Atommüll-Alarm



Vier Castor-Transporte mit hochradioaktivem Atommüll, kommen voraussichtlich im November 2024 von der Plutoniumfabrik La Hague Frankreich nach Philippsburg, 30 Kilometer nördlich von Karlsruhe, der genaue Termin ist noch nicht bekannt.

Es gibt kein Endlager für den Atommüll. Jeder Atommüll-Transport birgt Risiken und stellt eine Gefahr dar.

Kommt zur Protestkundgebung in Karlsruhe am 09.11.24.

Die Kundgebung der Anti-Atom-Initiativen beginnt um 11:30 Uhr vor dem Karlsruher Hauptbahnhof.
Es wird bunt und laut, mit Redebeiträgen zum Castor-Transport, hochradioaktivem Atommüll, der Zwischenlagerproblematik die zu Langzeitlagern wird, dem fehlenden Endlager und der notwendigen Energiewende.

Wir beginnen um 11:30 Uhr mit der Kundgebung vor dem Karlsruher Hauptbahnhof.
Um 12:28 Uhr fahren wir gemeinsam mit dem Zug nach Philippsburg.
Am Philippsburger Bahnhof beginnen wir um 13 Uhr mit unserer Demo.
Am Marktplatz von Philippsburg wird es eine Kundgebung geben.
Wir planen mit dem Zug um 15 Uhr zurück zu fahren, und kommen voraussichtlich am Karlsruher Hauptbahnhof um 15:33 Uhr an.
Schließt euch uns an.
Protestiert mit uns für eine bessere und sichere Welt.

Wir sind solidarisch mit dem Karlsruher Netzwerk gegen Rechts, das an diesem Tag, dem 09. November, dazu aufruft den Nazi Aufmarsch in Karlsruhe vor dem Hauptbahnhof zu verhindern und schließen uns bei unserer Rückkehr dem Protest an.

Die Probleme mit dem hochradioaktiven Atommüll

Ein gefährliches Erbe für zukünftige Generationen!

[Neuer Flyer der Südwest-Inis zum bestellen] Zu Beginn der Atomstromproduktion (1954) wurde die Frage nach dem Verbleib des radioaktiven Atommülls ignoriert und auf technische Lösungen verwiesen, die es bis heute nicht gibt.

Atommülllagerung:
Seit Dezember 2022 steht laut der zuständigen Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) fest, dass ein Standort frühestens 2046, realistisch bis 2068 gefunden werden kann. Das Ökoinstitut geht sogar von 2074 aus. Das bedeutet, dass sich die Einlagerung der hochradioaktiven Abfälle in ein  tiefengeologisches Lager bis ins nächste Jahrhundert hinziehen wird. Um die größtmögliche Sicherheit der Bevölkerung und der Umwelt zu gewährleisten, muss daher die Langzeit-Zwischenlagerung deutlich ernster genommen werden. 

Zwischenlagerung:
Die sogenannten Zwischenlager sind für 40 Jahre ausgelegt und genehmigt. Die ersten Genehmigungen laufen 2034 aus. Die Genehmigung für das Zwischenlager Philippsburg läuft 2047 aus. Und danach? Statt für maximal 40 Jahre muss der hochradioaktive Strahlenmüll noch mindestens 100 Jahre zwischenlagern. Bisher gibt es kein Konzept dafür, wie man die Sicherheit der Castor-Behälter und der Lager für einen so langen Zeitraum sicherstellen kann.

Die tatsächliche sichere  Haltbarkeit der Castoren* weiß derzeit niemand. Deshalb fordern wir ein umfangreiches Forschungsprogramm das u.a. den tatsächlichen Zustand im Inneren der Castor-Behälter repräsentativ untersucht. Geplant ist, dass die Castoren alle in ein tiefengeologischen Endlager kommen, das 1 Mio. Jahre halten soll.

Endlager:
Die ursprüngliche Zeitplanung nach dem Endlagersuchgesetz von 2017: „Die Festlegung des Standortes wird für das Jahr 2031 angestrebt.“ [StandAG § 1, Absatz 2, Satz 5]

Offizielles Ziel ist, das tiefengeologische Lager für hochradioaktive Abfälle 2050 in Betrieb zu nehmen. Dies war eine politische Festlegung mit einem vollkommen unrealistischen Zeitrahmen um zu signalisieren, „das Thema Atommüll ist geklärt“.

Aktuell ist noch komplett unklar, ob das Endlager sich in Salz, Ton oder Granit befinden wird. Somit gibt es auch noch keinen Castor-Behälter für das Endlager, da dieser vom Wirtsgestein abhängt. Es muss also neben der Suche für ein Endlager auch ein endlagerfähiger Castor-Behälter entwickelt werden. Klar ist, wenn ein Standort gefunden wird, muss dieser noch als Bergwerk ausgebaut und anschließend alle Castoren transportiert, umgepackt und eingelagert werden. Dies dauert mindestens noch einmal 50 – 70 Jahre, d.h. alle bundesweiten Zwischenlager werden zu unsicheren Langzeitlagern, bis weit ins nächste Jahrhundert. Neben den zentralen Zwischenlagern in Ahaus, Gorleben und Greifswald/Lubmin sind zwölf Lager an AKW-Standorten in Betrieb.

