Einladung an die Presse: zum Fukushima Jahrestag

Karlsruhe, 04.03.2021


11. März 2011 Fukushima: Beginn des dreifachen Super-GAUs in Fukushima, der Reaktorkatastrophe, die bis heute nicht aufgehört hat.

Bis heute sind die strahlenden Reaktoren eine Gefahr für Umwelt und Gesundheit, tagtäglich tritt weitere Radioaktivität aus. Trotzdem sollen dort olympische Wettkämpfe stattfinden. Und die japanische Regierung will eine unverantwortliche Verklappung von über 1 Million Tonnen an radioaktiv kontaminiertem Kühlwasser in den Pazifik durchführen.

Bei uns in Deutschland sind immer noch 6 Leistungsreaktoren am Netz. Es wird noch bis Ende 2022 dauern, bis mit dem AKW Neckarwestheim der letzte Reaktor, dessen maroder Zustand auch dem Umweltministerium Baden-Württemberg bekannt ist, abgeschaltet wird.

Wir beobachten mit Sorge, dass Atomkraft-Befürworter*innen auf das Vergessen und Verdrängen setzen und nun wieder unverhohlen Propaganda für den angeblichen sauberen Atomstrom machen anstatt sich wie wir für den zügigen Ausbau der regenerativen Energien stark zu machen. Denn die Realität der laufenden wie der stillgelegten Atommeiler und die notwendige Entsorgung des hochaktiven Atommülls ist besorgniserregend.

Wir werden am Mi., 10. März 2021 um 16 Uhr

vor der Hauptverwaltung der EnBW, Durlacher Allee, Karlsruhe

unseren Protest und unsere Mahnung (Corona angemessenen) kundtun.

Wir wollen die EnBW und Öffentlichkeit auf mehrere Atom-Probleme in Baden-Württemberg hinweisen:

  • Störfälle im noch laufenden maroden Atomkraftwerk GKN 2 in Neckarwestheim.
  • Störfälle beim Abriss der beiden Atommeiler in Philippsburg
  • Die Reststoffbearbeitungszentren (RBZ) für radioaktiven Abfall auf den Kraftwerksgeländen der AKW in Neckarwestheim und Philippsburg erzeugen täglich tonnenweise schwach- und mittelradioaktiven Abfall, der zunächst auf dem Gelände verpackt und zwischengelagert, ehe er dann in ein noch nicht vorhandenes Endlager gebracht werden soll.
  • Das größte Problem in Philippsburg stellen die im Zwischenlager für hochradioaktiven Atommüll stehenden über 60 Castoren dar, die noch viele Jahrzehnte dort lagern müssen.

Wir haben bei vielen Verfahren über die Atomanlagen in Philippsburg über die mangelnde Härtung des Lages für hochaktiven Atommüll gesprochen und vom Land Baden-Württemberg dessen sofortige Aufhärtung gefordert. Wir haben dabei immer auf das im Bau befindliche Zwischenlager im KIT Nord mit rund 2 m dicken Spezialbetonmauern und dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik hingewiesen und eingefordert. Ohne Erfolg.

Unsere Einwände wurden ignoriert. Jetzt plötzlich werden Härtungen, deren Umfang wir nicht kennen, ohne Genehmigungsverfahren und jetzt zu Lasten der Steuerzahler*innen (nach Pressemitteilungen) vorgesehen.

Aber im Lager selbst gibt es Probleme:

  • Die Dichtigkeit der Castoren ist nicht 100 %ig gegeben und:
  • Seit einem Fachvortrag im KIT am 28. Januar 2020 wissen wir, dass niemand genau weiß, wie inzwischen die Brennelemente in den Castoren aussehen. Hier sehen wir großen Forschungs-, Informations- und Kommunikationsbedarf.

    Wir laden Sie recht herzlich zu unserer Informationsmahnwache am 10.03.21 um 16 Uhr, einen Tag vor dem Fukushima Jahrestag, vor die EnBW Zentrale in Karlsruhe ein. Wir würden uns sehr über eine Berichterstattung freuen.

    Ansprechpartner: Harry Block, Phone: 0171 5359473, harryblock1@t-online.de

für Anti-Atom-Initiative Karlsruhe und BUND Ortsgruppe Karlsruhe

www.anti-atom-ka.de – E-Mail: initiative@anti-atom-ka.de
bund.karlsruhe@bund.net