Flugblatt der Anti-Atom-Initiative, verteilt am Sa. 06. April 2019 vor dem JRC
Eine Reihe von Instituten im Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie insbesondere Institute des Joint Research Center (JRC-Dir G) der Europäischen Union, arbeiten zum Thema MSR (MSR: Molten Salt Reactor, Flüssigsalzrektor) und sind gemeinsam am EU-Forschungsprojekt SAMOFAR beteiligt.
Wir
fordern: Keine
Verlängerung des SAMOFAR-Projektes über die Ablauf-Frist von Ende
Juli 2019 hinaus.
„Die
Arbeiten am KIT dazu beziehen sich dort auf Reaktor- und
Brennstoffentwicklung, Computersimulationen sowie
Materialwissenschaften. Das JRC untersucht hierbei insbesondere
physikalische und chemische Eigenschaften der Kernbrennstoff-
Flüssigsalze und führt Sicherheitsanalysen von chemischen Prozessen
durch. Daneben beteiligen sich beide Forschungsinstitute am
EU-Forschungsprojekt MYRTE, in dem die Transmutation von
hoch-radioaktiven Abfällen in Hinblick auf den in Belgien geplanten
Forschungsreaktor MYRRHA erforscht werden soll. Beide
Forschungsprojekte werden im Rahmen des Euratom Forschungs- und
Ausbildungsprogramms durchgeführt.“ (Quelle:
Kleine BT-Anfrage der Grünen vom 24.02.2017).
Keine weitere Forschung und Entwicklung in Karlsruhe und in der EU an diesen neuen Reaktorsystemen und deren Brennstoffen
Wir
stellen uns klar dagegen und wollen nicht, dass in Karlsruhe und in
der EU weiter an neuen Reaktorsystemen und den Brennstoffen dazu wie
im JRC geforscht wird! Nach dem Atomausstieg ist dies kaum
vermittelbar, auch wenn es „Sicherheitsforschung“ genannt wird.
Durch
Flüssigsalz-Thorium-Reaktoren steigt zudem die Proliferationsgefahr
̶ Gefahr der Weiterverbreitung von Kern-/Atomwaffen ̶ extrem.
Um
eine massive Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern, fordern
wir, dass Forschung, Entwicklung und Betrieb von Einrichtungen, die
die Erzeugung von waffen-fähigem Nuklearmaterial ermöglichen,
europaweit und weltweit eingestellt, geächtet und nicht
weiterentwickelt und gefördert werden!
Atomenergie ist und bleibt gefährlich, nicht CO2-frei und kann das Klima nicht retten!
Der
Betrieb von Uranerzminen und Urananreicherungsanlagen, der Transport
von Atommüll und nicht zuletzt der Bau und Abriss von AKWs und die
Entsorgung, auch von geplanten neuen, verursachen CO2-Emissionen,
Umweltschäden und gefährden die Gesundheit der Arbeiter*innen.
- Besichtigung
vom Labor- und Lagergebäude „Flügel M“
Aus
der Genehmigung:
Mit Schreiben JRC/EOO/TF/ARES(2012)31554 vom 11.01.2012 erklärt die Antragstellerin außerdem, dass – im Institut für Transurane im Zusammenhang mit zukünftigen Reaktorsystemen ̶ zum Beispiel „Generation IV“ ̶ nur Forschungsarbeiten durchgeführt werden, die sich ausschließlich auf sicherungs- und sicherheitsrelevante Fragestellungen im Hinblick auf den Einsatz von Kernbrennstoffen in diesen Reaktorsystemen und den dazugehörigen Brennstoffkreisläufen, nicht aber auf Entwicklungsarbeiten für diese Reaktorsysteme beziehe
Aber:Ohne
diese Brennstoffe sind diese neuen Reaktortypen nicht möglich.