Wir fordern ein gesellschaftlich akzeptiertes Gesamtkonzept, das dafür sorgt, dass die hochradioaktiven Abfälle über einen Zeitraum von 100 Jahren möglichst sicher zwischengelagert werden.

Castor-Behälter:
Der hochradioaktive Atommüll ist derzeit in 16 Zwischenlagern in ca. 1.750 Castor-Behältern eingelagert. Man rechnet mit einem Volumen von 27.000 Kubikmetern hochradioaktivem Atommüll.

Wie sicher die Aufbewahrung in den Hallen der Zwischenlager ist, wird offiziell aus sicherheitstechnischen Gründen nicht mitgeteilt. Halten die Hallen unvorhersehbaren  starken Naturereignissen wie in Fukushima mit Erdbeben, Überschwemmungen und Tsunami stand? Seit dem Krieg in der Ukraine muss die Frage der Sicherheit in Form von Angriffen mit Panzerfäusten, Flugzeugabstürzen und Bomben neu gestellt und bewertet werden.

Castor-Transporte aus den Plutoniumfabriken:
In nächster Zeit sind 3 Castor-Transporte angekündigt. Voraussichtlich im Herbst 2024 von La Hague (Frankreich) nach Philippsburg (BaWü) und von Sellafield (GB) nach Brockdorf und Isar. 
Der Castor-Transport nach Philippsburg umfasst 4 Castoren.

*Castor: steht für Cask for Storage and Transport of Radioactive Material. Der Castorbehälter wird zur Lagerung und zum Transport hochradioaktiver Materialien, wie abgebrannte Brennelemente aus Atomkraftwerken verwendet. Es ist ein spezieller Behälter aus dickwandigem Guss von 110 bis 125 Tonnen und einem Doppeldeckel-Dichtsystem mit Kühlrippen an den äußeren Mantelflächen  zur Wärmeabfuhr. Der Castorbehälter ist über 4 Meter lang mit einen Durchmesser von etwa 2,5 Metern. Maximal passen 24 Brennelemente in den Castorbehälter. 

Kosten der Atommülllagerung:
2017 gründete der Bund den Fonds zur Finanzierung der Atommüllentsorgung genannt KENFO. Die Atomunternehmen zahlten 24 Mrd. € ein. Schon bei der Gründung war allen klar, dass diese Summe nicht ausreichen wird. Die Verlängerung der Suche nach einem Endlager lässt die Kosten weiter steigen. Es müssen die Kosten für die baulichen Anlagen der Zwischen- und Endlagerung, deren Wartung und deren Sicherheitsmaßnahmen abgedeckt werden.

Die Folgekosten dieser unsäglichen Atomstromproduktion (Atommüllagerung und Sicherung) trägt die Zivilgesellschaft und nicht die Stromkonzerne. Diese haben sich mit der einmaligen Einzahlung in den o.g. Fond freigekauft.  Ganz nach dem Motto: Gewinne privatisieren – Verluste bzw. Folgekosten sozialisieren.

Du möchtest noch weitere Informationen, hier eine kleine Auswahl:

Atommüll-Alarm! Kundgebungen am 9.11. in Karlsruhe und Philippsburg

Vor 40 Jahren am 8. Oktober 1984 gab es den ersten Atommülltransport in das Zwischenlager Gorleben. Seit dem ersten Atommülltransport gab es auch immer Widerstand und Proest dagegen und das nicht nur im Wendland sondern auch auf der Strecke u.a. in der Pfalz.

Plakat A2 web

Könnt ihr euch noch an die Massenproteste bei CASTOR-Transporten erinnern, z.B. als 2010 in Berg (Pfalz) ca. 1.500 Menschen auf den Gleisen saßen und den CASTOR von La Hague nach Gorleben erfolgreich blockierten? Es war ein Akt des Empowerments und er hat politisch Weichen gestellt.

Jetzt ist es wieder so weit, wir erwarten vor Jahresende 2024 einen CASTOR-Transport von La Hague (F) nach Philippsburg (ca. 30 km nördlich von Karlsruhe), genauer Termin – unbekannt, wir hoffen darauf, dass was durchsickert.

Als Anti-Atom-Bewegte werden wir nicht still zusehen wie dieser unnötige und gefährliche Atommülltransport von statten geht. Uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Bevölkerung davon Kenntnis erhält, dass hochradioaktiver Atommüll durch dicht bewohntes Gebiet, für viele an der Haustür vorbei, rollt. Dieser Transport ist unnötig und gefährlich. Wir fordern, dass der hochradioaktive Atommüll in La Hague so lange bleibt, bis ein Endlager gefunden ist und er direkt dort hingefahren wird. Nicht von A nach B und dann nach C, diese Risiken sind unnötig und können vermieden werden.

