ob kontinuierlich oder temporär.
Kontakt: initiative@anti-atom-ka.de
Presseerklärung, 13.04.2016
Anti-Atom-Initiative Karlsruhe und BUND Mittlerer Oberrhein
Das Kartenhaus der angeblichen Sicherheit von Atomkraftwerken bricht immer mehr in sich zusammen. Schon immer besteht bei den AKWs ein nicht beherrschbares Risiko katastrophaler Unfälle, und dennoch wurden immer mehr Sicherheitsreserven eingespart, die Erfahrungen von Tschernobyl und Fukushima ignoriert, die extreme Anfälligkeit der Atomanlagen für Anschläge wird verleugnet und der Katastrophenschutz verdient seinen Namen nicht, denn vor den Folgen eines Super-GAUs kann und will er nicht schützen.
Wer trotz allem immer noch in die Betreiber und die Behörden vertraute, muss spätestens jetzt umdenken: Heute Abend teilte der baden-württembergische Umweltminister mit, dass im AKW Philippsburg wiederholter Betrug bei Sicherheitsprüfungen aufgedeckt wurde.
Jahre lang wollte man uns weismachen, die früheren Schlampereien und Fehler in Philippsburg seien aufgearbeitet und Vergangenheit. Jetzt liegt offen, dass die EnBW kein Vertrauen verdient, sondern dass in AKWs immer mit Misswirtschaft, mit Fehlern und sogar mit direktem Betrug gerechnet werden muss, das haben wir schon immer befürchtet, und in Zeiten des Spardrucks erst recht.
Harry Block von der Anti-Atom Ini Karlsruhe und Atomsprechen des BUND Mittlerer Oberrhein ergänzt: „Der Betrieb eines AKWs gleicht einer Geisterfahrt. Und heute haben wir den Beleg, dass die EnBW beim Thema Sicherheit komplett versagt. Wir fordern: Das AKW Philippsburg 2 muss jetzt auf Dauer vom Netz bleiben, und selbstverständlich muss auch das AKW Neckarwestheim II sofort und endgültig abgeschaltet werden, denn was die EnBW in Philippsburg gemacht hat, damit müssen wir auch in Neckarwestheim rechnen“.