Protest vor dem JRC

Leopoldshafen 14.10.23
Redebeitrag von Brigitte Schilli

Mein Name ist Brigitte Schilli, mein Wohnort ist Leopoldshafen bei Karlsruhe, in unmittelbarer Nachbarschaft zum ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe, den Forschungsruinen aus 50 Jahre Atomforschung, den 6 Zwischenlagern für schwach- und mittelradioaktivem Atommüll. Vom Verschiebebahnhof nach der Asse und Lubmin sowie der alten Müllkippen und dem verseuchten Hirschgraben möchte ich gar nicht reden!

Hier ist die größte atomaren Entsorgungsfabrik Deutschlands, wie der Spiegel die Kerntechnische Entsorgung KTE genannt hat, hier wird der Atommüll verpackt und auch verbrannt.

Heutiger Anlass unseres Protestes ist der „Tag der offenen Tür des EU Joint Researche Center ehemals Institut Transurane hier auf dem Gelände des KIT Campus Nord.

Sie feiern heute 60 Jahre Fortschritt in die Unmenschlichkeit Zitat Robert Jungk! Während Deutschland den Atomausstieg beschlossen hat, mit Neckarwestheim am 15.April dieses Jahres das letzte AKW vom Netz ging, wird hier am EU Joint Research Center weiterhin ungebremst die von der EU den Steuerzahlern finanzierte Brennstoffforschung unter dem Deckmantel „Sicherheitsforschung“ für neue Brennelemente für Atomreaktoren der 4. Generation betrieben. Das heißt die Atomforschung für neue Reaktortypen geht hier vor Ort munter und unwidersprochen weiter, die radioaktiven Abfälle aber, das ist der eigentliche Skandal, bleiben laut Vertrag, hier

im nunmehr 6. Zwischenlager, in der 2023 in Betrieb genommenen, vom Land Baden-Württemberg den Steuerzahlern finanzierten sogenannten „Schacht Conrad Bereitstellungshalle“ inklusive der jährlichen Folgekosten von 200 Mio.€

Ihr seht es ist noch lange nicht vorbei!

Der Fortschritt in die Unmenschlichkeit wird weiterhin von FDP, CDU/CSU, AFD unter dem Schlagwort der „Technologieoffenheit“ propagiert!

Wir erheben heute unsere Stimmen !

Schluss mit der Forschung und Entwicklung neuer Reaktortypen, nicht mit Thorium, nicht kleine mobilen Reaktoren Small Modular Reaktors SMR die vor allem in Entwicklungsländer verkauft werden sollen.

Wir erheben heute unsere Stimme, dass dieses unvorstellbare Szenario, das die Welt weiter an den Abgrund führen würde niemals eintritt!

Wir sagen Schluss mit der weitere Atommüllproduktion hier vor Ort und weltweit, das Maß der atomaren Hinterlassenschaften und Zerstörungen durch Uranabbau, ist gestrichen voll!

Wir alle, aber hauptsächlich die nächsten Generationen zahlen die Zeche der lebensfeindlichen Atomenergie, die heute die eigenen Bürger*innen bedroht, denn Atome, so Robert Jungh unterscheiden sich nicht für den Frieden oder für den Krieg!

Brigitte Schilli 14.10.2023 Leopoldshafen