Solange in Karlsruhe am Joint Research Center an der nächsten Generation von Brennelementen für AKWs geforscht wird, solange in Lingen (NRW) Brennelemente für AKW hergestellt und in Gronau (NRW) Uran angereichert wird, solange Atomforschungsreaktoren wie in Garching (Bayern) weiterlaufen und wie im Fall Schacht Konrad auf unsichere Lager für Atommüll gesetzt wird, solange ist unser Protest und Widerstand gegen Atomenergie notwendig. Atomenergie ist teuer, gefährlich und nicht Klimaneutral.

Die Anti-Atom-Bewegung in Süddeutschland ruft zum gemeinsamen Protest gegen den anstehenden CASTOR-Transport auf. Da wir den genauen Termin nicht wissen, veranstalten wir am Sa. 09. Nov. 2024 eine gemeinsame Anti-Atom-Protestfahrt vom Karlsruher Hbf nach Philippsburg.
Kommt mit, schließt euch uns an. Bringt eure Anti-Atom-Fahnen, Trommeln, Pfeifen usw. mit. Lasst uns laut und bunt sein. Die Presse wird von uns eingeladen.

Anti-Atom-Protest: Samstag, 09.November 2024

  • Kundgebung um 11:30 Uhr vor dem Karlsruher Hbf, mit Redebeiträgen zum CASTOR-Transport, Zwischenlagerproblematik die zu Langzeitlagern werden, Fehlendes „End“lager und Energiewende.
  • Gemeinsame Fahrt mit dem Zug nach Philippsburg
    Abfahrt KA Hbf 12:28 Uhr, Ankunft Philippsburg 12:59 Uhr
  • Demo vom Bahnhof Philippsburg zum Marktplatz, dort Kundgebung, gemeinsame Rückfahrt.

Mobilisieren

Plakate (siehe links) in Din A2 zum Atommüll-Alarm und zur Zug-Aktion am 9. November könnt Ihr ab sofort formlos und kostenlos bei uns per Email bestellen. Benutzt hierfür unser⏵Kontaktformular und vergesst Eure Anschrift nicht!
Natürlich freuen wir uns auch über Spenden zur Unkostenbeteiligung. Danke!

Die Probleme mit dem hochradioaktiven Atommüll

Ein gefährliches Erbe für zukünftige Generationen!

Zu Beginn der Atomstromproduktion (1954) wurde die Frage nach dem Verbleib des radioaktiven Atommülls ignoriert und auf technische Lösungen verwiesen, die es bis heute nicht gibt.

Atommülllagerung:
Seit Dezember 2022 steht laut der zuständigen Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) fest, dass ein Standort frühestens 2046, realistisch bis 2068 gefunden werden kann. Das Ökoinstitut geht sogar von 2074 aus. Das bedeutet, dass sich die Einlagerung der hochradioaktiven Abfälle in ein  tiefengeologisches Lager bis ins nächste Jahrhundert hinziehen wird. Um die größtmögliche Sicherheit der Bevölkerung und der Umwelt zu gewährleisten, muss daher die Langzeit-Zwischenlagerung deutlich ernster genommen werden. 

Zwischenlagerung:
Die sogenannten Zwischenlager sind für 40 Jahre ausgelegt und genehmigt. Die ersten Genehmigungen laufen 2034 aus. Die Genehmigung für das Zwischenlager Philippsburg läuft 2047 aus. Und danach? Statt für maximal 40 Jahre muss der hochradioaktive Strahlenmüll noch mindestens 100 Jahre zwischenlagern. Bisher gibt es kein Konzept dafür, wie man die Sicherheit der Castor-Behälter und der Lager für einen so langen Zeitraum sicherstellen kann.

Die tatsächliche sichere  Haltbarkeit der Castoren* weiß derzeit niemand. Deshalb fordern wir ein umfangreiches Forschungsprogramm das u.a. den tatsächlichen Zustand im Inneren der Castor-Behälter repräsentativ untersucht. Geplant ist, dass die Castoren alle in ein tiefengeologischen Endlager kommen, das 1 Mio. Jahre halten soll.

Endlager:
Die ursprüngliche Zeitplanung nach dem Endlagersuchgesetz von 2017: „Die Festlegung des Standortes wird für das Jahr 2031 angestrebt.“ [StandAG § 1, Absatz 2, Satz 5]

Offizielles Ziel ist, das tiefengeologische Lager für hochradioaktive Abfälle 2050 in Betrieb zu nehmen. Dies war eine politische Festlegung mit einem vollkommen unrealistischen Zeitrahmen um zu signalisieren, „das Thema Atommüll ist geklärt“.

Aktuell ist noch komplett unklar, ob das Endlager sich in Salz, Ton oder Granit befinden wird. Somit gibt es auch noch keinen Castor-Behälter für das Endlager, da dieser vom Wirtsgestein abhängt. Es muss also neben der Suche für ein Endlager auch ein endlagerfähiger Castor-Behälter entwickelt werden. Klar ist, wenn ein Standort gefunden wird, muss dieser noch als Bergwerk ausgebaut und anschließend alle Castoren transportiert, umgepackt und eingelagert werden. Dies dauert mindestens noch einmal 50 – 70 Jahre, d.h. alle bundesweiten Zwischenlager werden zu unsicheren Langzeitlagern, bis weit ins nächste Jahrhundert. Neben den zentralen Zwischenlagern in Ahaus, Gorleben und Greifswald/Lubmin sind zwölf Lager an AKW-Standorten in Betrieb.

