Der französische Rechnungshof (Cour des comptes) hat in seinem aktuellen Bericht eine vernichtende Bilanz der französischen Kernkraftstrategie veröffentlicht. Gefordert wird die Aussetzung aller Investitionen in weitere Kernkraftwerke, solange die tatsächlichen Kosten nicht seriös ermittelt werden. Die Rentabilität ist schlecht, der Stromgestehungspreis hat sich seit 2019 von 6 Cent pro KWh auf 10 Cent pro KWh erhöht. Ohne massive Steuersubventionen ist Atomkraft nicht rentabel. Der Rechnungshof fordert, die Pläne für vier neue AKWs zu stoppen. Die Kernbotschaft des Berichts: Politische Positionen für neue AKWs sind unseriös. Stattdessen lauten zentrale Empfehlungen für die Energiezukunft 2050:
Die Beeinflussung des Verbrauchs durch Energieeffizienz und Energiesparen ist unerlässlich, um die Klimaziele zu erreichen.
Das Erreichen der CO2-Neutralität bis 2050 ist nur möglich mit einem deutlichen Ausbau der erneuerbaren Energien.
In allen Szenarien müssen die Stromnetze rasch neu dimensioniert werden, um die Energiewende möglich zu machen.
Die Schaffung eines leistungsfähigen „kohlenstoffarmen Wasserstoffsystems“ ist von Vorteil
zur Dekarbonisierung bestimmter Sektoren, die schwer zu elektrifizieren sind.
Link zum Bericht des französischen Rechnungshofs auf ccomptes.fr
https://www.ccomptes.fr/sites/default/files/2025-01/20250114-La-filiere-EPR%20-une-dynamique-nouvelle-des-risques-persistants_0.pdf