Medienmitteilung: Mahnwache zum 39. Tschernobyl-Jahrestag am Samstag, 26.04.2025

Atomanlagen sind gegen kriegerische und terroristische Einwirkungen nicht geschützt

Am 26. April 1986 kam es im vierten Block des KKW Tschernobyl in der heutigen Ukraine (damals UdSSR), zu einem schweren Unfall, dem ersten, der auf der internationalen Störfall-Skala (INES) mit der höchsten Stufe, nämlich 7, bewertet wurde. In Folge der Explosion kam es zu einer Freisetzung radioaktiver Stoffe in große Höhen, die auch Deutschland erreichten.

Unter schlimmsten Bedingungen wurde versucht, eine Schutzhülle errichten. Ein Einsatz, der vielen ihre Gesundheit oder gar das Leben kostete. Hundertausende Menschen wurden evakuiert und verloren ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage. Ein Sperrgebiet mit einem Radius von 30 Kilometern wurde eingerichtet und besteht bis heute noch.

Nach dem Super-GAU begann sehr schnell der Bau einer Schutzhülle zur Eindämmung der Strahlung. Doch das Provisorium war bald einsturzgefährdet. Ein weiterer Sarkophag wurde gebaut und 2006 über den immer noch strahlenden Reaktor geschoben. Auch der musste bald durch eine neue Schutzhülle ersetzt werden.

Am 14. Februar 2025 wurde diese Schutzhülle von einer russischen Drohne getroffen, die explodierte und das Dach durchschlug. Erst drei Wochen nach dem Angriff wurden die Brände als gelöscht bestätigt. Es besteht die Gefahr, das Radioaktivität austreten könnte.

In der Ukraine erleben wir das erste Mal, dass ein bewaffneter Konflikt in der Nähe von Atomkraftwerken stattfindet. Gegen militärischen Beschuss sind Atomreaktoren in der Welt und die deutschen Zwischenlager für noch radioaktiven Atommüll nicht ausgelegt.

Vor allem, wenn Kriegswaffen in die Hände von Terroristen fallen und mit Hilfe von Drohnen Atomanlagen angreifen. Dies ist auch an jedem der 16 Standorte in Deutschland für hochradioaktiven Atommüll möglich.

Um auf diese Gefahr hinzuweisen und die weiterhin geplanten Atomanlagen in Europa zu verhindern, stehen wir, die Anti-Atom-Initiative Karlsruhe, am 26. April 2025, um 5 vor 12 Uhr, auf dem Marktplatz Karlsruhe.