Wir fordern ein gesellschaftlich akzeptiertes Gesamtkonzept, das dafür sorgt, dass die hochradioaktiven Abfälle über einen Zeitraum von 100 Jahren möglichst sicher zwischengelagert werden.

Castor-Behälter:
Der hochradioaktive Atommüll ist derzeit in 16 Zwischenlagern in ca. 1.750 Castor-Behältern eingelagert. Man rechnet mit einem Volumen von 27.000 Kubikmetern hochradioaktivem Atommüll.

Wie sicher die Aufbewahrung in den Hallen der Zwischenlager ist, wird offiziell aus sicherheitstechnischen Gründen nicht mitgeteilt. Halten die Hallen unvorhersehbaren  starken Naturereignissen wie in Fukushima mit Erdbeben, Überschwemmungen und Tsunami stand? Seit dem Krieg in der Ukraine muss die Frage der Sicherheit in Form von Angriffen mit Panzerfäusten, Flugzeugabstürzen und Bomben neu gestellt und bewertet werden.

Castor-Transporte aus den Plutoniumfabriken:
In nächster Zeit sind 3 Castor-Transporte angekündigt. Voraussichtlich im Herbst 2024 von La Hague (Frankreich) nach Philippsburg (BaWü) und von Sellafield (GB) nach Brockdorf und Isar. 
Der Castor-Transport nach Philippsburg umfasst 4 Castoren.

*Castor: steht für Cask for Storage and Transport of Radioactive Material. Der Castorbehälter wird zur Lagerung und zum Transport hochradioaktiver Materialien, wie abgebrannte Brennelemente aus Atomkraftwerken verwendet. Es ist ein spezieller Behälter aus dickwandigem Guss von 110 bis 125 Tonnen und einem Doppeldeckel-Dichtsystem mit Kühlrippen an den äußeren Mantelflächen  zur Wärmeabfuhr. Der Castorbehälter ist über 4 Meter lang mit einen Durchmesser von etwa 2,5 Metern. Maximal passen 24 Brennelemente in den Castorbehälter. 

Kosten der Atommülllagerung:
2017 gründete der Bund den Fonds zur Finanzierung der Atommüllentsorgung genannt KENFO. Die Atomunternehmen zahlten 24 Mrd. € ein. Schon bei der Gründung war allen klar, dass diese Summe nicht ausreichen wird. Die Verlängerung der Suche nach einem Endlager lässt die Kosten weiter steigen. Es müssen die Kosten für die baulichen Anlagen der Zwischen- und Endlagerung, deren Wartung und deren Sicherheitsmaßnahmen abgedeckt werden.

Die Folgekosten dieser unsäglichen Atomstromproduktion (Atommüllagerung und Sicherung) trägt die Zivilgesellschaft und nicht die Stromkonzerne. Diese haben sich mit der einmaligen Einzahlung in den o.g. Fond freigekauft.  Ganz nach dem Motto: Gewinne privatisieren – Verluste bzw. Folgekosten sozialisieren.

Du möchtest noch weitere Informationen, hier eine kleine Auswahl:

Achtung – CASTOR von La Hague (F) nach Philippsburg Baden-Württemberg

Sept. 2025 – Artikel in der AAA Anti-Atom-Aktuell

Es ist wieder so weit, wir müssen uns darauf vorbereiten, und einige von uns tun das schon, dass demnächst ein CASTOR aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague (F) nach Philippsburg Baden-Württemberg ins oberirdische Langzeit-Zwischenlager rollt.

Bekannt ist, dass 2019 von der Bundesregierung in Absprache mit den Bundesländern CASTOR-Transporte aus La Hague und Sellafield an vier AKW-Standorte beschlossen wurden. Einer davon nach Philippsburg in Baden-Württemberg. Der Transport nach Biblis (2020) fand bereits statt. Die nach Philippsburg, Isar und Brokdorf stehen noch an.

Laut den Badischen Neuesten Nachrichten aus Karlsruhe vom 12.01.24 soll der CASTOR-Transport im Herbst 2024 nach Philippsburg über die Bühne gehen, ein genaues Datum ist wie immer noch nicht bekannt. Die GNS (Gesellschaft für Nuklear-Service mbH, spezialisiert auf Entsorgung hochradioaktiver Abfälle; Gesellschafter: PreussenElektra, RWE Nuclear, EnBW, Vattenfall) spricht laut Pressesprecher Köbl davon, dass der CASTOR-Transport noch bis Mitte des Jahrzehnts erfolgen wird. Der Atommülltransport mit hochradioaktivem Atommüll soll in vier CASTOREN erfolgen. Es handelt sich um abgebrannte Brennelemente, die in der Plutoniumfabrik in La Hague verglast wurden.
Die CASTOREN sollen per Zug ca. 1.000 km zurücklegen. Es gibt mehrere mögliche Routen, z.B. über Straßburg/Kehl/Karlsruhe oder Paris/Metz/Saarbrücken. Bis jetzt stehen 102 CASTOREN in Philippsburg. Die Stadt Philippsburg bzw. deren Bürgermeister wehrt sich gegen die Behälter, sie stehen symbolisch für das ungeliebte Zwischenlager dessen Genehmigung 2047 ausläuft. Die Widersprüchlichkeit, nicht nur des Bürgermeisters in Philippsburg, in der Vergangenheit gerne die Hand aufgehalten zu haben, um die Steuereinnahmen zu kassieren, sich aber jetzt gegen das Zwischenlager auszusprechen, liegt auf der Hand.

