Ein gefährliches Erbe für zukünftige Generationen!!!
Dies war das Motto der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen gegen den am 20.11.24 stattgefundenen Castortransport von La Hague ins Zwischenlager Philippsburg.
Den Anti-Atom-Aktivist:innen der Südwest-Initiativen war bewusst, dass das Thema Castor-Transport für viele Menschen nicht mehr im Fokus steht und somit die Probleme mit dem hochradioaktiven Atommüll aus dem Blickfeld zu geraten drohen. Ziel war es, für diese Problematik wieder ein öffentliches Bewusstsein zu schaffen.
In den Fokus des Protestes wurde die Frage nach dem verantwortungslosen Umgang mit dem Atommüll, den unnötigen Atommülltransporten und insbesondere die Frage der Zwischenlagerung in den Fokus gerückt. Alle bundesweiten Zwischenlager müssen weit über die genehmigten 40 Jahre und berechneten Sicherheitsbedingungen weiter existieren, weil voraussichtlich erst in 50-60 Jahren mit einem „Endlager“ bzw. einer Langzeitlagerung zu rechnen ist.
Durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wurde auch immer wieder die Frage der Sicherheit durch äußere Einflüsse, wie Drohnen, Panzerfäuste und Bomben diskutiert.
Viele Fragen, keine Antworten!!!
Durch die Proteste vor und an dem Tag des Castor-Transportes wurde das Ziel erreicht, die Information über die Problematiken von Atommülltransporten und der ungeklärten Langzeitlagerung von Atommüll wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung zu tragen. Auch die umfangreiche mediale Berichterstattung – hauptsächlich auf lokaler Ebene – in Presse und Rundfunk trug mit dazu bei, die Problematik rund um den Atommüll zu verbreiten.
Wie wichtig der Widerstand gegen die Atommülltransporte ist zeigt die wieder aufkeimende erneut initiierte Debatte um die Wiederbelebung der Atomenergie als Stromerzeuger und als vermeintliche Lösung der Klimaprobleme. NEIN, die Stromerzeugung durch Atomkraft ist nicht klimaneutral!!!
Und wieder wird die Frage nach dem Verbleib des radioaktiven Atommülls negiert.
Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und haben im Zuge des Castor-Transports von La Hague nach Philippsburg auf Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung gesetzt. Der Atommüll ist unser aller Problem und wir können ihn nicht auf die nächste Generation abwälzen. Aber Wissenstransfer ist notwendig, da viele junge Menschen z.B. schon mit dem Begriff „Castor-Transport“ nichts anfangen können.
Interessierte wollen wir auf unsere Homepage hinweisen: www.antiatom.net, dort findet ihr z.B. unseren Flyer „Die Probleme mit dem hochradioaktiven Atommüll – Ein gefährliches Erbe für zukünftige Generationen!!!“. Bei Interesse schicken wir euch gerne einige Exemplare zu, der Inhalt des Flyers steht allen für „copy and past“ zur Verfügung.
Zudem haben wir 4 farblich und inhaltlich verschiedene Karten im Postkartenformat mit folgenden Fragen und Antworten auf der Rückseite entworfen, gedruckt und verteilt:

– Der von Deutschland produzierte Atommüll muss zurückgenommen werden. Oder? (Antwort jeweils auf der Rückseite)
– Die Endlager-Suche läuft. Bald kann der radioaktive Müll für immer sicher aufbewahrt werden. Oder?
Der Atomausstieg ist beschlossen, die Atomkraftwerke abgeschaltet. Thema erledigt. Oder
– Der radioaktive Müll wird in Zwischenlagern sicher aufbewahrt. Oder?
Auch diese Karten stehen der Anti-Atom-Bewegung zur freien Verfügung.
Die Karten eignen sich sehr, auf Sitzen im ÖPNV ausgelegt und in Kartenständer in Kneipen gesteckt zu werden. Die Flyer haben wir bei z:B. FfF Demos verteilt und an Veranstaltungsorten ausgelegt.
Gut angekommen ist anderthalb Wochen vor dem Castor-Transport unsere bunte Kundgebung am Haupteingang des Karlsruher Hbf mit drei Redebeiträgen und der anschließenden Zugfahrt nach Philippsburg und der dortigen Demo zum Marktplatz. Insgesamt haben daran über 100 Personen teilgenommen.
Am Tag x, einem Mittwoch, blieb die Teilnehmer:innenzahl leider auf den harten Kern beschränkt. Wir hatten aber einen tollen Infostand und waren optisch sehr gut aufgestellt. Das Presseinteresse war sehr groß.
Der nächste Transport steht für das Jahr 2025 (April 25 wird genannt) an, und zwar von Sellafield nach Isar in Bayern. Also ein Transport über den See- und Landweg quer durch die Republik.
Auch bei diesem Castortransport besteht die Möglichkeit, dem Thema ungeklärte Langzeitlagerung und die Problematiken der Zwischenlagerung ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen.
Die Anti-Atom-Bewegung muss sich überlegen, wie sie mit diesem anstehenden Transport umgeht. Wir als Südwest-Inis stehen zur Verfügung, unser Wissen und unsere Erfahrungen weiterzugeben.
Südwestdeutsche Anti-Atom- Initiativen