Frau Umweltministerin Walker im Endlager Philippsburg

Pünktliche Ankunft der Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Thekla Walker, am 3.9. gegen 10:15 Uhr im „Entsorgungspark“ Philippsburg. Die Kreativabteilung der EnBW hat sich einen neuen Namen für ihr Abrissunternehmen der Atomreaktoren KKP 1 und KKP 2 sowie dem ´Zwischenlager für hochradioaktive Brennelemente´ einfallen lassen. Wir auch – s. Bilder:

Wir waren vor der Anreise von Frau Ministerin Walker schon mit Transparenten und rauchenden Atommüllfässern vor Ort, um auf die Zustände im ´ENDLAGER Phillipsburg´ aufmerksam zu machen. Die schwarze Limousine der Ministerin fährt zum Eingangstor. Wir hatten nicht erwartet, dass sie aussteigt und sich unter uns ´DemonstrantInnen´ mischt. Es erfolgte ein kurzes Gespräch mit Harry Block vom BUND über die Probleme der Lagerung der 106 Castoren und der noch 4 zu erwartenden Castoren aus La Hague. Sie fand es wie wir besorgniserregend, dass einen medialen Hype um den Bau neuer Atomkraftwerke in Deutschland und in Gesamteuropa gibt, obwohl gerade der Krieg in der Ukraine zeigt, dass die Gefahr eines Super-Gaus jederzeit noch möglich ist. Wir sind uns mit Frau Walker einig, dass alles für die Sicherheit des ´Lagers´ und der darin enthaltenen Castoren getan werden muss. Was dies genau sein wird, will sie uns auf einer Infoveranstaltung im Oktober vor Ort sagen.

Einen kleinen Zwischenfall gab es noch vor dem Tor des AKW. Dort hielt ein Atomtransport-LKW mit atomarer Kennzeichnung. Es könnte einer der Transporte von radioaktivem Material aus Obrigheim oder Neckarwestheim sein.

Wir hatten das Umweltministerium gefragt und haben im Juli 2024 folgende Antwort erhalten:

Wieviel Kilogramm ’Reststoffe’ aus dem
a) Atomkraftwerk Obrigheim
b) Atomkraftwerk Neckarwestheim wurden im RBZ-P verarbeitet?

Im Reststoffbearbeitungszentrum in Philippsburg (RBZ-P) wurden bislang (Stand: 15.07.2024) etwas über 100 Tonnen Reststoffe aus dem Kernkraftwerk Obrigheim bearbeitet. Davon werden voraussichtlich rund 40% als Wertstoffe dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden können. Vom Standort Neckarwestheim wurden bislang (Stand: 15.07.2024) etwas über 15 Tonnen Reststoffe bearbeitet, von denen voraussichtlich ein sehr hoher Anteil als Wertstoff einer Wiederverwendung zugeführt werden kann.

Um was für/welche Art ‘Reststoffe’ handelte es sich aus a) Obrigheim
b) Neckarwestheim?

Bei den Reststoffen aus den Kontrollbereichen handelt es sich generell meistens um Metalle, mineralische Stoffe (Beton, Bauschutt) und gemischte Abfälle. So auch bei den Reststoffen aus Obrigheim und Neckarwestheim, die bislang im RBZ-P bearbeitet wurden.

Waren darunter auch radioaktiv belastete Stoffe? Wenn ja, wieviel Kilogramm welcher Art aus dem jeweiligen Kraftwerk?

Die Reststoffbearbeitungszentren sind grundsätzlich dafür da, Reststoffe zu

bearbeiten, bei denen die Voruntersuchungen nahelegen, dass diese Stoffe eine radioaktive Belastung (Oberflächenkontamination) besitzen. Damit sind alle an die Reststoffbearbeitungszentren angelieferten Stoffe vor der Bearbeitung „radioaktive Reststoffe“.

Wie viele Transporte welcher Art waren nach Philippsburg zur Verarbeitung dazu notwendig?

Die Reststoffe aus Obrigheim wurden in bislang 34 Einzeltransporten und aus Neckarwestheim in bislang 5 Einzeltransporten in das RBZ-P gebracht.