Jahrzehntelang bestand die „Entsorgung“ von hochradioaktiven Brennstäben im Abtransport in die

Plutoniumfabriken in Sellafield/England und La Hague/Frankreich. Dies alles wurde als sogenannter Kreislauf und sogar als Reduzierung von hochradioaktivem Müll dargestellt. Das Gegenteil war und ist der Fall: die Menge an Atommüll wurde durch die Bearbeitungsvorgänge erhöht. Bis heute wird viel Wasser mit Radioaktivität in beiden Ländern ins Meer eingeleitet. Der Betrieb dieser Plutoniumfabriken dient hauptsächlich militärischen Zwecken. Er ist die Voraussetzung für Atombomben, Atom-U-Boote, Flugzeugträger usw.

Wir lehnen diese Atommüllverschiebung in das sogenannte Zwischenlager nach Philippsburg ab, denn die weitere Langzeitlagerung des hochradioaktiven Atommülls ist vollkommen ungeklärt. Die bundesweiten Standort-Zwischenlager und die Haltbarkeit der CASTOREN sind auf 40 Jahre ausgelegt und auch so lange genehmigt. Jedoch wird nach den offiziellen aktuellen Angaben die Suche nach einem Langzeitlager mindestens noch 60 – 80 Jahre dauern. Der Umgang mit Atommüll und der Betrieb von Atomanlagen war und ist schon immer verantwortungslos!

Wir als Anti-Atom-Aktivist*innen stehen vor folgendem Dilemma:
a) Die Anti-Atombewegung hat heute nicht mehr die Kraft wie noch beim Ausstieg aus dem Ausstieg 2010, als bei der Südblockade der Castor-Transport von La Hague ins Wendland mit ca. 1.500 Menschen das Gleis in Berg (Pfalz) blockierten und der Castor-Transport umkehren und eine andere Route nehmen musste. Das waren noch Zeiten!
b) Trotzdem ist ganz klar, dass wir die Bevölkerung auf den anstehenden CASTOR-Transport aufmerksam machen müssen. Unser Widerstand gegen Atommüllverschiebung muss sichtbar sein.
c) Viele junge Aktivist*innen wissen nicht, was ein CASTOR-Transport ist, sie kennen die Geschichte des Widerstandes der Anti-AKW-Bewegung nicht. Unser Versäumnis oder ganz normal – das könnten wir diskutieren.

Im Südwesten haben wir unser altes Bündnis der „Südwestdeutschen Anti-Atom-Inis“ reaktiviert, und sind wieder in den bewährten überregionalen Anti-Atom-Bezügen in die Planung von Protest eingestiegen.

Herbst 2024 ist nicht mehr lange hin, gefordert sind Aktivismus, Kreativität und Fleißarbeit.

Mit diesem kurzen Artikel in der AAA wollen wir die Anti-Atom-Bewegung darüber informieren und mobilisieren, dass ein CASTOR-Transport evtl. im Herbst 2024 ansteht und wir uns über eure Unterstützung und Solidarität freuen.

Weitere Informationen erhaltet ihr noch im Sommer über: www.antiatom.net

Für die Südwestdeutschen Anti-Atom-Inis

Aktion der Anti-Atom-Ini KA als Kritik am JRC

Die Anti-Atom-Initiative Karlsruhe nutzte den Besuch von Umweltministerin Thekla Walker um ihre Kritik am Joint Resurch Center (JRC) anzubringen. Frau Walker war zu Besuch am KTE.

Hier die Rede von Brigitte Schilli zum JRC:

Ganz herlzlich möchte ich alle Anwesende, die Vertreter*innen der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe und den BUND begrüßen.
Wie schon oft erheben wir mit der Mahnwache unsere Stimme!
Heutiger Anlass ist der Besuch der Baden-Württembergischen Umweltministerin Thekla Walker bei der Kerntechnischen Entsorgungsanlage KTE am KIT Campus Nord.

Wir habe die Ministerin per Brief vorab informiert und sie um ein Gespräch gebeten, weil wir das Gefühl nicht loswerden, dass öffentliche Vertreter*innen wenig Ahnung davon haben, oder keine haben wollen, was sich hier auf dem Gelände durch über 60 Jahre Atomforschung an atomaren Müll angesammelt hat, der sich in ungesicherten Zwischenlagern befindet.

7800 angerostete Fässer müssen umgepackt werden, von dem anfallenden Abrissmüll der Atomruinen aus 60 Jahren Atomforschung, die nach ihrem Abriss nach sie vor für radioaktive Emissionen sorgen, von den verseuchten Böden und Gewässern die nie saniert wurden vor unserer Haustür mal gar nicht zu reden. Soweit zu den vorhandenen Altlasten und es geht hier munter weiter mit der vom Verfassungsgericht festgestellten „Risikotechnologie“ Atom, denn das EU-Joint Research Center JRC forscht hier unter dem Denkmantel „Sicherheitsforschung“ an Brennstoffen für neue Generationen Kernreaktoren für die EU Staaten die weiterhin auf Atomkraft setzten, der strahlende Müll aber soll weiterhin laut Vertrag hier vor Ort zurückbleiben! Das ist ein Skandal.

Das „Wohnzimmer“, das sich die Umweltministerin heute hier anschaut, die neue sogenannte „Schacht Konrad Bereitstellungshalle, könnte vom Zwischenlager zum Endlager werden, denn eine Endlagerung ist auf den St. Nimmerleinstag 2074 verschoben worden.

Wir fordern den Bund, das Land Baden-Württemberg, die Umweltministerin Thekla Walker dazu auf, sich in der EU ernstaft dafür einzusetzen, dass hier in Karlsruhe und anderswo endlich Schluss ist mit der Atommüllproduziererei. Deutschland ist aus der Atomenergie ausgestiegen, es muss endlich Schluss sein unser Steuergeld in der Atomforschung zu verbraten und unseren Kindern und Enkeln neuen atomaren Müll zu hinterlassen und die Kinderrechte auf Gesundheit, auf unverseuchtes Umwelt mit Füßen zu treten!

Zum Schluss noch ein paarWorte an alle Mitbürger*innen, unsere Volksvertreter*innen die wieder neu schönreden, verdrängen oder schweigen:
Reden ist Silber – Schweigen ist Gold, wer Gold hat kann schweigen, doch der hat gewollt, dass ihr nach der Weise entmündigter Greise, heimlich und leise den Atommüll verflucht, aber schweigt ihr noch immer wird alles noch schlimmer!
Deshalb stehen wir hier und sagen laut und deutlich: Wir wollen keinen weiteren Atommüll aus dem EU Joint Research Center.

Frau Umweltministerin Walker im Endlager Philippsburg

Pünktliche Ankunft der Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Thekla Walker, am 3.9. gegen 10:15 Uhr im „Entsorgungspark“ Philippsburg. Die Kreativabteilung der EnBW hat sich einen neuen Namen für ihr Abrissunternehmen der Atomreaktoren KKP 1 und KKP 2 sowie dem ´Zwischenlager für hochradioaktive Brennelemente´ einfallen lassen. Wir auch – s. Bilder:

Wir waren vor der Anreise von Frau Ministerin Walker schon mit Transparenten und rauchenden Atommüllfässern vor Ort, um auf die Zustände im ´ENDLAGER Phillipsburg´ aufmerksam zu machen. Die schwarze Limousine der Ministerin fährt zum Eingangstor. Wir hatten nicht erwartet, dass sie aussteigt und sich unter uns ´DemonstrantInnen´ mischt. Es erfolgte ein kurzes Gespräch mit Harry Block vom BUND über die Probleme der Lagerung der 106 Castoren und der noch 4 zu erwartenden Castoren aus La Hague. Sie fand es wie wir besorgniserregend, dass einen medialen Hype um den Bau neuer Atomkraftwerke in Deutschland und in Gesamteuropa gibt, obwohl gerade der Krieg in der Ukraine zeigt, dass die Gefahr eines Super-Gaus jederzeit noch möglich ist. Wir sind uns mit Frau Walker einig, dass alles für die Sicherheit des ´Lagers´ und der darin enthaltenen Castoren getan werden muss. Was dies genau sein wird, will sie uns auf einer Infoveranstaltung im Oktober vor Ort sagen.

Einen kleinen Zwischenfall gab es noch vor dem Tor des AKW. Dort hielt ein Atomtransport-LKW mit atomarer Kennzeichnung. Es könnte einer der Transporte von radioaktivem Material aus Obrigheim oder Neckarwestheim sein.

Wir hatten das Umweltministerium gefragt und haben im Juli 2024 folgende Antwort erhalten:

Wieviel Kilogramm ’Reststoffe’ aus dem
a) Atomkraftwerk Obrigheim
b) Atomkraftwerk Neckarwestheim wurden im RBZ-P verarbeitet?

Im Reststoffbearbeitungszentrum in Philippsburg (RBZ-P) wurden bislang (Stand: 15.07.2024) etwas über 100 Tonnen Reststoffe aus dem Kernkraftwerk Obrigheim bearbeitet. Davon werden voraussichtlich rund 40% als Wertstoffe dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden können. Vom Standort Neckarwestheim wurden bislang (Stand: 15.07.2024) etwas über 15 Tonnen Reststoffe bearbeitet, von denen voraussichtlich ein sehr hoher Anteil als Wertstoff einer Wiederverwendung zugeführt werden kann.

Um was für/welche Art ‘Reststoffe’ handelte es sich aus a) Obrigheim
b) Neckarwestheim?

Bei den Reststoffen aus den Kontrollbereichen handelt es sich generell meistens um Metalle, mineralische Stoffe (Beton, Bauschutt) und gemischte Abfälle. So auch bei den Reststoffen aus Obrigheim und Neckarwestheim, die bislang im RBZ-P bearbeitet wurden.

Waren darunter auch radioaktiv belastete Stoffe? Wenn ja, wieviel Kilogramm welcher Art aus dem jeweiligen Kraftwerk?

Die Reststoffbearbeitungszentren sind grundsätzlich dafür da, Reststoffe zu

bearbeiten, bei denen die Voruntersuchungen nahelegen, dass diese Stoffe eine radioaktive Belastung (Oberflächenkontamination) besitzen. Damit sind alle an die Reststoffbearbeitungszentren angelieferten Stoffe vor der Bearbeitung „radioaktive Reststoffe“.

Wie viele Transporte welcher Art waren nach Philippsburg zur Verarbeitung dazu notwendig?

Die Reststoffe aus Obrigheim wurden in bislang 34 Einzeltransporten und aus Neckarwestheim in bislang 5 Einzeltransporten in das RBZ-P gebracht.

„Willkommen“, Frau Umweltministerin Walker, im größten deutschen Zwischenlager für schwach- und mittelaktiven Atommüll im KIT Nord bei Karlsruhe

Frau Ministerin Walker besucht am 5. September gegen 12 Uhr die KTE (Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH). Im KIT Nord wird von der KTE mit rund 700 MitarbeiterInnen bis voraussichtlich 2072 das immer noch hochgefährliche Erbe des Atomzeitalters im ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe ´zurückgebaut´.

Das größte deutsche Zwischenlager für schwach radioaktiven Atommüll (u. a. Abfälle vom Rückbau wie Elektro- und Metallschrott und Bauschutt) im KIT Nord ist nun mit 78.000 Fässern fast vollständig gefüllt. Rund 8 % der untersuchten Fässer sind verrostet und müssen mit großem technischen und personellen Aufwand ´umverpackt´ werden. Auch im Lager für mittelaktiven Atommüll (Abfälle mit höherer Strahlung aus der Nähe des Reaktorkerns oder aus der Wiederaufarbeitungsanlage) wurden von den dort gelagerten 6.500 Fässern acht beschädigte Fässer gefunden.

Wir schätzen die gefährliche Arbeit der Menschen bei der KTE mit der Hinterlassenschaft der zum Teil unverantwortlichen Forschungsarbeiten der Atomphysiker des ehemaligen KfK (Kernforschungszentrum Karlsruhe). Das aktuelle Abrissgeschehen auf dem Gelände macht deutlich, dass die Herausforderungen in den verschiedenen Abrissprojekten (Schneller Brüter, Mehrzweckforschungsreaktor, Heiße Zellen oder Wiederaufarbeitungsanlage) sehr verschieden und zum Teil nicht nur radiologisch, sondern auch technisch sehr herausfordernd sind.  Man wird Frau Walker sicher erklären, dass der Abriss von Atomkraftwerken wie Philippsburg oder dem Mehrzweckforschungsreaktor im KIT eine radioaktive Strahlung im Millisievert-Bereich bedeutet. Im KIT Nord steigt diese Strahlung in der seit über 20 Jahre stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage (WAK) auf mehre 100 Sievert an (tödliche Strahlendosis liegt bei 5-7 Sievert). Dies stellt die KTE vor die sehr schwierige Aufgabe, diese tödlichen Strahlungsbereiche fernhantiert zu zerlegen und ´sicher´ in Lagerbehälter zu verbringen. Diese notwendige Arbeit ist aber auch mit der Abgabe von radioaktiven Teilchen an die Umgebung des KIT Nord verbunden, da radioaktive Stoffe verbrannt und Flüssigkeiten eingedampft werden müssen. Das Ganze kostet mindestens 12 Milliarden Euro den SteuerzahlerInnen. Das sind die Altlasten der sogenannten ´friedlichen, sicheren und kostengünstigen´ Atomenergie.

Die Ministerin hätte sich aber auch vor Ort über die Forschungsarbeiten des JRC erkundigen können. Dies ist keine atomare Altlast, sondern eine aktuelle Fortsetzung einer falschen Wissenschaftspolitik der EU. Hier geht es uns vor allem um die Forschungsarbeiten an Brennstoffen für neue Atomreaktoren der Generation IV im neuen, noch nicht vollständig eingerichteten ´Gebäude M´. Noch sind in der Genehmigung die wissenschaftlichen Einrichtungen, wie Handschuhkästen, abgeschirmten Handschuhkästen oder heißen Zellen, nicht in der Genehmigung enthalten. Damit ist eine spätere Errichtung auch von heißen Zellen aber nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Wir fordern die Ministerin auf, eine solche Genehmigung nicht zu erteilen. Unter Beachtung des Strahlenschutzes und der Kritikalitätssicherheit bedeutet dies bei der derzeitigen Genehmigung für den ´Bau M´, dass für den Umgang mit bestrahlten Kernbrennstoffen lediglich mit 100 g bestrahltem Kernbrennstoff (50 g Uran-Kernbrennstoff und 50 g Aktiniden-Kernbrennstoff) umgegangen werden darf und damit neue ´Brennstäble´ für Atomreaktoren der Generation IV nicht mehr gebaut werden können.

Nach Aussage des Umweltministeriums auf unsere Anfrage vom 8. März 2024 werden für diese Forschungsvorhaben an diesen geringen Umgangsmengen keine heißen Zellen benötigt, so dass sich deren Errichtung nicht rechne. Das JRC habe daher keine diesbezüglichen Pläne. Dies hätten wir gerne auch mit der Ministerin vor Ort besprochen. Wir haben Sie deshalb zu unserer ´Mahnwache´ zwischen 12 und 14 Uhr am Haupttor des KIT Nord eingeladen und leider auf unsere Einladung keine Antwort erhalten.

Guten Tag, Frau Umweltministerin Walker:„Willkommen“ im Endlager Philippsburg

Medienmitteilung
der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe und BUND Karlsruhe

Jahrzehntelang haben die Stadt Philippsburg und die EnBW hohe Profite mit der Atomkraft gemacht. Nun jammern sie beide: Die Stadt, weil sie keine Steuern fürs AKW mehr bekommt und als Atommülllager für hochradioaktiven Atommüll diesen vermutlich bis zum Ende des Jahrhunderts ´beherbergt´, und die EnBW, weil der Rückbau von KKP 1 und KKP 2 wegen dem Versagen des Landrats Schnaudigel (bis heute gibt es keine Mineralstoffdeponie für den freigemessenen Atommüll) ins Stocken kommt und dadurch zig Millionen € Verluste verursacht.

Der Rückbau von KKP 1 begann 2017, 2020 von KKP 2. Für den Abriss wurden auf dem Kraftwerksgelände ein Reststoffbearbeitungszentrum und ein Standort-Abfalllager errichtet. Der Kamin des Bearbeitungszentrums gibt jeden Tag radioaktive Stoffe an die Umwelt ab, die im letzten Jahr noch durch 115 Tonnen Atommüll aus Obrigheim und Neckarwestheim vermehrt wurden. Das Standort-Abfalllager für mittelaktiven Müll wurde im Jahr 2020 an die staatliche Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) übergeben. Das Lager für hochaktiven Atommüll ist derzeit mit über 100 Castoren befüllt und immer noch nicht gegen Terrorangriffe aus der Luft (Drohnen) ´gehärtet‘. Vermutlich noch in diesem Jahr werden 4 mit hochaktivem Atommüll gefüllte Castoren aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague hinzukommen. Atommüll, der nicht aus Philippsburg stammt. Die Verschiebung von Atommüll von A nach B und C geht also weiter, das kritisieren wir.

Schon bei der Lagerung von mittelaktivem Atommüll gibt es Probleme. Es fehlt auch hier eine klare Aussage, wann und wo für die Lagerung des mittelaktiven Atommülls ein Lager zur Verfügung stehen wird, da absehbar ist, dass Schacht Konrad die anstehenden atomaren Abfallmengen nicht annehmen kann.

Das gefährliche Problem ist aber das sogenannte „Zwischenlager für hochradioaktive Stoffe“. Das Philippsburger Atommülllager für hochaktiven Atommüll ist längst mehr als eine Zwischenlösung. Das Freiburger Öko-Institut hatte vor wenigen Tagen gemeldet, dass die ohnehin bereits verzögerte Suche nach einem Endlager mehr als 40 Jahre länger dauern könnte. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat das Studienergebnis bestätigt. Nun steht das Jahr 2074 als Datum für die Endlagersuche im Raum, danach müssen die annähernd 2.000 Castoren umgepackt und ins Endlager transportiert werden. Die Genehmigung für das Atommülllager in Philippsburg läuft 2047 aus. Jeder einzelne Behälter enthält etwa eine Strahlungsmenge, die bei der Reaktor-Katastrophe in Tschernobyl freigesetzt wurde.

Es ist unverantwortlich, die Bevölkerung bis 2100 auf dem hochradioaktiven Atommüll unter den unsicheren Lagerbedingungen sitzen zu lassen. Generationengerechtigkeit sieht anders aus. Was, wenn ein Castor undicht wird, was in diesem langen Zeitraum nicht unwahrscheinlich ist. Die Politik mutet der Bevölkerung hochgefährliche atomare Altlasten oberirdisch vor der Haustür zu.

Wir heißen die Baden-Württembergische Umweltministerin Walker bei ihrem angekündigten Besuch am 3. September 2024 im Endlager Philippsburg auf unsere Art „willkommen“. Die Anti-Atom-Initiative und der BUND werden mit einer Mahnwache von ca. 10 – 11 Uhr vor Ort sein, um auf die Missstände und den Handlungsbedarf aufmerksam zu machen. 

Karlsruhe, 27.08.2024

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